Neues aus Kuba
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Kuba steht vor einer schweren Krise im Tourismussektor: Condor wird auch im Winter keine Direktflüge aus Deutschland anbieten, während Konkurrenzdestinationen in der Karibik florieren. Die wirtschaftliche Lage des Landes bleibt angespannt – Engpässe bei Strom, Treibstoff und Versorgung beeinträchtigen den Alltag und die Reisebedingungen erheblich.
Die Lage für den Tourismus in Kuba bleibt angespannt. Nachdem Condor bereits im April 2024 Kuba aus dem Flugplan gestrichen hatte, bestätigte die Airline nun, dass auch im kommenden Winter keine Direktflüge von Deutschland auf die Karibikinsel angeboten werden. Damit verschlechtert sich die Erreichbarkeit des Landes weiter, während die Konkurrenzdestinationen in der Karibik längst wieder fest im Programm der Ferienflieger sind.
Der anhaltende wirtschaftliche Niedergang Kubas mit Engpässen bei Elektrizität, Treibstoff, Lebensmitteln und Arbeitskräften trifft die Tourismusbranche besonders hart. Der Sektor, der für das Land von zentraler Bedeutung ist, leidet zusätzlich unter der politischen Unsicherheit. Zwar wurde Kuba kurz vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden von der Liste der Terrorstaaten gestrichen, doch eine mögliche erneute Verschärfung des Embargos durch Donald Trump könnte die Situation weiter verschlimmern. Schwierige Bedingungen für Reisende Auch die Infrastruktur des Landes steht unter Druck. Das deutsche Auswärtige Amt warnt in seinen Reisehinweisen vor unbeleuchteten Straßen, stark eingeschränktem öffentlichen Verkehr und regelmäßigen Strom- und Internetausfällen. Selbst grundlegende Dienstleistungen wie die Lebensmittelkühlung und die Versorgung mit Warmwasser sind nicht jederzeit gewährleistet. Die Bargeldversorgung bleibt problematisch, und es kommt zu langen Wartezeiten an den wenigen geöffneten Banken. Diese Faktoren erschweren nicht nur Individualreisenden den Aufenthalt, sondern treffen auch die Tourismusbranche insgesamt. Besonders Reiseveranstalter, die sich auf Badeurlaub spezialisiert haben, stehen vor Herausforderungen, da Kuba zunehmend schwerer erreichbar ist. Alternativrouten über Madrid oder Paris sind verfügbar, aber unattraktiv für viele Pauschalurlauber. Rückgang der Besucherzahlen Die Tourismusstatistik des Jahres 2024 zeichnet ein tristes Bild. Nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE empfing Kuba 2,2 Millionen internationale Touristen, was einem Rückgang von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies ist die niedrigste Zahl seit 17 Jahren, wenn man die Pandemiezeiten ausnimmt. Die kubanische Regierung hatte ursprünglich mit 3,2 Millionen internationalen Besuchern gerechnet, musste diese Prognose jedoch auf 2,7 Millionen korrigieren. Selbst dieses reduzierte Ziel wurde deutlich verfehlt. Nur wenige Märkte wachsen Der Hauptquellmarkt bleibt Kanada mit 860.877 Reisenden, gefolgt von Russland (185.816), den Vereinigten Staaten (142.450), Deutschland (65.487), Spanien (65.054) und Mexiko (62.839). Bemerkenswert ist, dass nur zwei dieser Märkte, Russland und Mexiko, ein Wachstum gegenüber 2023 verzeichnen konnten. Alle anderen wichtigen Herkunftsländer meldeten Rückgänge. Angesichts dieser Zahlen und der andauernden wirtschaftlichen Schwierigkeiten bleibt die Erholung des kubanischen Tourismussektors ungewiss. Die Entscheidung von Condor und anderer Airlines, Direktverbindungen einzustellen, dürfte die Krise weiter verschärfen.
Quellen: ONEI (PDF: https://t1p.de/iufci),EFE (https://t1p.de/xufm5), ReiseVor9 (https://t1p.de/o56h7)
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Text: Leon Latozke
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