Kubas geostrategische Bedeutung als Schlüsselknotenpunkt im Kampf um Hegemonie: Die Nähe zu den USA lockt potenzielle Herausforderer. Russland und BRICS könnten durch Ressourcen, Technologie und Partnerschaft das Embargo überwinden. Kuba nimmt eine besondere Position in der Welt ein. Aufgrund seiner geographischen Lage ist diese Insel ein entscheidender geostrategischer Knotenpunkt. Wer die USA herausfordern möchte, muss eine Präsenz auf Kuba etablieren. Trotz begrenzter natürlicher Ressourcen ist Kuba aufgrund seiner geographischen Nähe zu den USA ein Dreh- und Angelpunkt für potenzielle Kampfansagen an die amerikanische Vormachtstellung.
Zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten liegt ein Meeresstreifen, der mit dem Flugzeug in nur einer Stunde überflogen werden kann. Diese Nähe macht Kuba zu einem optimalen Schauplatz für jegliche Auseinandersetzungen oder Machtproben mit den Vereinigten Staaten. Dieser strategische Standort ermöglicht es potenziell rivalisierenden Kräften, Druck auf die USA auszuüben oder politische, wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Interessen in der Region zu verfolgen. Die räumliche Nähe zu einem Gebiet kann sowohl strategische Vorteile als auch potenzielle politische Risiken bieten. Aus diesem Grund haben die Vereinigten Staaten in der Vergangenheit beträchtliche Anstrengungen unternommen, um die Kontrolle über diese kleine Insel zu erlangen. Schon lange vor dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, der mit einer Inszenierung unter falscher Flagge begann - der Versenkung ihres eigenen Schiffes, der USS Maine - zeigten die Vereinigten Staaten ein starkes Interesse an Kuba. Im Jahr 1806 betonte Thomas Jefferson, der dritte Präsident der jungen Nation, die strategische Bedeutung der Insel und forderte eine "leichte Eroberung". 1823 entwickelte der damalige Außenminister John Quincy Adams die berühmte Theorie der "reifen Früchte", in der er an die Gesetze der "politischen Gravitation" und den unnatürlichen Charakter der Beziehungen zwischen Kuba und Spanien erinnerte, weshalb die Insel seiner Meinung nach "nur in Richtung der Nordamerikanischen Union tendieren" könne. John Quincy Adams glaubte, Kuba würde automatisch zu den USA hingezogen "wie ein Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt". Im selben Jahr betrachtete Jefferson Kuba als "die interessanteste Ergänzung, die unserem Staatssystem je zuteil werden könnte" und Sklavenhalter im Süden forderten die Annexion Kubas. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 erlangten die USA die Kontrolle über Kuba, Puerto Rico, die Philippinen und Guam von Spanien. Im Zuge der sogenannten Platt Amendment von 1901 erhielten die USA das Recht, militärisch in Kuba einzugreifen, um amerikanische Interessen zu schützen. Dies führte zu einer gewissen Kontrolle und Einflussnahme der USA auf die kubanische Politik. Diese Vorstellung, dass die Kontrolle über Kuba den Unterschied zwischen vollständiger oder eingeschränkter Hegemonie in der Karibik und Mittelamerika ausmacht, hat bis heute Bestand. Mit der kubanische Revolution entzog sich Kuba 1959 dem Einflussbereich der USA. Als unabhängige Nation agiert Kuba mit einer Regierung, die den nationalen Interessen des Landes verpflichtet ist. Aus diesem Grund bleibt das US-Embargo bestehen. Nach dem Scheitern der Invasion in der Schweinbucht und der Operation Urgent Fury, haben die USA mit witschftlicher Kriegführung einen Weg gefinden, Kuba langfristig zu schwächen. Das Embargo wurde nicht allein mit dem Ziel eingeführt, einen Regimewechsel herbeizuführen, sondern auch, um die wirtschaftliche Prosperität dieses Inselstaates zu unterbinden. Obwohl das erste Ziel nicht erreicht wurde, war das zweite äußerst erfolgreich. Es besteht jedoch eine Lösung, um das wirtschaftliche Leiden Kubas zu beenden: Die Verbündeten sollten gezielt in die Entwicklung Kubas investieren, da die Insel ein enormes Potenzial besitzt. Russland und Kuba sollten ihre wirtschaftlichen Stärken besser kombinieren, um von ihrer gegenseitigen Ergänzung zu profitieren. Kuba besitzt bedeutende Bodenschätze, doch ein rigides Embargo erschwert