Neues aus Kuba
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Im Rahmen eines seltenen Interviews sprach der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla mit dem US-amerikanischen Magazin Newsweek während der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York über die aktuellen Herausforderungen, mit denen sich Kuba konfrontiert sieht. Rodríguez äußerte sich ausführlich zur aktuellen außenpolitischen Ausrichtung und den wirtschaftlichen Reformstrategien des Landes und betonte, dass Kuba sich trotz der anhaltenden Herausforderungen durch die US-Wirtschaftssanktionen weiterhin bemüht, seine internationalen Beziehungen zu diversifizieren und seine Wirtschaft zu modernisieren.
Ein zentrales Thema des Interviews war die Notwendigkeit einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Reform. Rodríguez verwies auf die Schwierigkeiten, die das Land seit Jahren durch die „blockierende und strafende“ Politik der USA erlebt. Das Embargo, das bereits seit über 60 Jahren in Kraft ist, hat Kubas wirtschaftliche Entwicklung erheblich beeinträchtigt. Trotzdem strebt das Land an, seine Reformen fortzusetzen, um wirtschaftlich unabhängiger zu werden und das Lebensniveau der Bevölkerung zu verbessern. Der Außenminister hob hervor, dass der Weg zur Erholung und zu nachhaltiger Entwicklung von innenpolitischen Reformen, aber auch von der verstärkten internationalen Zusammenarbeit abhängt. Bruno Rodríguez Parrilla äußerte sich kritisch zu den Vereinigten Staaten und deren Politik gegenüber Kuba. Er betonte, dass Kuba weiterhin offen für einen Dialog mit den USA sei, jedoch klare Bedingungen stelle. Insbesondere fordere Kuba die Beendigung der feindlichen Politik der USA, insbesondere des Wirtschaftsembargos, das seit über 60 Jahren in Kraft ist. Rodríguez bezeichnete die US-Sanktionen als „belagernde Politik“, die nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung Kubas behindere, sondern auch das tägliche Leben der kubanischen Bevölkerung stark beeinträchtige. Diese Sanktionen führten zu ernsthaften Lieferengpässen bei grundlegenden Gütern und erschwerten die Investitionen in wichtige Bereiche wie Gesundheit, Bildung und Infrastruktur. Er machte deutlich, dass die Beendigung dieser Sanktionen eine wesentliche Voraussetzung für eine verbesserte Beziehung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten sei. Rodríguez betonte jedoch, dass Kuba trotz dieser Widrigkeiten Fortschritte mache. Besonders in der Landwirtschaft und im Energiesektor gebe es Ansätze zur Selbstversorgung und zur Diversifizierung der Energiequellen. Er sprach über die wachsenden Investitionen in erneuerbare Energien und die Rolle der Landwirtschaft als zentraler Pfeiler der wirtschaftlichen Zukunft des Landes. Diese Initiativen sind Teil des umfassenden Plans der kubanischen Regierung, die Wirtschaft zu stabilisieren und die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Ein weiteres zentrales Thema des Interviews war Kubas Beziehungen zur Europäischen Union. Rodríguez lobte die EU als einen wichtigen Handelspartner und betonte, dass die Beziehungen zu Europa für Kuba von großer Bedeutung seien. Er merkte an, dass trotz politischer Meinungsverschiedenheiten Kuba stets bemüht war, einen offenen Dialog mit europäischen Partnern zu führen. Die EU habe sich in der Vergangenheit häufig gegen das Embargo der USA ausgesprochen und unterstütze Kuba in verschiedenen internationalen Foren. Rodríguez betonte, dass Kuba weiterhin eng mit europäischen Staaten zusammenarbeiten wolle, insbesondere in Bereichen wie Handel, Investitionen und Klimaschutz. Darüber hinaus wurde auch die Rolle internationaler Organisationen wie der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation diskutiert. Rodríguez hob Kubas aktive Teilnahme an multilateralen Foren hervor und erklärte, dass Kuba weiterhin eine Führungsrolle in vielen globalen Gesundheitsinitiativen einnehme. So habe das Land während der COVID-19-Pandemie medizinisches Personal in zahlreiche Länder entsandt, um die internationale Solidarität zu fördern und die globale Gesundheit zu unterstützen. Ein besonders erwähnenswerter Punkt des Interviews war Rodríguez‘ Darstellung von Kubas globalem Ansehen. Er betonte, dass Kuba trotz der US-Sanktionen weltweit Respekt genieße, insbesondere aufgrund seiner Errungenschaften im Bildungs- und Gesundheitssektor. Diese Sektoren seien weiterhin Vorzeigemodelle für Entwicklungsländer, und Kuba sei stolz darauf, seine Erfahrungen in diesen Bereichen mit anderen Nationen zu teilen. Die kubanischen Ärzte und Pädagogen genießen weltweit Anerkennung, und Kuba bleibt bestrebt, seine Rolle als internationaler Partner in humanitären und entwicklungspolitischen Fragen zu stärken. Rodríguez ging auch auf die inneren Reformen ein, die in Kuba im Gange sind. Er betonte, dass die Regierung sich weiterhin um die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bemühe, um ausländische Investitionen anzuziehen. Besonders die Sonderwirtschaftszonen und Investitionsmöglichkeiten in Tourismus und Infrastruktur bieten ausländischen Unternehmen attraktive Chancen, sich auf dem kubanischen Markt zu engagieren. Trotz der Herausforderungen durch das US-Embargo sei Kuba bereit, ausländische Partner zu empfangen, die bereit seien, in die langfristige Entwicklung des Landes zu investieren.
Quelle: Newsweek (https://t1p.de/q7gxh)
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Text: Leon Latozke
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