Neues aus Kuba
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Nachdem im Juli der in Kuba hergestellte Impfstoff Abdala bereits eine Notfallzulassung erhalten hatte, haben die kubanischen Behörden nun die landeseigene Vakzine Soberana 02 und Soberana Plus für den Notfallgebrauch freigegeben.
Made in Cuba: Soberana-Vakzin (Bildquelle: REUTERS © Jorge Luis Banos / REUTERS )
Sechs Wochen nach der >>Genehmigung des auf der Insel entwickelten Abdala-Impfstoffs gegen COVID-19 hat die kubanische Behörde für medizinische Sicherheit (Centro para el Control Estatal de Medicamentos, Equipos y Dispositivos Médicos - CECMED) am Freitag (20.) für zwei weitere landeseigene Impfstoffe eine Notfallzulassung erteilt.
Die Zulassung erfolgte nach einem "strengen Evaluierungsprozess der Impfstoffe Soberana 02 und Soberana Plus", teilte die Behörde CECMED in einer Erklärung mit. Die Direktorin des CECMED, Olga Lidia Jacobo, erklärte, die Entscheidung sei nach der "Auswertung aller Ergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit und Effektivität des Impfstoffs" getroffen worden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat CECMED zur regionalen Referenzbehörde für Arzneimittel in Nord- und Südamerika ernannt, was bedeutet, dass die kubanische Behörde Arzneimittel für die Verwendung in der gesamten Region zertifizieren kann.
Die Kombination von zwei Dosen des Vakzins Soberana 02 und einer Dosis Soberana Plus verhindert nach Regierungsangaben in der Testphase III mit einer Effektivität von 91,2 Prozent symptomatische Erkrankungen, während der Abdala-Impfstoff mit drei Dosen bei 48.000 Testpersonen im Alter von 19 bis 80 Jahren eine Wirksamkeit von 92 Prozent erreichte. Soberana 02 war gemeinsam von Einrichtungen in Kuba und im Iran entwickelt worden. Im Iran hat das Mittel unter dem Namen Pasteurcovac bereits die Notfallzulassung erhalten. Am 9. Juli war das kubanische Vakzin Abdala als erster in Lateinamerika entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen geworden. Bei Abdala wie auch den Soberana-Mitteln handelt es sich um sogenannte Untereinheitenimpfstoffe aus aufbereiteten Proteinen des Erregers. Mit der Notfallzulassung von Soberana 02 und Soberana Plus ist die volle Aufnahme der Medikaments in das Impfprogramm des Landes ermöglicht, das sich bemüht, den Ausbruch des durch die Delta-Variante ausgelösten Coronavirus einzudämmen. Zudem könnte die Zulassung bei der Lizenzvergabe im Ausland helfen. Die Zulassung der beiden Vakzine erfolgt zu einem Zeitpunkt, in dem Kuba mit der Eindämmung einer COVID-19-Welle kämpft, die sich in täglich durchschnittlich fast >>9000 neuen Fällen und 80 zusätzlichen Todesfällen niederschlägt. Kuba, ein Land mit 11,2 Millionen Einwohnern, hat nach Angaben des Ministeriums für öffentliche Gesundheit mit 1.173 Fällen pro 100.000 Einwohner die höchste Infektionsrate in Nord- und Südamerika. Die Gesamtzahl der Fälle in Kuba seit Beginn der Pandemie im März 2020 liegt bei über 564.000, während die Zahl der Todesfälle bei 4.397 liegt. Kubas Anstrengungen im Kampf gegen das Coronavirus wurden durch den Mangel an Sauerstoff und Medikamenten erschwert, da die Insel nach wie vor unter dem 1962 von den USA verhängten Wirtschaftsembargo steht. Die Regierung von Präsident Miguel Diaz-Canel hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Bevölkerung bis zum Ende dieses Jahres zu impfen. Mehr als 3 Millionen Kubaner wurden bereits im Rahmen erweiterter klinischer Versuche vollständig mit Abdala oder Soberana 02/Soberana Plus geimpft.
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Text: Leon Latozke
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