Neues aus Kuba
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Am 22. September 1994 begann die Karriere von Viengsay Valdés, als sie in der Aufführung Majísimo im Teatro Apolo in Güira de Melena ihr Bühnendebüt gab. 30 Jahre später gilt sie als eine zentrale Figur des kubanischen Balletts und leitet seit 2020 das Nationalballett von Kuba (BNC). Zu ihrem Jubiläum wurde am 14. September 2024 im Nationaltheater von Kuba eine Gala veranstaltet, bei der Valdés selbst auftrat und ihre außergewöhnliche Bühnenpräsenz nach einer kurzen Pause aufgrund ihrer Mutterschaft wieder unter Beweis stellte.
Valdés' Beitrag zum kubanischen Ballett ist untrennbar mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem technischen Können verbunden. Sie hat über die Jahre hinweg zahlreiche Hauptrollen in klassischen Ballettstücken übernommen, darunter Giselle, Odette/Odile in Schwanensee, Carmen sowie Kitri in Don Quixote. Diese Vielfalt in ihrem Repertoire, gepaart mit ihrem herausragenden Talent, hat ihr sowohl national als auch international große Anerkennung eingebracht. Besonders beeindruckend ist die Kombination von Kraft und Zartheit, die ihre Darbietungen prägt. Der kubanische Autor Carlos Tablada beschrieb Valdés’ Bühnenpräsenz als „aus Stahl und Wolken“, was ihre Fähigkeit unterstreicht, technische Präzision mit emotionaler Ausdruckskraft zu verbinden. Diese Eigenschaften machen sie zu einer herausragenden Interpretin sowohl klassischer als auch moderner Werke. Die Jubiläumsgala bot nicht nur eine Gelegenheit, auf Valdés’ Karriere zurückzublicken, sondern gab auch Einblicke in ihren künstlerischen Alltag. Die Eröffnung der Veranstaltung, in der Valdés eine typische Proben-Szene nachstellte, verdeutlichte die tägliche Hingabe, die ihre Arbeit als Tänzerin erfordert. Musikalisch untermalt von Kompositionen von Ñico Rojas und Tschaikowsky, bereitete sich Valdés vor den Augen des Publikums auf die Aufführung vor. Im weiteren Verlauf der Gala wurde ihre Vielseitigkeit in verschiedenen Stücken unter Beweis gestellt. Ein Höhepunkt war ihre Darbietung von Non, je ne regrette rien, choreografiert von Ben van Cauwenbergh, in der sie die berühmten Worte Edith Piafs mit eindrucksvollen Bewegungen interpretierte. Weitere Aufführungen umfassten Szenen aus Dornröschen sowie das Pas de Deux Loss aus Love Fear Loss, das sie gemeinsam mit Ányelo Montero präsentierte. Auch die jüngeren Mitglieder des Nationalballetts erhielten während des Abends ihre Gelegenheit, ihr Können in Werken wie Después del diluvio von Alberto Méndez zu zeigen. Der krönende Abschluss des Abends war eine Aufführung von Szenen aus Don Quixote, in der Valdés erneut die Rolle der Kitri übernahm, unterstützt von Dani Hernández. Diese Aufführung brachte das Publikum erneut zum Applaudieren und verdeutlichte, warum Valdés seit drei Jahrzehnten eine zentrale Rolle im kubanischen Ballett spielt. Seit ihrer Ernennung zur Generaldirektorin des Nationalballetts von Kuba im Jahr 2020 hat Valdés nicht nur ihre tänzerischen Fähigkeiten weiter unter Beweis gestellt, sondern auch das Erbe der Institution unter schwierigen Bedingungen fortgeführt. Sie hat die Aufgabe übernommen, das künstlerische Vermächtnis von Alicia Alonso, der Gründerin des BNC, zu bewahren und weiterzuentwickeln. Trotz der Herausforderungen, die das heutige Kuba mit sich bringt, bleibt Valdés eine treibende Kraft im kubanischen Ballett. Ihre Fähigkeit, sowohl als Tänzerin als auch als Leiterin des Balletts zu glänzen, hat sie zu einer Schlüsselfigur in der kubanischen Kultur gemacht. Die Gala zu ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum war nicht nur eine Feier ihrer Karriere, sondern auch ein Zeichen für die Zukunft des kubanischen Balletts, das sie weiterhin maßgeblich prägen wird.
Quellen: OnCubaNews (https://t1p.de/xxzgx), Radio Enciclopedia (https://t1p.de/mvth0)
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Text: Leon Latozke
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