Neues aus Kuba
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Ein Erdbeben der Stärke 3,9 hat die ostkubanische Stadt Santiago de Cuba erschüttert. Der Erdstoß blieb ohne Schäden oder Verletzte, verdeutlicht jedoch die anhaltend hohe seismische Aktivität in der Region. Bereits im Vorjahr wurden über 12.000 Beben registriert – ein Rekordwert. Experten warnen vor einer wachsenden Erdbebengefahr
Am Montag (26.) hat ein Erdbeben der Stärke 3,9 die ostkubanische Stadt Santiago de Cuba erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich um 11:44 Uhr Ortszeit mit einem Epizentrum rund sieben Kilometer südlich der Stadt in einer Tiefe von elf Kilometern. Nach Angaben des kubanischen Zentrums für seismologische Forschung (Cenais) wurden weder Verletzte noch Sachschäden gemeldet.
Es ist das zehnte spürbare Beben in Kuba seit Jahresbeginn. Erst Anfang Mai hatte die Region Guantánamo zwei leichtere Erdstöße der Magnituden 3,1 und 3,7 erlebt. Die Serie fügt sich in ein Muster wachsender seismischer Aktivität auf der Insel ein. Bereits 2024 hatte das Cenais 12.806 Erdbeben registriert – so viele wie nie zuvor. Drei davon erreichten eine Magnitude von über 6,0. Besonders betroffen war der Südosten des Landes: In der Provinz Granma führten zwei starke Beben im November zu zehn Verletzten und Schäden an mehr als 8.600 Gebäuden. Ein weiteres Beben mit einer Stärke von 6,1 traf im Dezember die Gemeinde Guamá in der Provinz Santiago de Cuba. Etwa 70 Prozent der kubanischen Erdbeben ereignen sich entlang der sogenannten Oriente-Verwerfung, einer aktiven tektonischen Verwerfung, die sich entlang der südöstlichen Küste erstreckt. Kuba liegt in einer geologisch sensiblen Zone, in der mehrere tektonische Platten aufeinandertreffen – ein Gebiet, das sich von der Dominikanischen Republik bis zur mexikanischen Halbinsel Yucatán erstreckt. Obwohl das jüngste Beben glimpflich verlief, verdeutlicht es erneut die geophysikalische Realität der Region. Insbesondere der Osten der Insel bleibt anfällig für seismische Ereignisse. Die kubanischen Behörden setzen auf Überwachung und Prävention, doch Experten weisen darauf hin, dass angesichts der steigenden Zahl registrierter Beben auch die Katastrophenschutzmaßnahmen gestärkt werden müssten. Die Bevölkerung in den betroffenen Regionen ist aufgerufen, sich mit Notfallplänen vertraut zu machen. In einem Land, das regelmäßig mit Hurrikanen konfrontiert ist, könnte die Gefahr durch Erdbeben in Zukunft stärker in den Fokus rücken. Auch die strukturelle Sicherheit vieler Gebäude – insbesondere in älteren Stadtteilen – gilt als potenzielles Risiko. Das Erdbeben vom 26. Mai reiht sich somit nicht nur in eine auffällige seismische Entwicklung ein, sondern unterstreicht auch die Notwendigkeit, die Risiken für die Bevölkerung ernst zu nehmen – auch wenn es bislang keine akuten Schäden gab.
Quelle: ACN (https://t1p.de/cy0dn)
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Text: Leon Latozke
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