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Dengue und Oropouche in Kuba: Mangelnde Schädlingsbekämpfung und Müllprobleme verschärfen Lage28/9/2024
Die epidemiologische Lage in Kuba ist derzeit angespannt, insbesondere aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Dengue-Fieber und dem Oropouche-Virus. Diese Entwicklung ist vor allem auf infrastrukturelle Probleme und Defizite in der öffentlichen Gesundheitsversorgung zurückzuführen. Wesentliche Faktoren sind das Fehlen regelmäßiger Begasungsmaßnahmen zur Schädlingsbekämpfung und Probleme bei der Abfallentsorgung. Diese Bedingungen begünstigen die Vermehrung von Mücken, die als Überträger der genannten Krankheiten fungieren.
In einer Pressekonferenz erklärte Gretza Sánchez Padrón, Direktorin für Hygiene, Epidemiologie und Mikrobiologie im kubanischen Gesundheitsministerium (MINSAP), dass die Verbreitung dieser Viren inzwischen alle Provinzen des Landes erfasst hat. Sie bezeichnete die epidemiologische Situation als „komplex“ und unterstrich, dass sowohl der Staat als auch die Bürger in der Verantwortung stehen, Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelt- und Hygienebedingungen zu ergreifen. Dazu gehöre die Beseitigung von Mückenbrutstätten und die allgemeine Verbesserung der sanitären Verhältnisse. Ein wesentlicher Grund für die Ausbreitung der Krankheiten ist die eingeschränkte Durchführung von Begasungsmaßnahmen. Laut Bürgern und Fachleuten behindern insbesondere der Mangel an Treibstoff für die Begasungsgeräte und anderen Ressourcen die Durchführung der in der Vergangenheit üblichen Kampagnen zur Eindämmung von Mückenpopulationen. Diese Begasungskampagnen waren in früheren Jahren ein zentrales Mittel im Kampf gegen Erkrankungen wie das Dengue-Fieber.
In vielen Regionen des Landes, einschließlich der Hauptstadt Havanna, wird zudem über erhebliche Probleme bei der Müllentsorgung berichtet. So dokumentieren Anwohner und Journalisten in verschiedenen Teilen des Landes wachsende Müllansammlungen in den Straßen, was die hygienischen Bedingungen weiter verschärft. Diese Missstände werden in den sozialen Medien häufig kommentiert, unter anderem durch den kubanischen Komiker Jardiel González, der diese Müllansammlungen bei Instagramm ironisch als „olympische Müllhalden“ bezeichnet.
Auch in anderen Städten, wie beispielsweise Santa Clara und Camagüey, sind die Mängel bei der Abfallentsorgung ein zentrales Problem. Hier tragen sowohl die mangelnde Müllbeseitigung als auch undichte Abwasserleitungen dazu bei, dass sich Mückenpopulationen ungehindert vermehren können. Dies erhöht das Risiko einer weiteren Verbreitung der durch Mücken übertragenen Krankheiten. Die betroffenen Einwohner schildern zudem, dass in einigen Regionen die kommunalen Entsorgungsdienste kaum noch funktionstüchtig sind.
Ärzte und Anwohner weisen darauf hin, dass die Gesundheitsversorgung in vielen Bereichen des Landes stark eingeschränkt ist. Polikliniken verfügen oft nicht über die notwendigen Medikamente oder Labormaterialien, um Diagnosen zu stellen oder Patienten angemessen zu versorgen. Diese Einschränkungen machen es den Menschen schwer, sich gegen die gesundheitlichen Risiken zu schützen, die durch die aktuelle epidemiologische Situation entstanden sind. Die Situation auf der Insel wird somit durch mehrere Faktoren beeinflusst: Einerseits behindern infrastrukturelle Defizite wie der Mangel an Treibstoff und die unzureichende Abfallentsorgung die Durchführung wichtiger Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung. Andererseits belasten die eingeschränkten Kapazitäten des Gesundheitssystems die Bevölkerung, die auf diese Maßnahmen angewiesen ist. Diese Kombination aus Faktoren führt dazu, dass sich das Dengue-Fieber und das Oropouche-Virus weiter verbreiten und das Gesundheitsrisiko für die kubanische Bevölkerung erhöht wird.
Quelle: MartÍ Notícias (https://t1p.de/hweba)
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Text: Leon Latozke
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