Neues aus Kuba
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Eine deutsch-kubanische Forschungskooperation erzielt Fortschritte in der Krebsforschung. In gemeinsamen Projekten werden innovative Therapieansätze entwickelt, die das Potenzial haben, die Behandlung von Tumorerkrankungen zu verbessern.
Im Zentrum der Zusammenarbeit steht die Optimierung des Antikörpers Nimotuzumab, der bereits in Kuba und China zur Behandlung verschiedener Krebsarten zugelassen ist. Durch biotechnologische Verfahren ist es dem Forschungsteam gelungen, die Bindungsstärke des Antikörpers zu erhöhen. Dies könnte die Effektivität bei der Behandlung von Gliomen, fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs und anderen Tumorerkrankungen verbessern.
Die Braunschweiger Forscherin Dr. Maren Schubert, die mit Dr. Rojas an der Entwicklung neuer Therapieansätze arbeitet, hat eine Methode zur Herstellung komplexer Wirkstoffe in Insektenzellen entwickelt. Diese Technik ermöglicht die Produktion von Medikamenten, die gezielt Immunreaktionen stimulieren und so Tumorzellen angreifen, während unerwünschte Nebenwirkungen minimiert werden. Ein besonderer Erfolg der Zusammenarbeit ist die Entwicklung einer modifizierten Variante des Proteins Interleukin-2 (IL-2), das eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von Immunzellen spielt. Die neue IL-2-Variante weist nicht nur eine verbesserte Stabilität auf, sondern auch eine verstärkte Wirkung im Kampf gegen Tumore. Durch den Einsatz von Phagen-Display-Verfahren, einer Technologie, die von den Braunschweiger Professoren Stefan Dübel und Michael Hust entwickelt wurde, konnten weitere Fortschritte erzielt werden. Bisher sind aus dem gemeinsamen Forschungsprojekt fünf wissenschaftliche Publikationen hervorgegangen. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr mit dem Forschungspreis der kubanischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Die Wissenschaftlerinnen berichteten zudem auf dem internationalen Kongress „The promise of Interleukin-2 therapy“ an der Pariser Sorbonne über ihre Ergebnisse. Der Weg von der Laborforschung bis zur Marktreife eines neuen Medikaments ist jedoch lang. Es wird geschätzt, dass zwischen fünf und zehn Jahre vergehen, bis die gemeinsam entwickelten Therapien für Patienten verfügbar sein könnten. Dennoch gilt die deutsch-kubanische Kooperation als ein wichtiger Meilenstein in der Krebsforschung und zeigt, wie internationale Partnerschaften zur Entwicklung innovativer Therapiemöglichkeiten beitragen können.
Quelle: TU Braunschweig (https://t1p.de/l130p)
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Text: Leon Latozke
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