Neues aus Kuba
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Am 16. Februar 1959 übernahm Fidel Castro offiziell das Amt des Premierministers von Kuba. Der Sturz des Machthabers Fulgencio Batista wenige Wochen zuvor markierte den Beginn einer politischen Neuordnung, die das Land nachhaltig veränderte. Castro etablierte eine sozialistische Regierung, verstaatlichte zahlreiche Unternehmen und geriet zunehmend in Konflikt mit den USA.
Abbildung: Fidel Castro (1959) von Paul Henri Talbot (see also back of the poto und this discussion about corporate authorship), Zuschnitt KUBAKUNDE, CC01.0
Am 16. Februar 1959 wurde Fidel Castro in Havanna als jüngster Premierminister in der Geschichte der Kubas vereidigt. Sechs Wochen zuvor war der langjährige Diktator Fulgencio Batista aus dem Land geflohen. Die Machtübernahme markierte den Beginn einer politischen Neuordnung auf der Karibikinsel, die Kuba dauerhaft verändern sollte.
Castro hatte sich bereits während seines Jurastudiums an der Universität von Havanna politisch engagiert. 1947 schloss er sich einer Gruppe von Exil-Dominikanern und kubanischen Aktivisten an, die den Diktator der Dominikanischen Republik, Rafael Trujillo, zu stürzen versuchten. Der Plan scheiterte, doch Castros politische Grundhaltung begann sich in dieser Zeit herauszubilden. Seine Ablehnung der US-amerikanischen Einflussnahme in Lateinamerika wurde zunehmend zu einem zentralen Element seines politischen Denkens. 1951 kandidierte Castro für das kubanische Abgeordnetenhaus als Mitglied der reformorientierten Ortodoxo-Partei. Doch bevor die Wahlen stattfinden konnten, riss Batista durch einen unblutigen Putsch die Macht an sich. Zahlreiche Oppositionsgruppen formierten sich in der Folge gegen seine autoritäre Herrschaft. Am 26. Juli 1953 führte Castro einen Angriff auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, um einen landesweiten Aufstand auszulösen. Der Angriff scheiterte, viele seiner Mitstreiter wurden getötet, Castro selbst wurde gefangen genommen und zu 15 Jahren Haft verurteilt. 1955 wurde er im Rahmen einer politischen Amnestie freigelassen und ging nach Mexiko. Dort gründete er die Bewegung des 26. Juli, die das Ziel hatte, Batista zu stürzen. Mit einer Gruppe von Exilkubanern, darunter sein Bruder Raúl Castro und Ernesto "Che" Guevara, kehrte er 1956 nach Kuba zurück und begann einen Guerillakrieg gegen das Regime. Der bewaffnete Widerstand gewann an Rückhalt, insbesondere durch die Korruption und Repression der Regierung Batista. Im Dezember 1958 führten die Revolutionäre unter Guevaras Kommando eine entscheidende Offensive auf Santa Clara durch, die den Zusammenbruch von Batistas Armee zur Folge hatte. Der Diktator floh am 1. Januar 1959 ins Exil. Nach der Machtübernahme begann Castros Regierung mit umfassenden Reformen. Bereits am 17. Mai 1959 wurde eine erste Agrarreform unterzeichnet, die Land an landlose Bauern verteilte. Zahlreiche Unternehmen wurden verstaatlicht, was die Spannungen mit den Vereinigten Staaten verschärfte. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern verschlechterten sich rapide. 1960 explodierte das Frachtschiff "La Coubre" im Hafen von Havanna, wobei über 100 Menschen ums Leben kamen. Die kubanische Regierung beschuldigte die USA der Sabotage, lieferte jedoch keine Beweise. 1961 wurde eine von den USA unterstützte Invasion in der Schweinebucht abgewehrt. Kurz darauf verkündete Castro offiziell den sozialistischen Charakter Kubas. Die Eskalation der Spannungen führte 1962 zur Kubakrise, die die Welt an den Rand eines nuklearen Konflikts brachte. In den folgenden Jahren verstärkte die Regierung die Kontrolle über Wirtschaft und Gesellschaft. 1965 verließ Guevara Kuba, um revolutionäre Bewegungen in anderen Ländern zu unterstützen. Er wurde 1967 in Bolivien getötet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre geriet Kuba in eine tiefe wirtschaftliche Krise, die sogenannte "Sonderperiode". Die Regierung musste wirtschaftliche Anpassungen vornehmen, um das Land am Laufen zu halten. Castro blieb bis 2006 an der Macht, als er die Amtsgeschäfte vorübergehend an seinen Bruder Raúl übergab. 2008 trat er offiziell zurück. Er verstarb am 25. November 2016. Die Ereignisse vom 16. Februar 1959 und die darauffolgenden Jahrzehnte prägten Kuba nachhaltig und beeinflussten die internationalen Beziehungen im Kalten Krieg entscheidend. Castros Herrschaft veränderte das Land tiefgreifend und machte Kuba zu einem zentralen Akteur in der globalen geopolitischen Auseinandersetzung.
>>16. Februar 1959: Fidel Castro wird als Ministerpräsident vereidigt
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Text: Leon Latozke
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