Neues aus Kuba
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Das renommierte Reisemagazin Condé Nast Traveler empfiehlt Kuba trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen als faszinierendes Reiseziel und beschreibt die Insel als Ort beeindruckender Resilienz und kultureller Lebendigkeit. Von Havannas wiederauflebender Kunstszene über innovative Boutique-Hotels bis hin zu ländlichem Charme in Viñales biete Kuba eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kreativität und Hoffnung – und bleibe eine lohnende Destination für Reisende.
Abbildung: Screenshot von www.cntraveler.com, 27.12.2024
Das renommierte Luxus- und Lifestyle-Reisemagazin Condé Nast Traveler hat in einem ausführlichen Artikel unter dem Titel „There’s Never Been a More Exciting Time to Visit Cuba“ die aktuelle Lage und die vielfältigen Facetten Kubas als Reiseziel beleuchtet. Trotz der tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zeigt sich die Insel demnach als eine Bühne für kreative Neuerfindung und kulturelle Lebendigkeit.
Die Journalistin Lydia Bell beschreibt Kuba als eine Nation, die inmitten von Krisen ihre kulturelle Identität bewahrt und durch eine wachsende private Initiative neue Impulse erhält. Von der Hauptstadt Havanna bis zu den entlegenen Regionen wie Viñales und Trinidad entsteht ein spannendes Bild einer Insel, die zwischen Vergangenheit und Zukunft balanciert. Ein Blick hinter die Kulissen Havannas Im Fokus des Artikels steht Havanna, insbesondere der Stadtteil Vedado, in dem die Künstlerin Nerea Vera ein historisches Haus aus der republikanischen Ära restauriert. Die Architektur des Gebäudes spiegelt die Geschichte der kubanischen Republik wider, die von 1902 bis zur Revolution 1959 währte. Vera hat mit viel Hingabe und künstlerischem Talent originale Stuckarbeiten und Wandgemälde wiederhergestellt. Das Haus ist heute eine Art „Museumsprojekt“, das nicht nur die Geschichte Kubas erzählt, sondern auch als Plattform für Veras eigenes Schaffen dient. Ihre Werke – darunter filigrane Zeichnungen und Glasinstallationen – stehen in direktem Dialog mit historischen Artefakten wie einer Steinway-Flügel aus der Kathedrale Havannas oder einem Grammophon aus den 1930er Jahren. Vera ist eine der wenigen Rückkehrerinnen in einem Land, das derzeit eine massive Abwanderungswelle erlebt. Zwischen 2022 und 2023 hat Kuba laut Schätzungen 18 Prozent seiner Bevölkerung verloren. Gründe hierfür sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch US-Sanktionen, die Pandemie und eine gescheiterte Währungsreform verschärft wurden. Doch Vera bleibt und verfolgt ehrgeizige Projekte, wie die Wiederbelebung der einst bedeutenden Gesellschaftszeitschrift Social 1916. Neuer Unternehmergeist: Hoteliers und Künstler schaffen Perspektiven Ein weiteres Beispiel für Havannas Wandel ist das Boutique-Hotel Tribe Caribe im Arbeiterviertel Cayo Hueso. Der Musiker und Produzent Andrés Levín hat das historische Gebäude mit viel Leidenschaft restauriert und ein kulturelles Zentrum geschaffen, das sich von den üblichen Touristengebieten abhebt. Levín beschreibt sein Projekt als „Wendepunkt“ für die Gegend und hofft, weitere Initiativen zu inspirieren. Sein Hotel ist nicht nur ein Ort der Gastfreundschaft, sondern auch ein Treffpunkt für die lokale Musikszene. Künstler wie Idania Valdés, bekannt aus dem Buena Vista Social Club, treten hier auf. Levín engagiert sich zudem für Nachwuchsmusiker und fördert insbesondere Frauen in Führungspositionen. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends: Seit 2021 erlaubt der kubanische Staat kleinen und mittleren Unternehmen, international zu handeln und Investitionen zu tätigen. Das hat den privaten Sektor gestärkt, der heute in vielen Bereichen – von Restaurants bis hin zu Unterkünften – die Oberhand hat. Trinidad: Zeitreise in die Kolonialzeit Im südlichen Trinidad entfaltet sich eine andere Facette Kubas. Die Stadt, die für ihre kolonialen Herrenhäuser und ihre malerischen Straßen bekannt ist, scheint in der Zeit stehengeblieben zu sein. Lydia Bell schildert ihren Besuch bei einem älteren Ehepaar, das ein kleines autarkes Leben in den Bergen führt. Dort, in der abgeschiedenen Natur, erleben Besucher eine Seite Kubas, die fernab vom Trubel der Städte liegt: traditionelles Essen, unberührte Landschaften und eine Lebensweise, die wie aus einer anderen Epoche wirkt. Auch die umliegenden Cayos – kleine Inseln vor der Küste – bieten eine einzigartige Erfahrung. Von unberührten Stränden bis hin zu nächtlichen Segelausflügen unter einem Sternenhimmel ist diese Region ein Paradies für Natur- und Abenteuerliebhaber. Viñales: Natur und Kultur im Westen Kubas Die Reise führt Bell schließlich nach Viñales, einer Region, die für ihre Tabakfelder und markanten Kalksteinfelsen bekannt ist. Hier trifft sie auf den Künstler Luis Deulofeu, der nach Jahren im Ausland in seine Heimat zurückgekehrt ist. Deulofeu betreibt ein Gästehaus, das zugleich eine kulturelle Begegnungsstätte ist. Seine Geschichten und die Atmosphäre des Ortes spiegeln die tief verwurzelte Verbindung zwischen Land und Leuten wider. Die Restaurants in Viñales, wie das El Cuajaní, bieten eine Küche, die sich durch Frische und Einfachheit auszeichnet. Die Region bleibt ein Symbol für Kubas ländlichen Charme und seine kulturelle Vielfalt. Ein Hoffnungsschimmer trotz Krise Der Artikel von Condé Nast Traveler vermittelt ein differenziertes Bild von Kuba: Einerseits kämpft die Insel mit ernsthaften wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, andererseits zeigt sie eine beeindruckende Resilienz. Die neuen wirtschaftlichen Freiheiten, der Unternehmergeist und die kulturelle Vielfalt machen Kuba zu einem Reiseziel, das mehr ist als nur ein Karibik-Klischee. Es ist ein Land im Wandel – faszinierend, widersprüchlich und voller Geschichten. Dieser Bericht bietet nicht nur Inspiration für Reisende, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die Kraft der Kreativität und den ungebrochenen Willen der Kubaner, in schwierigen Zeiten voranzukommen. Kuba mag von Krisen gezeichnet sein, doch es bleibt eine Insel der Hoffnung und der Möglichkeiten. Condé Nast ist ein Verlag mit Hauptsitz in New York und London. Das 1909 gegründete Unternehmen gehört dem amerikanischen Medienunternehmen Advance Publications. Zu den bekanntesten Marken des Verlags zählen unter anderem Vogue, Glamour, GQ und AD Architectural Digest. Das Luxus- und Lifestyle-Reisemagazin Condé Nast Traveler wurde mit 25 National Magazine Awards ausgezeichnet.
Quelle: Condé Nast Traveler (https://t1p.de/f066o)
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Text: Leon Latozke
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