1.255 Migranten aus Kuba im Jahr 2021 abgeschoben

Havanna meldet die Abschiebung von insgesamt 1.255 irregulären Migranten nach Kuba im Rahmen bilateraler Operationen aus den Vereinigten Staaten, Mexiko, den Kaimaninseln und den Bahamas in diesem Jahr.

Überführung einer Gruppe von Migranten von den Bahamas (Bildquelle: DDC © Granma/Endrys Correa Vaillant)

Die kubanischen Behörden teilten am Mittwoch (24.) mit, dass die Nachbarländer im Jahr 2021 bisher mehr als 1.200 Migranten abgeschoben und in bilateralen Aktionen, die mit den Vereinigten Staaten, Mexiko, den Kaimaninseln und den Bahamas koordiniert wurden, nach Havanna zurückgebracht haben.

Der karibische Inselstaat hat in diesem Jahr sowohl unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie als auch unter den strengen US-Sanktionen gelitten, die seine Deviseneinnahmen in den letzten zwei Jahren um rund 40 % verringert haben und die Wirtschaft um 13 % schrumpfen ließen.

Einem Bericht des kubanischen Staatsfernsehens zufolge hat die illegale Migration aus Kuba, insbesondere über Mexiko, im Jahr 2021 gegenüber den Vorjahren zugenommen.

In dem Bericht heißt es, dass bis heute 1.255 Kubaner ohne Papiere in 60 bilateralen Operationen zurückgeführt wurden. Davon wurden 856 aus den Vereinigten Staaten, 214 aus Mexiko, 184 von den Bahamas und einer von den Cayman-Inseln abgeschoben.

Havanna gibt Washington die Schuld an der "Förderung" irregulärer Reisen und argumentiert, die Zunahme sei auf die Anreize der USA für kubanische Migranten und auf die komplexe Situation im Land infolge der Verschärfung der US-Blockade zurückzuführen. 

Dazu gehöre auch der Verlagerung der Migrationsverfahren für Kubaner in Drittländern seit der teilweisen Schließung der US-Botschaft in Havanna 2017.

In dieser Woche kündigten die nicaraguanischen Behörden an, dass sie Kubanern die visafreie Einreise nach Nicaragua gestatten würden, was eine neue Migrationswelle durch Mittelamerika auslösen könnte.

Quellen: Granma (https://t1p.de/az4b), REUTERS (https://t1p.de/segp3)