Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
![]() ![]() ![]()
In Robert Thalheims Fortsetzung der Kult-Agentenkomödie verschlägt es die pensionierten Ex-DDR-Spione nach Kuba. Vor der Kulisse von Palmen, Oldtimern und karibischen Rhythmen versuchen sie, den Sozialismus vor kapitalistischen Einflüssen zu retten. Klischeehafte Kuba-Darstellungen und übertriebene Klamauk-Elemente trüben das Gesamtbild.
(Bildquelle: Cinema Döbeln © N. a. )
Acht Jahre nach dem Erfolg von Robert Thalheims Agentenkomödie Kundschafter des Friedens bringt der Regisseur die berühmten pensionierten Ex-DDR-Agenten erneut auf die Leinwand. Diesmal verschlägt es sie nach Kuba, wo sie versuchen, den Sozialismus vor der Bedrohung durch kapitalistische Einflüsse zu retten. Kundschafter des Friedens 2 bietet eine Mischung aus Nostalgie, Humor und satirischer Kritik – jedoch nicht ohne Schwächen.
Die Ernst-Thälmann-Insel: Symbol der DDR-Kuba-Freundschaft Ein zentraler Bezugspunkt des Films ist die Ernst-Thälmann-Insel, ein reales, jedoch wenig bekanntes Eiland im Golf von Cazones an der Südküste Kubas. 1972 überreichte Fidel Castro die Insel symbolisch an die DDR, als Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden sozialistischen Staaten. Diese historische Episode dient im Film als Ausgangspunkt für die Handlung: Helene, die Tochter des verstorbenen Agentenchefs Markus Fuchs, reist aus Kuba nach Berlin, um die Hilfe der ehemaligen Kundschafter zu erbitten. Ihr Ziel: Das Testament ihres Vaters zu manipulieren, um zu verhindern, dass die Insel in die Hände US-amerikanischer Investoren fällt. Historische Anspielungen und DDR-Nostalgie Eine besondere Rolle spielt im Film die Frage nach der historischen Verantwortung der DDR-Agenten. Im Prolog wird gezeigt, wie sie 1972 ein Attentat auf Fidel Castro verhinderten – ein fiktionales Ereignis, das an die reale Freundschaft zwischen der DDR und Kuba anknüpft. Der Film nutzt solche historischen Anspielungen, um die absurde Komik seiner Handlung zu unterstreichen, bleibt jedoch oberflächlich, wenn es um eine ernsthafte Reflexion über die Geschichte geht. Kuba als Schauplatz: Klischees und Realitäten Der Film präsentiert Kuba durch eine stark idealisierte Linse: farbenfrohe Straßen, Palmen, Oldtimer und mitreißende Latin-Musik dominieren die Darstellung. Dieses Bild mag visuell beeindrucken, blendet jedoch die realen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des Landes aus. Kuba wird hier zu einem fast märchenhaften Schauplatz, der mehr Kulisse als authentische Darstellung ist. Der Film entzeiht sich damit sich damit einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der kubanischen Wirklichkeit und setzt stattdessen auf oberflächlichen Klamauk setzt. Drehorte abseits Kubas Interessanterweise wurde der Film nicht auf Kuba gedreht, sondern auf den Kanarischen Inseln, in Berlin und Altenburg. Letzteres diente als Kulisse für das Revolutionsmuseum, das im Film eine zentrale Rolle spielt. Diese Wahl der Drehorte verstärkt den Eindruck, dass Kuba im Film mehr als Konzept denn als realer Ort existiert. Fazit: Kuba zwischen Nostalgie und Klischee "Kundschafter des Friedens 2" bietet eine unterhaltsame Mischung aus Komödie, Agentenfilm und DDR-Nostalgie, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zur ernsthaften Auseinandersetzung mit Kuba zurück. Die idealisierte Darstellung der Insel und die Reduktion ihrer komplexen Realitäten auf eine bunte Kulisse schwächen die Tiefe der Handlung.
>> Fidel Castro schenkt der DDR eine Insel
>> Filmbesprechung vom mdr: "Kundschafter des Friedens 2": Alte Spione, neue Mission
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Mai 2025
|
Anzeige (G3) |