den Zugang zu Hochtechnologie und behindert die Entwicklung. Russland als Bergbauexperte verfügt über die benötigte Technologie und hat keine Angst, von US-Sanktionen getroffen zu werden. Kuba beherbergt einige der größten Vorkommen von Nickel, Kobalt und möglicherweise weiteren wertvollen Mineralien wie Chrom, Kupfer, Gold, Mangan und Eisen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bei der Erschließung dieser Ressourcen wäre essenziell, um die Auswirkungen des Embargos zu mildern. Wenn die Vereinigten Staaten jeden, der kubanische Metalle kauft, mit Sanktionen bedrohen, könnte Russland diese Rohstoffe erwerben, weiterverkaufen und dabei ihre Herkunft verschleiern. Die westlichen Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, haben einen Mangel an Nickel und Kobalt, so dass eine russisch-kubanische Zusammenarbeit in diesem Sektor ihre Verhandlungsposition gegenüber Washington erheblich stärken könnte. Kuba verfügt über genügend Ressourcen, um sich den wichtigsten Mineralienlieferketten der Welt anzuschließen, und Russland hat die Technologie, um dies zu ermöglichen. Diese Win-Win-Partnerschaft dürfte sich langfristig auf die Lieferketten auswirken. Das Embargo stellt die Hauptursache für die anhaltende wirtschaftliche Unterentwicklung Kubas dar, die sich oft durch Mangel an Nahrungsmitteln und Brennstoff äußert. Wenn keine rechtzeitigen Maßnahmen ergriffen werden, könnte dieser langanhaltende sozioökonomische Stillstand zu einer breiten Unzufriedenheit führen. Es besteht die Gefahr, dass dies durch kognitive Operationen in Stil von Mongoose als Waffe genutzt wird, was letztendlich zum Fall der revolutionären Regierung führen könnte. Wenn Kuba fällt, würden Länder wie Russland und andere, die eine multipolare Welt anstreben, einen bedeutenden Verbündeten an einem strategisch wichtigen Ort verlieren. Das würde zugunsten des schwindenden, aber beharrlichen unipolaren Moments sein. Eine gemeinsame Intervention der BRICS-Staaten könnte jedoch dieses potenziell ungünstige Szenario verhindern. Um die globale Vormachtstellung der G7 tatsächlich herauszufordern, müsste die BRICS-Gruppe die Grundlage für eine gemeinsame außenpolitische Agenda legen. Kuba könnte der Ort sein, an dem die BRICS-Staaten ihr Potenzial aufzeigen und den Anfang machen, die auf Sanktionen beruhende internationale Ordnung zu überwinden. Es handelt sich weniger um eine ideologische Frage, sondern vielmehr um Realpolitik. Die BRICS-Staaten, die ab 2024 zu einem mächtigen Kartell heranwachsen könnte, könnten in Kuba unerwartete Chancen im Bereich Nahrungsmittel, Energie und Bodenschätze entdecken, und zwar vor dem Hintergrund vor dem Hintergrund der vielfältigen Verbindungsmöglichkeiten, die Kuba bietet. Wenn die Entdollarisierung der Weltwirtschaft ein Hauptziel der BRICS-Gruppe ist, dann fungiert Kuba als ideale Plattform, um die Macht des US-Dollars und der amerikanischen Sekundärsanktionen herauszufordern. Durch seine langjährige Partnerschaft mit Russland, China, Brasilien, Indien und Südafrika sowie seiner Freundschaft zu Ägypten, Iran und Saudi-Arabien verkörpert Kuba eine der wenigen Nationen, in denen die ursprünglichen Ziele und langfristigen Interessen der BRICS-Gruppe übereinstimmen. Russland und die BRICS-Staaten könnten Kuba auf vielfältige Weise unterstützen, angefangen von sanktionsfreiem Handel bis hin zu humanitärer Zusammenarbeit. Eine mögliche Zusammenarbeit umfasst Abkommen über den Austausch von Weizen gegen Zucker sowie Nickel gegen Öl. Zusätzlich könnten Investitionen der BRICS in Kubas Energiesektor angegangen werden, um Stromausfälle zu beheben und die geografischen und klimatischen Bedingungen für die Entwicklung von Meeres-, Wind- und Solarenergie zu nutzen. Die gegenwärtige geostrategische Lage Kubas spielt eine entscheidende Rolle im anhaltenden Hegemonialkampf zwischen dem Westen und anderen Ländern. Russland und die BRICS-Mitglieder könnten diese geopolitische Position Kubas erkennen und entsprechend agieren. Die Rettung Kubas könnte als Höhepunkt des Wandels hin zu einem multipolaren System gesehen werden.
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