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In Kuba wurden zwei Raffinerieangestellte wegen eines schweren Benzinlecks vor Gericht gestellt, das zu einem Verlust von 280.000 Litern Treibstoff führte. Das Verfahren findet inmitten einer akuten Treibstoffkrise statt, die die kubanische Regierung zu strikten Maßnahmen gezwungen hat. Kritiker hinterfragen, ob die Verantwortlichkeit ausschließlich bei den Angeklagten liegt.
Wie die im US-amerikanische Zeitung Miami Herald berichtet, wurden in Kuba zwei Personen vor Gericht gestellt, denen die Verantwortung für ein erhebliches Benzinleck in Havanna zur Last gelegt wird. Der Vorfall ereignete sich in der Raffinerie "Ñico López" und führte zu einem Verlust von rund 280.000 Litern B-90-Benzin. Laut offiziellen Angaben beläuft sich der wirtschaftliche Schaden auf mehr als fünf Millionen kubanische Pesos.
Die Angeklagten sind kubanische Staatsbürger, die als Bedienungspersonal in der genannten Raffinerie tätig waren. Ihnen wird zur Last gelegt, gegen geltende Sicherheitsvorschriften verstoßen zu haben, indem sie den Treibstoff unsachgemäß von einem Tanker in die Lagerbehälter der Anlage umluden. Der offizielle Bericht enthält jedoch keine Details über die genauen Umstände des Vorfalls oder darüber, in welchem Umfang die Umgebung durch das ausgetretene Benzin beeinträchtigt wurde. Rechtlich werden die Beschuldigten des "Versäumnisses, staatliche Wirtschaftsgüter zu bewahren" angeklagt, ein Delikt, das im Artikel 303.1 des kubanischen Strafgesetzbuchs geregelt ist. Die Strafen reichen von einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren, einer Geldstrafe zwischen zweihundert und fünfhundert Tagessätzen oder einer Kombination aus beiden. Der Vorfall ereignet sich zu einer Zeit, in der Kuba mit einer akuten Kraftstoffkrise konfrontiert ist. Diese hat die Regierung dazu gezwungen, strikte Maßnahmen zur Kraftstoffverteilung einzuführen. Zu diesen gehören neben Rationierungsmaßnahmen auch die umstrittene Praxis, Benzin in US-Dollar zu verkaufen. Bereits im Jahr 2024 wurden die Preise für Benzin in Kuba angehoben, wobei der Liter B-90-Benzin auf 1,10 US-Dollar festgesetzt wurde. Parallel dazu wurden Stromtarife für Haushalte mit hohem Verbrauch erhöht, um dem Energieengpass entgegenzuwirken. Das Verfahren gegen die beiden Angestellten der Raffinerie fügt sich in eine Reihe von staatlichen Bemühungen ein, wirtschaftliche Verluste in strategischen Bereichen zu minimieren. Der Energiesektor ist von besonderer Bedeutung, da die Versorgungslage durch den Mangel an Devisen für den Import von Kraftstoffen stark eingeschränkt ist. Dies hat in der Vergangenheit immer wieder zu Engpässen geführt, die die wirtschaftliche Stabilität der Insel weiter belasten. Ob die Strafverfolgung der Beschuldigten auch eine politische Dimension hat, bleibt offen. Kritiker weisen darauf hin, dass in wirtschaftlich prekären Zeiten oftmals einzelne Personen zur Verantwortung gezogen werden, während systemische Probleme unangetastet bleiben. Die kubanische Regierung betont indes, dass es sich um einen Fall grober Fahrlässigkeit handelt, der erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich zog.
Quelle: Miami Herald (https://t1p.de/sp6dl)
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Text: Leon Latozke
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