Neues aus Kuba
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Erdbebengeschädigtes Haus in Granma (Bildquelle: Juventud Rebelde © Twitter)
In den vergangenen Wochen ist die Bevölkerung Kubas einer außergewöhnlichen Belastungsprobe ausgesetzt. Die Insel wurde nicht nur von zwei aufeinanderfolgenden Hurrikanen heimgesucht, sondern erlebte auch zwei schwere Erdbeben. Das Epizentrum des ersten Bebens, das am Sonntag (10.) 10:50 Uhr Ortszeit den Provinzen Santiago de Cuba, Guantánamo, Granma, Holguín und Ciego de Ávila erschütterte, lag im Karibischen Meer, rund 48 Kilometer südöstlich der Stadt Pilón. Das zweite Beben um 11:49 Uhr und erreichte eine Stärke von 6,7 auf der Richterskala und verursachte umfangreiche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur.
Die Reparaturmaßnahmen kamen nur langsam voran, als eine Woche später Hurrikan „Rafael“ mit voller Wucht den Westen der Insel traf und die Stromversorgung erneut lahmlegte. Auch er hinterließ eine Spur der Zerstörung: Neben zahlreichen Wohnhäusern und landwirtschaftlichen Flächen wurden auch Krankenhäuser, Lagerhäuser und kritische Infrastruktureinrichtungen schwer beschädigt.
Der jüngste Erdstoss zeigt erneut die seismische Anfälligkeit der Region. Laut dem kubanischen Nationalen Zentrum für Seismologische Forschung (Cenais) ist der Osten Kubas besonders erdbebengefährdet, da hier die Karibische und die Nordamerikanische Platte aufeinandertreffen. In den 36 Stunden nach den beiden stärksten Beben wurden mehr als 1.100 Nachbeben registriert, von denen 43 für die Bevölkerung spürbar waren. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgefordert, ruhig zu bleiben, aber wachsam zu bleiben und den Anweisungen der Zivilschutzbehörden Folge zu leisten. Die kubanische Regierung hat inzwischen damit begonnen, das Ausmaß der Schäden zu erfassen und erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Beamte der Regierung und Mitglieder des Verteidigungsministeriums reisten in die betroffenen Gebiete, um gemeinsam mit der Zivilbevölkerung und dem Militär die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen zu koordinieren. Der Vizepremierminister Eduardo Martínez Díaz zeigte sich bei einem Besuch in Pilón beeindruckt von der Solidarität der Bewohner und der Bereitschaft staatlicher und privater Organisationen, gemeinsam den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen. Doch das Vertrauen in die Regierung ist angesichts der wirtschaftlichen Situation und der infrastrukturellen Schwächen angespannt. Die katastrophalen Zustände bei der Stromversorgung, die bereits vor den jüngsten Katastrophen den Alltag der Kubaner massiv beeinträchtigten, haben in der Bevölkerung für Unmut gesorgt. Kritiker bemängeln, dass das Land trotz jahrelanger Investitionen in die Energieversorgung weiter anfällig für flächendeckende Stromausfälle ist, die die wirtschaftliche Erholung behindern und die Widerstandsfähigkeit der Insel gegenüber Naturkatastrophen erheblich schwächen. Unterdessen bleibt die Lage für viele Bewohner im Osten Kubas prekär. In Pilón und anderen betroffenen Gebieten ist die Infrastruktur weiterhin stark beschädigt, und zahlreiche Haushalte sind noch immer ohne Strom. Die regionalen Stromversorger und Rettungsdienste arbeiten unermüdlich an der Wiederherstellung der grundlegenden Versorgung. Doch angesichts der anhaltenden Gefahr durch Nachbeben und die weit verbreiteten Zerstörungen in vielen Regionen bleibt ungewiss, wann eine vollständige Normalisierung des Lebens möglich sein wird.
Quellen: Juventud Rebelde (https://t1p.de/5jbaz), Cubadebate (https://t1p.de/e6qum), Granma (https://t1p.de/zy9bz)
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Text: Leon Latozke
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