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Die kubanische Regierung hat den Tod von 13 Militärangehörigen bestätigt, die bei einer Serie von Explosionen in einem Munitionslager in Holguín ums Leben kamen. Das Verteidigungsministerium erklärte, dass der Unglücksort aufgrund schwerer Schäden unzugänglich sei, wodurch jede Überlebenschance ausgeschlossen werde.
Mehr als eine Woche nach einer schweren Explosion in einem Militärlager in der Provinz Holguín haben die kubanischen Behörden die 13 vermissten Personen offiziell für tot erklärt. Der Vorfall ereignete sich am 7. Januar in einem unterirdischen Waffenlager in der Gemeinde Melones, das zur Militärregion des östlichen Kommandos gehört. Die Explosion, deren Ursache ein Kurzschluss gewesen sein soll, hat eine landesweite Debatte über Sicherheitsstandards und Verantwortung ausgelöst.
Das Ministerium der Revolutionären Streitkräfte (MINFAR) gab in einer offiziellen Mitteilung bekannt, dass der Unglücksort aufgrund der extremen Zerstörung und der Gefahr weiterer Detonationen nicht zugänglich sei. „Es besteht keine Möglichkeit, dass jemand überlebt hat“, hieß es in der Stellungnahme. Durch die Explosion wurden nicht nur giftige Gase freigesetzt, sondern auch die strukturelle Integrität der Anlage stark beeinträchtigt. Die 13 Opfer, darunter neun junge Männer im obligatorischen Militärdienst, wurden offiziell als verstorben gemeldet. Ihre Familien wurden über das Ergebnis der Ermittlungen informiert, und staatliche Stellen äußerten ihr Beileid. Präsident Miguel Díaz-Canel drückte in einer offiziellen Erklärung seine tiefe Trauer aus. „Es schmerzt tief, den Tod dieser Männer und Frauen zu bestätigen, die sich heldenhaft einem Unfall in einer Anlage stellten, die Kriegsgerät der militärischen Region Holguín lagerte“, schrieb der Präsident in den sozialen Medien. Der kubanische Staatschef bezeichnete die Verstorbenen als Helden, die ihr Leben riskiert hätten, um größere Zerstörungen zu verhindern, und sprach den Familienangehörigen und Freunden sein tief empfundenes Beileid aus. Er betonte, dass die Opfer würdig geehrt werden sollten und ihre Tapferkeit ein Beispiel für die Nation sei. Der weiteren Ablauf der Trauerzeremonien werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntzugeben. In der Nacht des 7. Januar brach in dem unterirdischen Lager ein Feuer aus, das mehrere Detonationen auslöste. Die Anlage diente der Lagerung von Waffen und Munition der östlichen Militärregion. Hunderte Anwohner wurden evakuiert, konnten jedoch nach Entwarnung durch die Behörden in ihre Häuser zurückkehren. Drohnen wurden eingesetzt, um die Sicherheitslage zu analysieren und nach weiteren Gefahrenquellen zu suchen. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Frage, ob Fahrlässigkeit oder organisatorische Mängel zu der Katastrophe geführt haben könnten. Eine unabhängige Untersuchung wurde bisher nicht angekündigt. Militärexperten haben die Explosion als weiteres Beispiel für gravierende Sicherheitsmängel in Kubas Streitkräften bezeichnet. Octavio Pérez, ein ehemaliger Offizier der US-Streitkräfte, verwies auf die strengen Anforderungen, die für die Lagerung von Waffen und Munition gelten. Unterirdische Depots benötigen eine klare Struktur, kontrollierte Umgebungsbedingungen und ständige Überwachung durch Fachkräfte. „Jede Abweichung von diesen Standards kann katastrophale Folgen haben“, so Pérez. Das MINFAR bezeichnete das Unglück als „technologischen Unfall“ und erklärte, dass ein Kurzschluss vermutlich die Explosion ausgelöst habe. Bereits in der Vergangenheit kam es in Kuba zu ähnlichen Vorfällen. 2020 mussten in der Region Holguín mehr als 1.000 Menschen evakuiert werden, nachdem es in einem anderen Militärlager zu Explosionen gekommen war, die auf alternde Munition zurückgeführt wurden. Die Tragödie von Holguín hat auch eine neue Debatte über den obligatorischen Militärdienst in Kuba ausgelöst, der seit 1963 besteht. Familien der Opfer und Aktivisten werfen den kubanischen Behörden vor, junge Menschen unnötigen Risiken auszusetzen. In den sozialen Medien wurde Kritik an der mangelhaften Sicherheitskultur laut, und viele sehen die Verantwortung für die Toten bei den politischen und militärischen Führern des Landes. Unter den Todesopfern befanden sich laut offizieller Mitteilung zwei Offiziere, zwei Unteroffiziere und neun Soldaten. Einige der jungen Rekruten standen kurz vor dem Abschluss ihres Militärdienstes, als sich das Unglück ereignete. Die Familien hatten bereits während der laufenden Ermittlungen mit dem Schlimmsten gerechnet und Trauerfeiern vorbereitet.
Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/5ep0d)
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Text: Leon Latozke
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