Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Carlos Acosta, Sohn eines schwarzen Lastwagenfahrers in Kuba, hat Armut, Vorurteile und Politik überwunden, und wurde eine internationale Ballettlegende. Er hat ein eigenes Tanzensemble gegründet. Seine Memoiren sind ein Bestseller. Jetzt wurde sein Leben verfilmt.
![]() Auf den gestern (16.) zu Ende gegangenen Internationalen Filmfestival von Havanna (http://t1p.de/6ymr) hat der Film "Yuli" über das Leben Carlos Acostas, der schon als Teenager mit seiner Athletik und Virtuosität Weltruhm als Tänzer erlangte, das Publikum zum Lachen, Weinen und zu tosenden Applaus bewegt. "Dies ist eine kubanische Geschichte, also ist es nicht nur meine Geschichte", sagte der 45-Jährige in einem Interview mit Reuters. "Yuli" vermischt auf einzigartige Weise einen fiktiven Bericht über Acostas Leben, der auf seinen Memoiren "No Way Home" basiert, mit Archivmaterial von Nachrichten und Filmmaterial von seinem Tanz mit Original-Choreographien, die Abschnitte seiner Vergangenheit darstellen. Der 45-Jährige, der sich 2015 aus dem Royal Ballet in London zurückzog, spielt sich selbst, wie er seine Kompanie Acosta Danza leitet, das seine Choreographien in einem Theater in Havanna tanzt. Der Film, der von dem Briten Paul Laverty und der Spanierin Iciar Bollain gedreht wurde, erhielt fünf Nominierungen für die spanischen "Goya"-Awards. Yuli" spiegelt das allgegenwärtige Schicksal kubanischer Familien wider, die durch das Exil geteilt sind und ums Überleben kämpfen, als das Land nach dem Sturz des ehemaligen Verbündeten Sowjetunion eine tiefe Wirtschaftskrise erlebte. Er zeigt, wie schwer es für Künstler wie Acosta sein kann, die kubanische Regierung zu zu bewegen, sie im Ausland arbeiten zu lassen, was oft entscheidend für ihre Karriere ist. Aber "Yuli" feiert auch das kubanische Bildungssystem, das den Nachkommen von Sklaven aus einem heruntergekommenen Viertel kostenlose Ballettausbildung ermöglichte. Der emotionale Mittelpunkt des Films ist Acostas komplexe Beziehung zu seinem verstorbenen Vater, der ihn auf die Ballettschule schickte, um ihn aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Acostas Vater, der seinen eigenwilligen Sohn "Yuli" nach einem afrikanischen Kriegsgott nannte, glaubte, er könne ein großer Tänzer werden und drängte ihn, "seinem Stern zu folgen". Aber als Kind wollte Acosta Fußballer werden und nicht, wie es im Film heißt, eine "Schwuchtel in Strumpfhosen". Der Film thematisiert auch Rassismus in Kuba und im Ausland. Die Familie der hellhäutigen Mutter Acostas weist ihn wegen seiner Hautfarbe zurück, was auch seinen Selbstzweifel verstärkt, als er in die weiße Welt des internationalen Balletts vordringen will. Seine Autobiographie "No Way Home" wurde 2007 in Europa veröffentlicht, ist aber in Kuba nicht verfügbar; Der Grund sollen die Passagen das Buches sein, die die Matriarchin des kubanischen Balletts, Alicia Alonso, nicht sehr schmeichelhaft erscheinen lassen. "Yuli“ startet am 17. Januar 2019 in den deutschen Kinos.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Februar 2025
|
Anzeige (G3) |