Ab Donnerstag wird auf Kuba schrittweise voller Zugang zum mobilem Internet ermöglicht. Doch nicht alle Kubaner werden sich das leisten können. Das kleinste buchbare Datenvolumen kostet etwa ein Viertel des staatlichem Durchschnittslohns.

Mayra Arevich, Präsidentin des kubanischen Telekommunikationsmonopolisten ETECSA, erklärte gestern (4.) im staatlichen Fernsehen, dass ab dem 6. Dezember auf Kuba mobiles Internet zur Verfügung stehe.
Bereits im Sommer gab es mehrere kostenlose Testläufe, die wegen Überlastung stark kritisiert wurden. Der neue Dienst werde deshalb von Donnerstag bis Samstag schrittweise online gehen, so Arevich weiter.
Die Kubanische Regierung baut seit einiger Zeit ein 3G-Netz in größeren Städten und Touristenzentren auf, zu dem bisher nur Touristen, Regierungsvertreter und ausländische Geschäftsleute Zugang hatten. Der kubanischen Bevölkerung standen bislang nur öffentliche WLAN-Accesspoint zur Verfügung um mit ihren Handys ins Internet kommen. Wegen der hohen Preise von bis zu 2 CUC pro Stunde konnte sich das aber nur die wenigsten leisten.
Seit der Obamsa Annäherungspolitik und der schrittweisen Öffnung durch Raul Castro nimmt die Internutzungsrate auf Kuba rasant zu. Ein Prozess, der auch mit der Rücknahme der Beziehungen durch die Trump-Administration nicht verlangsamt wurde. Dennoch hat Kuba derzeit immer noch eine der weltweit niedrigsten Internetnutzungsraten.
Der neue Service wird etwa 10 Cent pro Megabyte kosten, mit Paketen von 600 Megabyte Datevolumen für etwa 7 CUC (ca 6 EUR) bis vier Gigabyte für etwa 30 CUC.
Diese Preise entsprechen in etwa den globalen Standards, sind aber für die meisten Kubaner, die von staatlichen Gehältern von etwa 30 Dollar im Monat leben, unerschwinglich. Nur Kubaner. die als Selbständige im Tourismus Dollars verdienen oder von Verwandten im Ausland unterstützt werden, werden den neuen Service nutzen können.
Erst 2012 wurde die langsame und teure Internetverbindung über Sattelit durch eine Glasfaserverbindung zwischen Venezuela und der Insel ersetzt und Kubaner in kleinen Schritten Internetzugagng ermöglicht. 2013 wurde Internetcafes eröffnet. Zwei Jahre später begann Einrichtung von WLAN-Access-Points, von denen es mittlerweile mehr als 800 auf der ganzen Insel gibt.
Bis auf Websites, die sich für eine Regimewechsel auf Kuba einsetzen, wie die des Radio- und Fernsehsender RadioTelevisionMarti.com, der von der US-Regierung finanziert wird, ist das kubanische Internet weitestgehend unzensiert.
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Quelle: Cubadebate (http://t1p.de/8alk)