Neues aus Kuba
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Wer nach Kuba reist, sollte sich umfassend über gesundheitliche Risiken und medizinische Versorgung vor Ort informieren. Der ADAC gibt aktuelle Empfehlungen zu Impfungen, Hygienemaßnahmen, dem Schutz vor tropischen Krankheiten wie Dengue-Fieber sowie zur Ausstattung der Reiseapotheke.
Abbildung: Foto von Alexander Kunze auf Unsplash
Wer eine Reise nach Kuba plant, sollte sich nicht nur mit der politischen Lage und der wirtschaftlichen Situation des Landes vertraut machen, sondern auch grundlegende Informationen zur Gesundheitsvorsorge berücksichtigen. In einem jetzt veröffentlichten Beitrag hat der ADAC zentrale reisemedizinische Empfehlungen für Kuba zusammnegefasst. Die Hinweise betreffen unter anderem Impfungen, Infektionsrisiken, den Umgang mit tropischen Krankheiten sowie die medizinische Versorgung vor Ort.
Keine Impfpflicht, aber individuelle Vorsorge erforderlich Für Reisende aus Deutschland besteht bei der Einreise nach Kuba derzeit keine Pflicht zur Vorlage eines Impfnachweises – ausgenommen sind Personen, die sich in den zehn Tagen vor Ankunft in einem Gelbfieber-Endemiegebiet aufgehalten haben. Eine Gelbfieberimpfung ist in diesem Fall verpflichtend. Unabhängig davon wird empfohlen, den Impfstatus durch eine Ärztin oder einen Arzt überprüfen zu lassen. Standardimpfungen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten auf dem aktuellen Stand sein. Dazu zählen unter anderem Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern sowie die Grundimmunisierung gegen Poliomyelitis. Für Personen ab 60 Jahren wird darüber hinaus eine Impfung gegen Pneumokokken als sinnvoll angesehen. Für Kuba selbst empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen Hepatitis A. Je nach individueller Reiseplanung – insbesondere bei längeren Aufenthalten oder Reisen unter einfachen Bedingungen – können auch Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut angezeigt sein. Die Kosten für diese Schutzimpfungen werden nicht in jedem Fall von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine vorherige Klärung mit der Krankenversicherung ist daher ratsam. Tropenkrankheiten: Dengue-Fieber als saisonales Risiko Zu den in Kuba relevanten Gesundheitsrisiken zählt das Dengue-Fieber, das durch tagaktive Stechmücken übertragen wird. Die Erkrankung tritt vor allem während der Regenzeit auf, das Risiko wird jedoch insgesamt als eher gering eingeschätzt. Dengue äußert sich typischerweise in Form von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. Komplikationen sind selten, können aber insbesondere bei Zweitinfektionen auftreten. Ein Impfstoff gegen Dengue ist verfügbar, wird jedoch ausschließlich für Personen empfohlen, die bereits eine nachgewiesene Infektion durchgemacht haben. Für alle anderen gilt: Mückenschutz ist die wirksamste Präventionsmaßnahme. Dazu zählen das Tragen langärmliger Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln mit DEET oder Icaridin sowie gegebenenfalls der Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder unter Moskitonetzen. Infektionen durch kleine Verletzungen und Hygienerisiken In Ländern mit eingeschränkter hygienischer Infrastruktur, wie dies in Teilen Kubas der Fall ist, können selbst kleine Wunden zu Infektionsquellen werden. Ärztinnen und Ärzte raten daher zur sofortigen Desinfektion auch bei oberflächlichen Verletzungen. Eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit Wunddesinfektionsmitteln, Pflastern, Verbandsmaterial sowie Medikamenten gegen Schmerzen, Fieber, Durchfall und Übelkeit gilt als unverzichtbar. Zusätzlich wird empfohlen, regelmäßig eingenommene Medikamente in ausreichender Menge mitzuführen – idealerweise auf Hand- und Aufgabegepäck verteilt. Für die Einfuhr verschreibungspflichtiger Arzneimittel ist es sinnvoll, eine ärztliche Bescheinigung in englischer Sprache mitzuführen. Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen auf Fernreisen – auch in Kuba. Der ADAC rät, bestimmte Hygieneregeln strikt zu beachten. So sollten etwa nur industriell abgefüllte Getränke konsumiert und rohes Obst ausschließlich nach eigenem Waschen und Schälen verzehrt werden. Von Speiseeis, Salaten und Produkten mit rohem Ei wie Mayonnaise wird abgeraten. Straßenstände bieten vielerorts frisch zubereitete Speisen an, jedoch sollte nur auf dampfend heiße Mahlzeiten zurückgegriffen werden. Eine Desinfektion der Hände vor dem Essen, vorzugsweise mit alkoholbasierten Mitteln, ist in jedem Fall anzuraten. Medizinische Versorgung: Fachlich gut, technisch eingeschränkt Die medizinische Infrastruktur Kubas gilt als lückenhaft. Zwar verfügen viele Ärztinnen und Ärzte über eine fundierte Ausbildung, doch die Ausstattung von Kliniken und Arztpraxen entspricht häufig nicht westlichen Standards. In den touristisch erschlossenen Regionen ist eine Basisversorgung in der Regel gewährleistet. In abgelegenen Gebieten hingegen kann es zu erheblichen Einschränkungen kommen. Der ADAC empfiehlt, sich im Krankheitsfall zunächst telefonisch an den eigenen Versicherer oder an medizinische Informationsdienste zu wenden. Mitglieder können beispielsweise über die ADAC Medical App telemedizinische Beratung in Anspruch nehmen. Die Wartezeit für eine Online-Sprechstunde beträgt laut Anbieter in der Regel weniger als drei Stunden. Auslandskrankenversicherung: Obligatorisch und unverzichtbar Die kubanischen Einreisebestimmungen schreiben den Nachweis einer Auslandskrankenversicherung vor. Diese muss auch Leistungen wie einen medizinisch notwendigen Rücktransport abdecken. Da deutsche gesetzliche Krankenkassen keine Kostenübernahme für Behandlungen außerhalb Europas garantieren – insbesondere nicht für Transporte in Drittländer oder nach Deutschland –, ist der Abschluss einer privaten Auslandspolice zwingend erforderlich. Weitere Vorsichtsmaßnahmen Zusätzlich zu den medizinischen Empfehlungen spricht der ADAC eine Reihe allgemeiner Reisetipps aus:
Mit guter Vorbereitung sicher reisen Reisende, die sich gut vorbereiten, können gesundheitliche Risiken bei einem Aufenthalt in Kuba deutlich minimieren. Eine aktuelle Impfprophylaxe, konsequenter Mückenschutz, sorgfältige Hygiene und ein funktionierender Versicherungsschutz gehören zu den Grundvoraussetzungen. Die medizinische Versorgung ist in touristischen Gebieten grundsätzlich vorhanden, darf aber hinsichtlich Ausstattung und Verfügbarkeit nicht mit europäischen Standards verglichen werden. Die gesundheitliche Eigenvorsorge bleibt daher auch während der Reise zentral.
Quelle: ADAC (https://t1p.de/dvf1x)
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Text: Leon Latozke
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