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Condor stellt alle Direktflüge nach Kuba ein – ein schwerer Schlag für die Karibikinsel und deutsche Reiseveranstalter. Trotz der Herausforderungen bleiben Anbieter wie Aventoura, Dertour und Cuba Buddy optimistisch und entwickeln kreative Lösungen, um Kuba weiterhin als attraktives Reiseziel zu positionieren.
Der Rückzug der Fluggesellschaft Condor, die ab Mai 2025 alle Nonstop-Flüge nach Kuba einstellt, markiert einen schweren Schlag für die ohnehin krisengeplagte Karibikinsel. Für deutsche Urlauber bedeutet dies den Verlust der letzten Direktverbindung nach Havanna, Holguín und Varadero, was die Anreise künftig nur noch über Umsteigeverbindungen in europäischen Metropolen wie Zürich, Madrid, Paris oder Rom ermöglicht. Trotz der schwierigen Lage bleiben deutsche Reiseveranstalter optimistisch und setzen auf alternative Strategien, um Kuba im Portfolio zu halten. Wie die Branchenvertreter auf diese Entwicklung reagieren und welche Folgen dies für den Tourismus in Kuba hat, analysierte das Fachmedienhaus fvw in einem jetzt veröffentlichten Bericht.
Schwierige Rahmenbedingungen für Kuba-Reisen Bereits in den vergangenen Monaten war der Tourismus auf Kuba durch eine Reihe von Krisen beeinträchtigt. Landesweite Stromausfälle, wiederholte Hurrikans und anhaltende Versorgungsengpässe sorgten für sinkende Urlauberzahlen. Die Einstellung der Condor-Flüge verschärft diese Situation. Reisende aus Deutschland müssen künftig auf Umsteigeverbindungen über europäische Metropolen wie Zürich, Madrid, Paris oder Rom ausweichen, was den Komfort und die Attraktivität von Kuba-Reisen beeinträchtigen könnte. Aventoura: Fokus auf Rundreisen Gerd Deininger, Geschäftsführer des Reiseveranstalters Aventoura, zeigte sich im Gespräch mit fvw zwar betrübt über den Rückzug von Condor, betonte jedoch die Flexibilität seines Unternehmens. Aventoura, spezialisiert auf Rund- und Aktivreisen, konnte seine Angebote rasch auf andere Fluggesellschaften umstellen. Deininger erklärte, dass Kunden im Rundreisesegment in der Regel aufgeschlossener gegenüber Umsteigeverbindungen seien. Auch für die lokalen Partner und Incoming-Agenturen von Aventoura in Kuba sei der Wegfall der Direktflüge derzeit handhabbar, da die Sommermonate traditionell als schwächere Saison gelten. Allerdings räumte Deininger ein, dass der Osten der Insel durch die fehlende Direktanbindung schwerer erreichbar werde. Hinzu kommen die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Herausforderungen Kubas sowie die Auswirkungen der US-Politik, insbesondere das wiederaufgelebte Embargo und strikte Einreisebeschränkungen. Dertour: Anpassung des Angebots Beim Veranstalter Dertour fällt die Reaktion auf die Flugstreichung weniger optimistisch aus. Laut Jan Frankenberg, Director Longhaul Dertour Deutschland, rechnet das Unternehmen für den Sommer 2025 mit einem „deutlichen Buchungsrückgang“. Um dem entgegenzuwirken, plane Dertour, das bestehende Kuba-Angebot mit alternativen Linienflugverbindungen aufrechtzuerhalten. Deshalb seien Programmanpassungen notwendig, insbesondere im Osten Kubas, wo die Zahl der angebotenen Hotels reduziert werde. Positiv sei hingegen die aktuelle Wintersaison, die sich besser als erwartet entwickle. Frankenberg betonte, dass Dertour trotz der widrigen Umstände an seinem Kuba-Portfolio festhalten wolle. Cuba Buddy: Optimismus trotz Herausforderungen Christopher Trinczek, Geschäftsführer des Spezialisten Cuba Buddy, sieht die Situation mit einem pragmatischen Ansatz. Er verwies darauf, dass ausreichend Alternativen über Umsteigeverbindungen existierten, etwa Flüge mit Edelweiss ab der Schweiz oder Verbindungen mit Air Europa und Iberia über Madrid. Trinczek betonte, dass Kuba nach wie vor ein „Herzstück“ für sein Unternehmen sei. Die Nachfrage ziehe nach einer kurzfristigen Schwächephase im Oktober bereits wieder an, und auch für 2025 seien die Buchungsaussichten vielversprechend. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung einer guten Reiseberatung und Organisation vor Ort, um den anspruchsvollen Bedingungen auf Kuba gerecht zu werden. Laut Trinczek sei die Resilienz der Kubaner ein Vorbild für die Branche: „Wenn uns unsere Partner eines beigebracht haben, dann, dass es immer einen Weg gibt.“ Perspektiven für den Kuba-Tourismus Trotz der aktuellen Schwierigkeiten betonen alle befragten Veranstalter die einzigartige Attraktivität Kubas als Reiseziel. Die kulturelle Vielfalt, die landschaftliche Schönheit und die gastfreundliche Bevölkerung seien unvermindert starke Argumente für einen Urlaub auf der Insel. Obwohl der Rückzug von Condor einen herben Rückschlag darstellt, zeigen die Reaktionen der Veranstalter, dass Kuba auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des deutschen Reisemarktes bleiben wird – wenn auch unter veränderten Bedingungen.
Quelle: fvw (https://t1p.de/02xos)
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Text: Leon Latozke
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