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Fidel Castros triumphaler Einzug in Havanna am 8. Januar 1959 markierte den endgültigen Sieg der kubanischen Revolution. Der Sturz des Batista-Regimes leitete eine Ära umfassender sozialistischer Reformen ein, begleitet von internationalen Konflikten und innenpolitischer Repression. Castros jahrzehntelange Herrschaft prägte Kuba nachhaltig, während Spannungen mit den USA, insbesondere die Kubakrise, die globale Aufmerksamkeit auf die Insel lenkten.
Fidel Castro wird bei seinem Einzug in Havanna am 8. Januar 1959 von einer jubelnden Menschenmenge gefeiert. (Bildquelle: SZ © Imago/Itar Tass/Grey Villet)
Am 8. Januar 1959 zog Fidel Castro, begleitet von seinen Rebellenverbänden, triumphierend in Havanna ein. Dieser Tag markierte nicht nur den Sieg der kubanischen Revolution, sondern auch den Beginn eines Regimes, das fast ein halbes Jahrhundert Bestand haben sollte. Nach Jahren des Guerillakampfes und politischen Widerstands wurde Castro zur prägenden Figur der politischen Landschaft auf der Karibikinsel.
Die Vorgeschichte der Revolution Der Weg zur Macht war lang und von Rückschlägen geprägt. Bereits am 26. Juli 1953 versuchte Fidel Castro, mit rund 160 Mitstreitern die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba zu stürmen. Der schlecht organisierte Angriff scheiterte, und Castro wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Eine Generalamnestie ermöglichte ihm jedoch nach weniger als zwei Jahren die Freilassung. Dieses Ereignis legte den Grundstein für die spätere "Bewegung des 26. Juli". Nach einem gescheiterten Aufstand ging Castro ins Exil nach Mexiko, wo er 1955 auf Ernesto "Che" Guevara traf. Gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten begann unter Anleitung des ehemaligen spanischen Offiziers Alberto Bayo die militärische Ausbildung der Guerillakämpfer. Am 25. November 1956 brachen 82 Revolutionäre mit der Yacht Granma von Mexiko nach Kuba auf. Ihre Ankunft markierte den Beginn des Guerillakriegs in der Sierra Maestra. Das Ende des Batista-Regimes Das Regime des Diktators Fulgencio Batista, das seit einem Militärputsch 1952 an der Macht war, geriet zunehmend unter Druck. Wirtschaftliche Ungleichheit, Korruption und politische Repression schürten den Widerstand in der Bevölkerung. Gewerkschaften und bürgerliche Gruppen stellten sich gegen Batista, während die USA nach einem Massaker an Oppositionellen ein Waffenembargo verhängten. Die Rebellen unter Castros Führung nutzten diese Schwäche aus und erhielten zunehmende Unterstützung aus der Bevölkerung. Am 1. Januar 1959 floh Batista in die Dominikanische Republik. Bereits am 2. Januar erreichten die ersten Rebellen Havanna. Der Triumphzug Fidel Castros durch Kuba fand seinen Höhepunkt am 8. Januar, als er in der Hauptstadt von einer jubelnden Menschenmenge empfangen wurde. Damit war die Revolution abgeschlossen. Der Aufbau eines neuen Systems Nach dem Sturz Batistas versprach Castro zunächst, keine Macht für sich selbst zu beanspruchen. Doch in den folgenden Monaten und Jahren formte er das politische System Kubas nach seinen Vorstellungen. Am 16. Februar 1959 übernahm er offiziell das Amt des Ministerpräsidenten, nachdem der zuvor eingesetzte Regierungschef José Miró Cardona zurückgetreten war. Raúl Castro, Fidel Castros Bruder, wurde Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die neue Regierung leitete umfassende Reformen ein, darunter die Verstaatlichung von Unternehmen und Landwirtschaft sowie den Ausbau von Bildung und Gesundheitsversorgung. Diese Maßnahmen stießen international auf geteilte Reaktionen. Während sie von sozialistischen Staaten begrüßt wurden, sahen die USA darin eine Bedrohung ihrer Interessen in der Region. Konflikte mit den USA und die Kubakrise Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten verschlechterten sich rapide. Die von der CIA unterstützte Invasion in der Schweinebucht im April 1961 scheiterte, was Castros Position im Land weiter festigte. Kurz darauf erklärte er Kuba offiziell zur sozialistischen Republik. Die Spannungen eskalierten im Oktober 1962 während der Kubakrise, als die Sowjetunion Atomraketen auf der Insel stationierte. Die Konfrontation mit den USA brachte die Welt an den Rand eines nuklearen Konflikts. Nach intensiven Verhandlungen zogen die Sowjets die Raketen ab, während die USA zusicherten, keine Invasion auf Kuba durchzuführen. Diese Ereignisse festigten Kubas Stellung als Verbündeter der Sowjetunion, isolierten das Land jedoch weiter von der westlichen Welt. Ein kontroverses Erbe Castros Herrschaft war geprägt von sozialistischen Idealen und einer Vielzahl von Reformen, aber auch von politischer Repression. Seine Parole "Socialismo o Muerte" (Sozialismus oder Tod) spiegelte den kompromisslosen Kurs seines Regimes wider. Gleichzeitig sah er sich zahlreichen Attentatsversuchen und Sturzplänen ausgesetzt, vor allem von Seiten der CIA. Im Jahr 2006 zog sich Fidel Castro aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück und übergab die Macht an seinen Bruder Raúl. Die Annäherung zwischen Kuba und den USA unter Barack Obama, die 2015 in der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen gipfelte, beobachtete Castro mit Skepsis. Am 25. November 2016 starb er im Alter von 90 Jahren in Havanna. Fidel Castro bleibt eine der prägendsten und zugleich umstrittensten Figuren der modernen Geschichte. Sein Vermächtnis wird weiterhin international debattiert und polarisiert.
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Text: Leon Latozke
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