Neues aus Kuba
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Die diesjährige Tourismusmesse FITCuba in Havanna endete mit der Ankündigung umfassender Reformen im kubanischen Tourismussektor. Tourismusminister García sprach von strukturellen Veränderungen, die vor allem Investitionen erleichtern sollen.
Die diesjährige Feria Internacional de Turismo (FITCuba), Kubas wichtigste Tourismusmesse, ging am Freitag (2.) mit dem erklärten Ziel zu Ende, den schwer angeschlagenen Tourismussektor grundlegend zu reformieren. Wie das staatliche Portal Cubadebate berichtet, kündigte Tourismusminister Juan Carlos García beim Abschluss der Veranstaltung an, dass sich der Sektor in einem „Transformationsprozess“ befinde. Ziel sei es, zentrale Verwaltungsstrukturen abzuschaffen, die bisher die operative Arbeit auf lokaler Ebene eingeschränkt hätten – vor allem mit Blick auf ausländische Investitionen, für die künftig mehr Autonomie gewährt werden solle.
Rund 3.000 Fachleute aus Kuba und dem Ausland nahmen an der Messe teil, die in diesem Jahr China als Gastland präsentierte. Die kommende Ausgabe im Jahr 2026 soll im bekannten Badeort Varadero stattfinden. Anlass ist das 80-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Kanada und Kuba – Kanada wird im nächsten Jahr das offizielle Partnerland der Messe sein. Die Reformpläne fallen in eine Zeit, in der der kubanische Tourismus weit von früheren Erfolgen entfernt ist. Nach einem Höchststand von 4,7 Millionen internationalen Besuchern im Jahr 2017 gingen die Zahlen bereits vor der Pandemie zurück: auf 4,2 Millionen (2018) und 4,6 Millionen (2019). Die COVID-19-Pandemie brachte den Sektor fast zum Erliegen: 2020 kamen lediglich gut eine Million Besucher, 2021 nur rund eine halbe Million. Zwar konnten sich die Zahlen danach leicht erholen – auf 1,6 Millionen (2022) und 2,4 Millionen (2023) –, doch 2024 fiel die Statistik erneut, diesmal auf 2,2 Millionen Gäste. Laut der der staatlichen Statistikbehörtde Oficina Nacional de Estadística e Información (ONEI) bedeutet das den schlechtesten Wert der letzten 17 Jahre, ausgenommen die Pandemiejahre. Die aktuellen Besucherzahlen bis März 2025 lassen zudem wenig Hoffnung auf das offizielle Jahresziel von 2,6 Millionen Touristen. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Karibikinsel einen drastischen Einbruch im Tourismussektor: Die Zahl internationaler Besucher sank im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent. Der Tourismusökonom José Luis Perelló spricht bereits von einer „verlorenen Dekade“ und erwartet eine Rückkehr zu alten Höchstwerten frühestens im Jahr 2030. Für den drastischen Rückgang im Tourismus gibt es eine Vielzahl von Ursachen: Neben den anhaltenden US-Sanktionen nennen Fachleute auch die wachsende Konkurrenz durch andere Reiseziele in der Karibik, die wirtschaftliche Gesamtsituation im Land, tägliche Stromabschaltungen, Defizite im Hotelservice, akuten Treibstoffmangel sowie eine deutliche Reduktion der Flugverbindungen nach Kuba. Angesichts dieser Ausgangslage erscheint die angekündigte Transformation des Tourismussektors als dringend erforderlich, um einen der wichtigsten Devisenbringer der kubanischen Wirtschaft wiederzubeleben. Ob die strukturellen Änderungen ausreichen, um den internationalen Tourismus nachhaltig zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.
Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/a9uap)
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Text: Leon Latozke
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