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Die Lateinamerikanische Schule für Medizin (ELAM) feierte ihr 25-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung 1999 hat sie über 31.000 Ärzte aus 120 Ländern ausgebildet – kostenlos und mit dem Ziel, benachteiligte Gemeinschaften medizinisch zu versorgen. Ein Modell mit weltweiter Strahlkraft.
Abbildung: Medizinstudenten der Latin American School of Medicine posieren für ein Foto in Havanna (Bildquelle: People's World © Javier Galeano / AP)
Die Lateinamerikanische Schule für Medizin (Escuela Latinoamericana de Medicina - ELAM) hat ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Vom 11. bis 15. November trafen sich in Havanna über 300 Absolventen und Studierende sowie 250 Gäste aus 30 Ländern. Die Jubiläumsveranstaltung, die zugleich als wissenschaftliche Konferenz diente, würdigte die Errungenschaften dieser einzigartigen Bildungseinrichtung, die eine Schlüsselrolle im Gesundheitssystem Kubas und in der internationalen medizinischen Kooperation einnimmt.
ELAM wurde 1999 als Reaktion auf die Zerstörungen durch die Hurrikane George und Mitch in der Karibik und Zentralamerika gegründet. Bei humanitären Einsätzen vor Ort stellten kubanische Ärzte fest, dass die lokale Gesundheitsversorgung den Herausforderungen nicht gewachsen war. Die kubanische Regierung entschied daraufhin, junge Menschen aus betroffenen Regionen kostenlos zu Ärzten auszubilden, die sowohl auf Katastrophenhilfe als auch auf die allgemeine medizinische Grundversorgung spezialisiert sind. Was als regionale Initiative begann, entwickelte sich schnell zu einem globalen Projekt. Bis heute haben über 31.000 Mediziner aus 120 Ländern ihre Ausbildung an der ELAM abgeschlossen. Der Fokus liegt dabei auf der Ausbildung von Ärzten, die sich der Versorgung benachteiligter Bevölkerungsgruppen widmen. Die Kostenfreiheit der Ausbildung und die internationale Ausrichtung machen die Schule besonders attraktiv. Die Jubiläumskonferenz stand unter dem Motto „Hüter des Lebens, Schöpfer einer besseren Welt“ und umfasste Plenarsitzungen, Podiumsdiskussionen und Fachvorträge. Dabei wurden Themen wie die Rolle der Primärversorgung, medizinische Ausbildung, die Bewältigung von Naturkatastrophen und die Verknüpfung von Wissenschaft und Solidarität behandelt. Neben kubanischen Experten nahmen auch internationale Fachleute teil, was die Bedeutung der ELAM für die globale medizinische Gemeinschaft unterstrich. Die ELAM-Rektorin Yoandra Muro hob in ihrer Eröffnungsrede die Rolle Fidel Castros hervor, der als Initiator des Projekts gilt. Sie bezeichnete die Absolventen als „Fahnenträger der Solidarität“, die durch ihre Arbeit dazu beitragen, die medizinische Versorgung weltweit zu verbessern. Auch Luther Castillo Harry, ein ELAM-Absolvent und heutiger Wissenschaftsminister in Honduras, betonte die Bedeutung der Institution: „Jeder von uns ist ein Botschafter dieser Vision.“ Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz war die Präsentation des kubanischen Gesundheitssystems. Gesundheitsminister José Ángel Portal Miranda stellte dessen Struktur vor, die auf Prävention und Primärversorgung basiert. Das System umfasst 451 Polikliniken, über 11.000 Gemeindezentren und 149 Krankenhäuser. Kuba weist mit acht Ärzten pro 1.000 Einwohner eines der höchsten Ärztequoten weltweit auf. Zudem seien Wissenschaft und Forschung zentrale Säulen: Derzeit laufen knapp 3.000 Forschungsprojekte und über 80 klinische Studien. Auch die internationale medizinische Zusammenarbeit Kubas wurde hervorgehoben. Zu den bekanntesten Programmen zählen die „Henry Reeve“-Brigaden, die bei internationalen Katastrophenhilfe leisten, sowie die „Operation Miracle“, die Millionen Menschen Zugang zu augenmedizinischer Versorgung ermöglicht hat. Die Jubiläumsfeier verdeutlichte, dass die ELAM weit mehr als eine medizinische Hochschule ist. Sie steht für ein Modell der internationalen Solidarität, das auf Bildung, sozialer Verantwortung und humanitärem Engagement basiert. In einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Ungleichheiten geprägt ist, liefert die Schule ein Beispiel dafür, wie Bildung und Kooperation globale Herausforderungen bewältigen können.
Quelle: People's World (https://t1p.de/7qphv)
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Text: Leon Latozke
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