Neues aus Kuba
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Die Familie von Luis Frometa Compte 2023 in Dresden (Bildquelle: DNN © dpa/Sebastian Kahnert/Archiv)
Bei den historischen Massenprotesten 2021 in Kuba wurde hunderte Demonstranten festgenommen, darunter der Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte, der später zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Menschenrechtsaktivisten prangern zum dritten Jahrestag der Demonstrationen Repressionen an.
Im Juli 2021 kam es in Kuba zu massiven Protesten, die die größten seit der Revolution von 1959 waren. Am 11. und 12. Juli gingen Tausende Kubaner auf die Straße, um gegen die Misswirtschaft und für mehr Freiheit zu demonstrieren. Die kubanische Regierung bezeichnete die Proteste als einen Versuch der USA, Kuba zu destabilisieren, und reagierte mit einer repressiven Maßnahme gegen die Demonstranten. Mehr als 600 Personen sind laut Aktivisten noch immer in Haft. Insgesamt gibt es demnach in Kuba derzeit 1117 politische Gefangene.
Drei Jahre nach diesen historischen Protesten haben Aktivisten und Menschenrechtsgruppen wie Justicia 11J die anhaltende Repression durch den kubanischen Staat kritisiert. Am Jahrestag der Proteste wurden in Kuba zahlreiche unabhängige Journalisten, Aktivisten und Angehörige von Inhaftierten von der Polizei daran gehindert, ihre Wohnungen zu verlassen. Diese Aktionen sind typisch für die kubanische Geheimpolizei, die häufig Regierungskritiker überwacht und ihnen an bestimmten Tagen mit Festnahme droht. Ein herausragender Fall unter den Inhaftierten ist der des Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte. Der 62-jährige Frómeta Compte, der 1985 aus Kuba nach Dresden zog und die deutsche Staatsbürgerschaft erwarb, war 2021 zu Besuch bei Verwandten in Havanna. Während seines Aufenthalts nahm er mit seinem Handy an einer der Demonstrationen teil und filmte sie. Für diese Teilnahme wurde er von den kubanischen Behörden festgenommen und später zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt. Die Anklage lautete auf Aufruhr, da er sich an den Protesten beteiligt haben soll und Informationen darüber verbreitete. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hat in einer aktuellen Mitteilung die Freilassung aller Inhaftierten gefordert, die aufgrund ihrer Teilnahme an den Protesten festgenommen wurden. Das Organ der Organisation Amerikanischer Staaten kritisierte die zunehmende staatliche Repression gegen Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger sowie die Verschlechterung der Bedingungen, die zu den Demonstrationen führten. Die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen bestätigte in einem Bericht vom Juni, dass 17 Kubaner, die an den Protesten teilgenommen hatten, willkürlich inhaftiert wurden und ihre Menschenrechte verletzt wurden. Diese Personen erhielten Haftstrafen zwischen 8 und 18 Jahren wegen ihrer Teilnahme an den Protesten. Frómeta Comptes Familie in Dresden, einschließlich seiner Ehefrau Silke und seiner beiden Töchter Maria und Janie, hat bereits öffentlich auf sein Schicksal aufmerksam gemacht und fordert seine Freilassung. Die anhaltenden Repressionen und die hohen Haftstrafen für Protestteilnehmer stehen im Mittelpunkt der internationalen Kritik und der Forderungen nach Menschenrechtsreformen in Kuba.
Quelle: DNN (https://t1p.de/q48dh)
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Text: Leon Latozke
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