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Der kubanische Trompeter Manuel „Guajiro“ Mirabal, bekannt aus dem Buena Vista Social Club und eine Ikone der kubanischen Musik, ist im Alter von 91 Jahren in Havanna verstorben. Mit seiner über sieben Jahrzehnte währenden Karriere prägte Mirabal die traditionelle kubanische Musik.
Abbildung: Manuel „Guajiro“ Mirabal, 2015 (Ice Boy Tell, Buena Vista Social Club ZMF 2015 IMGP8921, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 4.0)
Der kubanische Trompeter Manuel „Guajiro“ Mirabal, eine Schlüsselfigur des weltberühmten Musikprojekts Buena Vista Social Club, ist am Montag im Alter von 91 Jahren in Havanna gestorben. Wie das kubanische Musik-Institut (Instituto Cubano de la Música - ICM) bekannt gab, bedeutet sein Tod einen „schmerzlichen Verlust für die kubanische Musik und Kultur“. Der Künstler, der als einer der größten Trompeter Kubas gilt, soll auf dem Friedhof Cristóbal Colón in der Hauptstadt beigesetzt werden.
Mirabal, geboren am 5. Mai 1933 in Melena del Sur in der Provinz Mayabeque, blickte auf eine mehr als sieben Jahrzehnte umfassende Karriere zurück. Bereits 1951 begann er als Trompeter in diversen kubanischen Orchestern zu spielen, darunter das Conjunto Rumbavana und die Orquesta Riverside, die in der traditionellen kubanischen Musikszene Rang und Namen hatten. Seine Bekanntheit erreichte jedoch durch seine Mitgliedschaft im Buena Vista Social Club einen internationalen Höhepunkt. Das Musikprojekt, das 1996 ins Leben gerufen wurde, vereinte kubanische Musiker der alten Garde und erhielt durch eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten Nick Gold und dem US-amerikanischen Gitarristen Ry Cooder weltweite Aufmerksamkeit. Das gleichnamige Album „Buena Vista Social Club“ wurde 1997 veröffentlicht, gewann im Folgejahr einen Grammy und gilt bis heute als das meistverkaufte kubanische Musikwerk aller Zeiten. Begleitet wurde der Erfolg des Albums von einem Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Wim Wenders, der 1999 eine Oscar-Nominierung erhielt und das Projekt zu einem Symbol der traditionellen kubanischen Musik machte. Mirabals Tod wurde von seiner langjährigen Kollegin und Buena-Vista-Sängerin Omara Portuondo sowie vom kubanischen Trompeter Arturo Sandoval betrauert. Portuondo würdigte ihn in den sozialen Medien als „lieben Freund“, der das kubanische Musikleben maßgeblich geprägt habe. Sandoval, der einst mit Mirabal in der Orquesta de Música Moderna auftrat, nannte ihn einen „großen Lehrer“ und eine „Legende der kubanischen Trompete“. Der Trompeter genoss auch international Anerkennung und arbeitete unter anderem mit dem venezolanischen Son-Musiker Oscar D'León zusammen. Auch innerhalb Kubas hatte er großen Einfluss und prägte renommierte Ensembles wie die Orquesta Tropicana und die Orquesta Cubana de Música Moderna. Neben dem Buena Vista Social Club war Mirabal auch Mitglied der Afrocuban All Stars und trat mit ihnen auf weltweiten Tourneen auf. 2004 veröffentlichte die Plattenfirma World Circuit ein Album, das Mirabals Kunst ins Zentrum stellte und für den Latin Grammy sowie den Billboard Latin Music Award nominiert wurde. Mirabals Verdienste um die kubanische Musik und Kultur wurden in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter die „Distinción por la Cultura Nacional“ und die „Medalla Alejo Carpentier“. Das kubanische Musik-Institut hob ihn in seinem Nachruf als herausragenden Botschafter der kubanischen Musik hervor, dessen Tod die kubanische Kulturszene tief getroffen habe.
Quelle: ICM/facebook (https://t1p.de/re0mj)
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Text: Leon Latozke
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