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Erasmus in Kuba: Zwischen Herausforderungen und Entdeckungen – Ein Bericht aus Santa Clara12/8/2024
Der Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) hat einen faszinierenden Erfahrungsbericht von Prof. Dr. Silke Jansen veröffentlicht, die an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für Romanistik tätig ist. In ihrem Bericht schildert sie ihren Erasmus-Aufenthalt vom 21. März bis 6. April 2024 an der Universidad Central Marta Abréu de las Villas in Santa Clara, Kuba, den sie gemeinsam mit ihrer neunjährigen Tochter Marisa unternommen hat. Die Kombination aus Teaching und Staff Training bot ihr nicht nur berufliche, sondern auch persönliche Einblicke in das kubanische Alltagsleben, die sie in ihrer umfassenden Schilderung auf lebendige Weise darstellt.
Jansen hatte während ihres Aufenthalts die Gelegenheit, mit kubanischen Studierenden im Bereich der spanischen Sprachwissenschaft zu arbeiten und gleichzeitig durch den Besuch von Archiven und Bibliotheken ihr Wissen und ihre Forschung zu erweitern. Doch der Aufenthalt stellte sie auch vor Herausforderungen, die im Alltag auf Kuba nicht unüblich sind. Besonders die Versorgungslage, die durch häufige Engpässe bei Lebensmitteln und regelmäßige Stromausfälle geprägt war, sowie die schwierigen Bedingungen im öffentlichen Verkehr forderten ein hohes Maß an Organisation und Flexibilität. So musste sie beispielsweise täglich mit einem veralteten Zug zur Universität fahren, der häufig Verspätung hatte und in einem unsicheren Zustand war. Aufgrund dieser Bedingungen war es notwendig, den Universitätsbesuch bereits um die Mittagszeit zu beenden, um den Rücktransport sicherzustellen. Ein weiteres logistisches Problem ergab sich bei der Organisation von Taxis für längere Strecken, etwa zwischen Havanna und Santa Clara. Da Benzin rationiert war, musste die Anmietung eines Taxis mehrere Tage im Voraus organisiert werden, damit die Fahrer genügend Kraftstoff ansparen konnten. Trotz dieser Herausforderungen funktionierte der Transport mit Überlandbussen reibungslos, da diese vorrangig mit Benzin beliefert wurden. Die Tickets für diese Busse konnten allerdings nur in Dollar oder Euro über das Internet erworben werden, entweder bereits in Deutschland oder vor Ort mit einer VPN-Verbindung Diese organisatorischen Herausforderungen führten jedoch nicht nur zu Einschränkungen, sondern auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Realitäten des kubanischen Lebens. Jansen beschreibt, wie die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Kubaner, insbesondere gegenüber Kindern, ihr und ihrer Tochter den Alltag erleichterten. Die Begegnungen mit den Einheimischen prägten ihren Aufenthalt ebenso wie die kulturellen Erlebnisse, etwa Einladungen zum Essen bei Kolleg*innen oder Besuche von Konzerten in Santa Clara, die von einer herzlichen Gastfreundschaft begleitet wurden. Besonders betont Jansen die positiven beruflichen Impulse, die sie durch den Aufenthalt erhielt. Die Zusammenarbeit mit kubanischen Studierenden und der Austausch mit den Kolleg*innen führten zu neuen Ideen und Perspektiven für ihre Lehre und Forschung. Darüber hinaus entdeckte sie in den besuchten Archiven und Bibliotheken wertvolle Dokumente, die für ihre wissenschaftliche Arbeit von Bedeutung sind. Diese Erfahrungen unterstreichen den großen Mehrwert, den internationale akademische Austauschprogramme bieten können. In ihrem Bericht geht Jansen auch auf die Herausforderungen ein, die das Reisen mit einem Kind in Kuba mit sich brachte. Sie empfiehlt anderen Eltern, die einen Auslandsaufenthalt planen, sich gut vorzubereiten und pragmatisch an die Situation heranzugehen. Kuba erwies sich in ihren Augen als ein besonders kinderfreundliches Land, in dem Menschen großes Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern zeigen. Dennoch gab es auch Schwierigkeiten, wie die Unzufriedenheit ihrer Tochter mit dem örtlichen Essen, was teilweise zu Problemen führte, da es schwierig war, Dinge zu finden, die sie mochte Sie rät zudem, genügend Bargeld mitzunehmen, da es an den Bank-Automaten oft knapp ist, In ihrem Bericht geht Jansen auch auf die Herausforderungen ein, die das Reisen mit einem Kind in Kuba mit sich brachte. Sie empfiehlt anderen Eltern, die einen Auslandsaufenthalt planen, sich gut vorzubereiten und pragmatisch an die Situation heranzugehen. Kuba erwies sich in ihren Augen als ein besonders kinderfreundliches Land, in dem Menschen großes Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern zeigen. Je nach Temperament und Widerstandsfähigkeit des Kindes kann jedoch die Versorgungslage ein Problem sein, da ihrer Tochter das Essen nicht besonders gut schmeckte und sie deswegen an manchen Tagen sehr unzufrieden war oder das Essen eingestellt hat. Prof. Jansen empfiehlt daher, genügend Fertiggerichte und Medikamente mitzunehmen, um mögliche Engpässe zu überbrücken. Grundlegende Lebensmittel wie Spaghetti und Tomatensauce können jedoch auch in Läden zu normalen Preisen gekauft werden, wobei in diesen Geschäften nur mit Devisen bezahlt werden kann. Sie rät zudem, genügend Bargeld mitzunehmen, da es an den Bank-Automaten oft knapp ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Jansen hervorhebt, ist die Notwendigkeit, persönliche Kontakte im Gastland aufzubauen. Diese halfen ihr, sich im Vorfeld gut vorzubereiten und Herausforderungen vor Ort effizient zu meistern. Sie betont, dass diese informellen Netzwerke oft wertvoller sein können als institutionelle Unterstützungsangebote, da sie besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen können. Die gute Vorbereitung und das vertrauensvolle Verhältnis zu ihren kubanischen Kolleg*innen trugen maßgeblich zum Erfolg ihres Aufenthalts bei.
Quelle: Erasmus + (https://t1p.de/41sma)
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Text: Leon Latozke
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