Neues aus Kuba
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Die Preise für harte Währung auf dem Schwarzmarkt, der einzigen Devisenquelle für die kubanische Bevölkerung, steigen, seitdem die Zentralbank auch den Umtausch für Reisende eingestellt hat. Wie eine Recherche des Nachrichtenkanals Cibercuba auf der Website Revolico, eines der führenden Online-Kleinanzeigen-Portale für Kuba, ergab, liegt der Schwarzmarktpreis für einen US-Dollar auf der Insel bei bis zu 65 Kubanischen Pesos (CUP), für einen Euro werden auf dem "informellen Markt" bis zu 70 CUP verlangt. Noch vor einem Monat lag der Dollarpreis bei Revolico und vergleichbaren Portalen bei durchschnittlich 53 CUP. Der illegale Devisenkauf ist derzeit in Kuba die einzige Möglichkeit, auf der Insel an harte Währung zu kommen, eine fast lebenswichtige Notwendigkeit, da die Gehälter in nationaler Währung ausgezahlt wurden, die Läden, die ihre Waren gegen CUP verkaufen, jedoch nahezu leergefegt sind. Viele Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs sind in Kuba praktisch nur noch in sogenannten Dollar-Shops zu finden, deren ebenfalls dürftiges Angebot ständig erweitert wird und in die immer mehr notwendige Waren wandern, so dass die die Möglichkeiten für Kubaner, die nicht über Dollar oder anderes "frei tauschbares Geld" (Moneda Libremente Convertible - MLC) verfügen, immer prekärer werden. Der von der Kubanischen Zentralbank (BCC) festgelegte offizielle Wechselkurs liegt bei 1:24. Mit der Einstellung des beschränkten Devisenverkaufs auf internationalen Flughäfen an Reisende ist vergangene Woche jedoch die letzte staatliche Quelle für harte Währung in Kuba versiegt. Bereits Ende letzten Jahre wurde der Devisenverkauf für Einheimische eingestellt. "Es gibt heute keine Möglichkeiten, MLC zu kaufen, weil es nicht genug Verfügbarkeit gibt, um diese Währungen an die Bevölkerung zu verkaufen, also gibt es heute keinen freien Zugang", sagte Marta Wilson Gonzalez, BCC-Präsidentin im Dezember 2020. Selbst wenn es Familienangehörigen im Ausland gelingt, das US-Embargo zu umgehen und Geld nach Kuba zu überweisen, erhalten die Empfänger auf der Insel nur CUP und sind für den Umtausch in harte Währung auf den Schwarzmarkt angewiesen. Die kubanische Regierung begründet diese Einschränkungen damit, dass die staatlichen Deviseneinnahmen durch das Ausbleiben von Touristen infolge der Corona-Pandemie massiv zurückgegangen sind. Im laufenden Jahr 2021 ist der internationalen Tourismus in Kuba um 94% eingebrochen. Von Januar bis April dieses Jahres kamen 101.297 Reisende an den kubanischen Flughäfen an, 979.932 Personen weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Quelle: Cibercuba (https://t1p.de/ne2e)
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Text: Leon Latozke
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