Emerson Irving Romero: Kubanischer Film-Pionier mit Google Doodle gewürdigt

Anlässlich des Hispanic Heritage Month​ würdigt Google den Kubaner Emerson Romero mit einem speziellen Doodle, eine grafische Anpassung des Google-Logos, die anlässlich besonderer Personen, Ereignisse oder Jahrestage erscheint. Romero revolutionierte das Kino, indem er die erste Technik zur Untertitelung von Tonfilmen entwickelte, und trug entscheidend zur Inklusion hörgeschädigter Menschen bei.

Emerson Irving Romero, geboren am 19. August 1900 in Havanna, war ein Pionier im Bereich des Films und besonders in der Entwicklung von Techniken zur Verbesserung des Zugangs für Menschen mit Hörbehinderungen. Ursprünglich als Schauspieler in der Stummfilm-Ära bekannt, agierte Romero unter dem Künstlernamen Tommy Albert in zahlreichen Kurzfilmen in Hollywood. Nachdem er im Alter von sechs Jahren durch eine Krankheit sein Gehör verloren hatte, konnte er sich trotz dieses Handicaps eine bemerkenswerte Karriere aufbauen.

Romero wuchs in einer Familie auf, die von der Filmindustrie beeinflusst war, und arbeitete zunächst mit seinem Bruder Dorian in der Filmgesellschaft Pan-American Film Corporation. Seine Leidenschaft führte ihn nach Hollywood, wo er in über 24 Komödien mitwirkte und an der Seite berühmter Schauspieler wie W.C. Fields arbeitete. Allerdings war seine Schauspielkarriere nach dem Aufkommen des Tonfilms in den späten 1920er Jahren aufgrund seiner Gehörlosigkeit stark eingeschränkt. Die Einführung des Tonfilms führte dazu, dass gehörlose Schauspieler, die zuvor durch Zwischentitel in Stummfilmen unterstützt wurden, aus der Branche ausgeschlossen wurden.

Romeros bedeutendster Beitrag war jedoch die Entwicklung der ersten Methode zur Untertitelung von Tonfilmen im Jahr 1947. Mit seiner Technik, die zwar anfänglich noch sehr rudimentär war, ermöglichte er gehörlosen Menschen den Zugang zu Tonfilmen. Seine Arbeit legte den Grundstein für spätere, ausgereiftere Methoden und inspirierte Innovatoren wie Edmund Burke Boatner, der Superintendent der American School for the Deaf, der praktischere Methoden der Untertitelung entwickeln und das von der US-Regierung finanzierte Programm Captioned Films for the Deaf mitbegründen sollte.

Neben seinen filmischen Beiträgen engagierte sich Romero auch für die Gemeinschaft der Gehörlosen. Er gründete das Theatre Guild of the Deaf, eine Theatergruppe für Gehörlose, und war als Herausgeber des Digest of the Deaf tätig. Außerdem entwickelte er praktische Geräte wie den Vibralarm, einen Wecker für Menschen mit Hörbehinderungen, sowie weitere Produkte zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Gemeinschaft.

Emerson Romero hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis, das die Inklusion von Gehörlosen und ihre Rechte vorantrieb. Er starb am 16. Oktober 1972 in Boulder, Colorado. Google ehrte sein Lebenswerk mit einem speziellen Doodle und würdigte ihn als wichtigen Innovator in der Geschichte des Kinos und der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen.​

Quelle: Google (https://t1p.de/wi0xy)