Neues aus Kuba
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Die kubanische Regierung hat das staatliche Stromversorgungssystem angewiesen, die Stromerzeugung weiter zu reduzieren. Von diesen jüngsten Anzeichen, dass die durch neue US-Sanktionen verschärfte Liquiditätskrise ersten Tribut fordert, berichtete eine kubanische Zeitung.
"Invasor", die Zeitung der Kommunistischen Partei der Provinz Ciego de Ávila, berichtete am Freitag (19.) auf ihrer Website, dass die lokale Stromerzeugung im Rahmen einer am 18. April beschlossenen landesweiten Reduzierung, um 10 Prozent gekürzt werde, um Kraftstoff zu sparen.
Die bereits 2016 begonnen Kürzungen bei der Brennstoffzuteilung für die Stromerzeugung hätten bisher zu keinen Stromausfällen in Wohnungen und bei wichtigen Dienstleistungen geführt, erklärt der Artikel, warnt aber davor, dass sich das ändern könne. "Wie aus den täglichen Videokonferenzen der Stromerzeuger hervorgeht, befinden wir uns an einem kritischen Punkt, und wenn zu bestimmten Tageszeiten der für den Tag zugeteilte Brennstoff ausläuft, müssen wir einige Stromkreise abschalten", berichtete Invasor weiter und fügte hinzu, dass vorerst keine Stromausfälle vorgesehen seien. Kuba deckt 95 Prozent der landesweiten Strombedarfs durch ölgefeuerte Anlagen. Im vergangenen Monat begannen die Vereinigten Staaten, Schiffe und Unternehmen zu sanktionieren, die venezolanisches Öl im Austausch für medizinische Hilfe nach Kuba transportieren. Der Führer der Kommunistischen Partei Kubas, Raul Castro, und Präsident Miguel Diaz-Canel erlärten dem kubanischen Parlament vor Kurzem, dass sich das Land auf harte Zeiten vorbereiten müsse. Massive Einschnitte wie in der als Sonderperiode bezeichneten Wirtschaftskrise sei wegen der stärker diversifizierten kubanischen Wirtschaft aber nicht zu befürchten. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, Kubas wichtigstem Unterstützer, litt das Land in den 90er Jahren unter jahrelangen täglichen Stromausfällen. Kubas Deviseneinnahmen, mit denen mehr als 50 Prozent der verbrauchten Brennstoffe, Lebensmittel, Futtermittel und vieles mehr im Ausland gekauft wurden, sind seit 2015, als der strategische Verbündete und Öllieferant Venezuela zunehmend in wirtschaftliche Bedrängnis geriet, stetig gesunken. Rückgänge bei den wichtigsten Exporten von Nickel und Zucker sowie die Annullierung eines Gesundheitsdienstes für ein Bargeschäft mit Brasilien haben die Situation verschärft. Von 2013 bis 2017 sank Kubas Außenhandel um 25 Prozent, wobei sich die Importe von 15,6 Milliarden Dollar auf 11,3 Milliarden Dollar reduzierten.
Quelle: Invasor (https://t1p.de/1mqq)
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Text: Leon Latozke
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