Castro erkennt, dass tiefgreifende soziale Umwälzungen nur mit der Unterstützung der Massen gelingen können. Er heiratet Mirta Diaz-Balart und kandidiert für die Parlamentswahlen. Doch zur Wahl kommt es durch Battistas Putsch nicht. Fidel Castro strengt eine Klage gegen Battista wegen Verfassungsbruchs an. 1948 macht Fidel Castro als Organisator eines Studentenkongresses gegen den amerikanischen Imperialismus von sich reden. Der Kongress soll in Bogotá stattfinden, wo zur selben Zeit erstmals die OAS, die Organisation amerikanischer Staaten, tagt. In der OAS sind alle lateinamerikanischen Staaten vertreten, die mit den USA zusammenarbeiten und fast ausschließlich Diktaturen sind. Castro reist zur Vorbereitung des Kongresses nach Venezuela, Panama und Kolumbien. Fidel trifft sich in Kolumbien mit Jorge Eliécer Gaitán, dem aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten der Liberalen Partei. Gaitán verabredet ein weiteres Treffen mit Castro, wird jedoch wenige Stunden zuvor von einem geistig verwirrten Attentäter ermordet. Spontan entzündet sich ein Volksaufstand, an dem sich Fidel Castro beteiligt. Die Kundgebungen münden in schwere Unruhen, bei denen etwa 3000 Menschen umkommen. Castro kommt derweil zur Überzeugung, dass tiefgreifend soziale Umwälzungen nur mit der Unterstützung der Massen gelingen kann. 1948 erlangt er mit Protestaktionen gegen die von der Regierung geplanten Erhöhung der Busfahrtkosten eine gewissen Prominenz. Am 11. Oktober des selben Jahres heiratet Fidel Castro die Schwester seines Kommilitonen Rafael Diaz-Balart, Mirta Diaz-Balart, Ein Jahr darauf am 1. September 1949 kommt Fidel Castros erster Sohn Fidelito zur Welt. Doch in der Ehe kriselt es. Mirta hat kein Verständnis dafür, dass ihr Mann wegen seines politischen Engagements die Kanzlei vernachlässigt und die Existenz der Familie gefährdet. Bis zum Ende seines Studiums, das er mit der Promotion zum Doktor des Zivilrechts im September 1950 abschließt ist Fidel Castro weiterhin politisch aktiv und auch danach beteiligt er sich an unzähligen politischen Aktivitäten. Er kommt ins Gefängnis und wird wieder freigelassen. Castro öffnet eine Rechtsanwaltskanzlei, erwirtschaftet jedoch nur geringen Einnahmen, da er bevorzugt mittellosen Klienten vertritt und das meiste seiner Zeit mit politischen Aktivitäten verbringt. 1952 beschließt Fidel Castro bei den Parlamentswahlen für die Ortodoxos zu kandidieren. Doch zur Wahl kommt es nicht. General Fulgencio Battista putscht sich am 10. März 1952 an die Macht. Battista ist ein Freund der Familie Diaz-Balart und Castros Schwager Rafael wird vom Diktator zum Vizeinnenminister ernannt. Fidel Castro selbst soll von Batista den Posten als Justizminister angeboten bekommen haben. Doch Castro ist verbitterter Gegner des neuen Regimes und schwört es bis zum bitteren Ende zu bekämpfen. Er strengt eine Klage gegen Battista wegen Verfassungsbruchs an, die aber von Gericht abgewiesen wird. Später veröffentlicht er einen Artikel in eine studentischen Untergrundzeitung, in dem er Batistas Militärputsch anprangerte. Das Ende seiner Ehe, die offiziell bis zur Scheidung 1955 noch zwei Jahre bestehen wird, ist damit ebenfalls besiegelt. Nächstes Kapitel: Widerstand
Kommentare sind geschlossen.
|