Neues aus Kuba
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Kuba kämpft mit massiven Versorgungsproblemen, die den Tourismus stark belasten. Während Individualreisen fast vollständig zurückgegangen sind, setzen Anbieter wie Latin America Tours auf private Unterkünfte und intensive Betreuung. Ein Interview mit der Führung des schweizerischen Reiseveranstalters gibt Einblicke in die aktuellen Herausforderungen des Kuba-Tourismus.
Im Gespräch mit Travelnews analysieren Alessandra und Reto D. Rüfenacht von Latin America Tours die gegenwärtigen Trends und Herausforderungen im lateinamerikanischen Tourismus. Latin America Tours, ein unabhängiger Reiseveranstalter mit Sitz in Zürich, hat Büros in Deutschland und der Schweiz und bietet maßgeschneiderte Individualreisen nach Kuba und in viele weitere Länder Zentral- und Südamerikas an.
Die Situation auf Kuba hat sich laut Reto D. Rüfenacht, einem langjährigen Kenner der Insel, dramatisch verschlechtert. Während Destinationen wie Costa Rica und Kolumbien florieren, steht Kuba aufgrund tiefgreifender Versorgungsprobleme und politischer Fehlentscheidungen vor erheblichen Schwierigkeiten. „Mein Kuba-Herz blutet“, sagt er mit Blick auf die Zustände, die er zuletzt während des landesweiten Stromausfalls im Oktober erlebte. Die touristische Infrastruktur ist massiv beeinträchtigt, nichts ist verlässlich planbar. Besonders die Individualreisen, einst ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells von Latin America Tours, sind nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Waren es vor zehn Jahren noch bis zu 5000 Selbstfahrer pro Jahr, die die Insel bereisten, sind es heute nur noch wenige. Zwar zeigen sich erste Anzeichen einer Stabilisierung – etwa durch private Investitionen in Solaranlagen und Generatoren –, doch insgesamt bleibt die Lage angespannt. „Es ist nicht nachvollziehbar, was in Kuba derzeit geschieht“, kritisiert Rüfenacht. Er verweist auf die massiven Mittel, die in neue Hotelbauten fließen, während dringend benötigte Investitionen in die Energieversorgung ausbleiben. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen setzt Latin America Tours verstärkt auf private Unterkünfte und eine intensive Betreuung der Reisenden. Dies soll es ermöglichen, den Gästen trotz der Herausforderungen ein zufriedenstellendes Urlaubserlebnis zu bieten. Laut Alessandra Rüfenacht kehren rund 90 Prozent der Reisenden zufrieden zurück. Die wenigen Beschwerden beziehen sich meist auf staatlich bedingte Probleme, die vom Reiseanbieter nicht beeinflusst werden können. Während Kuba mit Rückgängen kämpft, gibt es in anderen lateinamerikanischen Ländern eine positive Entwicklung. Costa Rica bleibt mit etwa einem Drittel des Umsatzes der wichtigste Markt für Latin America Tours. Allerdings belasten gestiegene Preise die Attraktivität des Landes. Als Alternative empfiehlt das Unternehmen Nicaragua, das ein ähnliches Naturerlebnis zu deutlich geringeren Kosten bietet. Auch Kolumbien erlebt dank neuer Flugverbindungen nach Bogotá und Cartagena einen regelrechten Boom, der den Umsatz in diesem Segment innerhalb eines Jahres verdreifachte. Für die Zukunft strebt Latin America Tours eine nachhaltige Expansion an. Ziel ist es, das Angebot zu erweitern, ohne die gewohnte Qualität und Expertise einzubüßen. Kuba bleibt trotz aller Schwierigkeiten Teil der Strategie – nicht zuletzt, weil die Insel weiterhin als einzigartiges Reiseziel gilt.
Quelle: Travelnews (https://t1p.de/b7c87)
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Text: Leon Latozke
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