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Ein Erdbeben der Stärke 4,2 erschütterte den Osten Kubas und wurde in mehreren Gemeinden der Provinzen Granma und Santiago de Cuba wahrgenommen. Besonders betroffen ist Pilón, das bereits unter den Folgen der vorangegangenen Beben leidet. Experten warnen vor weiteren Nachbeben, während die Regierung mit den Folgen kämpft.
Abbildung: Screenshot von CENAIS- Website
Am Dienstagmorgen (19.) ereignete sich um 6:11 Uhr Ortszeit ein weiteres Erdbeben im Osten Kubas. Mit einer Stärke von 4,2 auf der Richterskala wurde der Erdstoß in mehreren Orten der Provinzen Granma und Santiago de Cuba deutlich wahrgenommen. Betroffen waren unter anderem die Gemeinden Guamá und Santiago de Cuba sowie die Stadt Pilón, die sich etwa 20 Kilometer vom Epizentrum entfernt befindet. Das Zentrum des Bebens wurde vom Nationalen Zentrum für Seismologische Forschung (Centro Nacional de Investigaciones Sismológicas - CENAIS) in einer Tiefe von zehn Kilometern lokalisiert.
Das Beben fügt sich in eine Serie von seismischen Ereignissen ein, die seit den starken Erdbeben vom 10. November die Region erschüttern. Damals hatten zwei aufeinanderfolgende Beben mit Stärken von 6,0 und 6,7 erhebliche Schäden verursacht und zahlreiche Gebäude zerstört. Seitdem wurden nach Angaben des CENAIS insgesamt 4.559 Nachbeben registriert, von denen 106 als spürbar eingestuft wurden. Der jüngste Erdstoß hinterließ erneut Schäden in der bereits stark betroffenen Gemeinde Pilón. In der Ortschaft Coorcovado, die zum Verwaltungsbezirk Brigadas Cañeras gehört, wurden Risse an einer TV-Sendeanlage dokumentiert. Bilder der beschädigten Einrichtung kursierten in den sozialen Medien und verdeutlichten die Folgen der anhaltenden seismischen Aktivität. Die tiefergehenden Risse an den Wänden und Strukturen unterstreichen die prekäre Situation vieler Gebäude in der Region. Die Auswirkungen der Nachbeben sind nicht nur struktureller Natur. Laut dem Subdirektor für technische Angelegenheiten der Wohnungsbehörde in Granma, Luis Rojas Yero, sind allein in Pilón 830 Gebäude beschädigt worden, darunter 54 mit vollständigen Einstürzen und 38, bei denen Dächer komplett zerstört wurden. Dies macht Pilón zu einer der am stärksten betroffenen Gemeinden. Experten machen die geologische Lage entlang der sogenannten Oriente-Störungszone für die hohe seismische Aktivität verantwortlich. Der Leiter des seismologischen Dienstes des CENAIS, Enrique Diego Arango Arias, betonte, dass solche Phänomene in dieser Region normal seien, mahnte jedoch zur Vorsicht vor der Verbreitung unbegründeter Gerüchte, die Panik auslösen könnten. Die Häufung von Naturkatastrophen, darunter die jüngsten Erdbeben sowie die Wirbelstürme Oscar und Rafael, verschärfen die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage des Landes. In einer Sitzung des Nationalen Verteidigungsrats, die unter der Leitung von Präsident Miguel Díaz-Canel stattfand, wurde die schwierige Situation erörtert. Es wurde darauf hingewiesen, dass diese Ereignisse die wirtschaftliche Erholung für 2024 erheblich beeinträchtigen könnten. Die Region Granma gehört zu den am stärksten erdbebengefährdeten Gebieten Kubas. Im Jahr 2023 registrierte das CENAIS landesweit 7.475 seismische Ereignisse, von denen jedoch nur 14 von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. Die meisten Beben konzentrierten sich auf die Oriente-Störungszone, wo weiterhin mit weiteren Ereignissen gerechnet werden muss. Das CENAIS überwacht die Situation genau und hat betont, dass die Aktivierung der Oriente-Verwerfung ein erwartbares Phänomen ist und rief die Bevölkerung dazu auf, keine unbegründeten Gerüchte zu verbreiten, die Panik auslösen könnten.
Quellen: CENAIS (https://t1p.de/0xude), Granma (https://t1p.de/9z17j), Periodico Cubano (https://t1p.de/0p7ia)
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Text: Leon Latozke
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