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Die kubanische Sängerin Omara Portuondo, eine der bedeutendsten Figuren der lateinamerikanischen Musik, hat nach einem gesundheitlichen Vorfall ihren endgültigen Rückzug von der Bühne angekündigt. Die 93-jährige Künstlerin musste am 1. Oktober 2024 während eines Konzerts im Palau de la Música in Barcelona die Aufführung nach nur einem Lied abbrechen, da sie Anzeichen von Erschöpfung und Desorientierung zeigte. In einem Statement, das ihr Sohn und Manager Ariel Jiménez Portuondo veröffentlichte, wurde mitgeteilt, dass die Sängerin in ärztlicher Betreuung sei und sich erholt. Dies markiert das Ende einer bemerkenswerten Karriere, die über 75 Jahre andauerte.
Im kommenden Konzert in Budapest, das für den 6. Oktober 2024 angesetzt ist, wird Omara Portuondo letztmalig im Rampenlicht stehen, jedoch nicht mehr singen. Stattdessen wird sie eine Hommage für ihr Lebenswerk entgegennehmen. Diese Entscheidung wurde nach dem Vorfall in Barcelona getroffen, wo die Künstlerin nach der Darbietung des Klassikers „Quizás, quizás“ die Bühne aufgrund von Erschöpfung verlassen musste. Ihr Sohn erklärte, dass seine Mutter künftig in ihrem Heimstudio arbeiten und gelegentlich an Ehrungen teilnehmen werde, jedoch nur in einem Rahmen, der ihrer gesundheitlichen Verfassung entspricht. Omara Portuondo, geboren am 29. Oktober 1930 in Havanna, begann ihre musikalische Laufbahn in den 1940er Jahren. Zunächst trat sie gemeinsam mit ihrer Schwester Haydée auf, bevor sie Teil des Cuarteto D’Aida wurde, einer wegweisenden weiblichen Gesangsgruppe, die die kubanische Musikszene prägte. Nach 15 Jahren in diesem Ensemble startete sie ihre erfolgreiche Solokarriere, in der sie sich vor allem als Interpretin kubanischer Boleros und des „Son Cubano“ etablierte. International bekannt wurde Omara Portuondo vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit dem Buena Vista Social Club in den 1990er Jahren. Das gleichnamige Album, das von dem amerikanischen Gitarristen Ry Cooder produziert wurde, brachte traditionelle kubanische Musik in die globale Öffentlichkeit und machte Portuondo zu einer internationalen Ikone. Ihr Album „Buena Vista Social Club präsentiert… Omara Portuondo“ aus dem Jahr 2000 gilt als einer der Höhepunkte ihrer Karriere und festigte ihren Status als eine der bedeutendsten Stimmen der kubanischen Musik. Im Laufe ihrer Karriere wurde Omara Portuondo mehrfach ausgezeichnet. 2009 gewann sie den Latin Grammy für ihr Album „Gracias“, 2023 wurde sie erneut für ihr Werk „Vida“ geehrt. 2019 erhielt sie den Latin Grammy für Exzellenz, eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk und ihren herausragenden Beitrag zur lateinamerikanischen Musik. Ihr künstlerisches Wirken wurde auch außerhalb der Musikszene gewürdigt: In Spanien erhielt sie die Medalla de Oro al Mérito en las Bellas Artes, die Goldmedaille für Verdienste in den Schönen Künsten. Obwohl Portuondo bereits 2022 ihre letzte Welttournee angekündigt hatte, bei der sie sich von ihren internationalen Fans verabschieden wollte, trat sie weiterhin vereinzelt auf. Die Tour mit dem Titel „Vida“ endete offiziell 2023, doch die Sängerin blieb bis zuletzt aktiv. Der gesundheitliche Vorfall in Barcelona, bei dem sie aufgrund von Desorientierung die Bühne verlassen musste, markiert nun jedoch das endgültige Ende ihrer Bühnenkarriere. Die Nachricht ihres Rückzugs hat in der Musikwelt und unter ihren Fans gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige Konzertbesucher in Barcelona ihren Unmut über den abrupten Abbruch äußerten, zeigten viele andere Verständnis für die gesundheitlichen Probleme der Künstlerin und drückten ihre Wertschätzung für ihr Lebenswerk aus. In den sozialen Medien würdigten zahlreiche Fans und Künstler das Erbe von Omara Portuondo, die als eine der letzten großen Vertreterinnen der traditionellen kubanischen Musik gilt. Ihr Rückzug bedeutet das Ende einer Ära in der kubanischen Musik, doch ihr Einfluss wird weiterhin spürbar bleiben. Omara Portuondo hinterlässt ein musikalisches Erbe, das Generationen überdauern wird. Ihre Lieder, ihre Interpretationen von Klassikern wie „Chan Chan“ oder „Lágrimas Negras“ und ihre enge Verbindung zur Musik des Buena Vista Social Club haben sie zu einer unverzichtbaren Größe in der Musikwelt gemacht. Auch wenn sie nicht mehr auf der Bühne stehen wird, wird ihre Musik weiterleben und zukünftige Generationen inspirieren. Portuondo war nicht nur eine herausragende Sängerin, sondern auch eine kulturelle Botschafterin Kubas, die die traditionelle Musik ihres Landes in die ganze Welt trug. Mit ihrem endgültigen Rücktritt geht eine außergewöhnliche Karriere zu Ende, doch Omara Portuondo bleibt eine Legende der lateinamerikanischen Musik.
Quelle: EFE (https://t1p.de/ubrdj)
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Text: Leon Latozke
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