Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
![]() ![]() ![]()
In Havanna mehren sich Übergriffe auf Busse des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere während der frühen Morgenstunden. Wie die Zeitung El Nuevo Herald berichtet, wurden in den vergangenen Wochen mehrere Fahrzeuge attackiert, teils mit erheblichen Sachschäden.
Öffentliche Verkehrsmittel in Havanna, Kuba, waren in den letzten Monaten das Ziel von Anschlägen in den frühen Morgenstunden. (Bildquelle: El Nuevo Herald © AFP)
In Havanna ist der öffentliche Nahverkehr zunehmend Ziel von Angriffen. Wie die US-amerikanische Zeitung El Nuevo Herald aus Miami berichtet, häufen sich Übergriffe auf Busse, insbesondere während der frühen Morgenstunden. Fahrgäste und Fahrer sehen sich einer wachsenden Bedrohungslage ausgesetzt. Die kubanische Regierung bestätigt einzelne Vorfälle, weist jedoch Spekulationen über eine mögliche Aussetzung des Betriebs zurück.
Am 23. April gegen 3:35 Uhr morgens wurde ein Bus der Route P13 an der Kreuzung Calzada Bejucal und Calle 4ta mit Steinen beworfen. Dabei ging ein großes Seitenfenster zu Bruch. Der Vorfall wurde von der Empresa Provincial de Transporte de La Habana öffentlich gemacht und von der Polizei aufgenommen. Bereits zuvor war es zu ähnlichen Angriffen gekommen: Am 22. März erlitt ein Bus der Route P11 beim sogenannten "Confronta"-Dienst – Fahrten während der Nacht- und frühen Morgenstunden – durch Steinwürfe Sachschäden. Am 19. März berichtete die staatliche Presse von einem weiteren Angriff auf ein Fahrzeug der Route 23 in der Hauptstadt. Einen besonders schweren Zwischenfall gab es Anfang April, als ein Bus im Stadtteil Diez de Octubre von Angreifern attackiert wurde. Der Fahrer verlor daraufhin die Kontrolle über das Fahrzeug, das anschließend in ein Wohnhaus krachte. Laut offiziellen Angaben gab es keine Verletzten, jedoch erhebliche Sachschäden. Die Empresa Provincial de Transporte de La Habana verurteilte die Übergriffe und sprach von Taten, "die gegen die Verbesserung der Lebensqualität des Volkes und der öffentlichen Dienstleistungen" gerichtet seien. Gleichzeitig wies das Unternehmen Gerüchte zurück, wonach der Nachtverkehr eingestellt werden solle. Vielmehr sei die Verfügbarkeit der Busse durch technische Probleme und Treibstoffmangel eingeschränkt. Auch Kubas Verkehrsminister Eduardo Rodríguez Dávila äußerte sich auf sozialen Medien. In seinen Mitteilungen sprach er von "falschen Nachrichten" über eine angebliche Aussetzung des Frühmorgendlichen Busbetriebs in Havanna. Eine generelle Einstellung des "Confronta"-Dienstes sei nicht geplant. Die Einschränkungen im Angebot resultierten vielmehr aus der schwierigen Versorgungslage, vor allem beim Treibstoff. Nach Angaben des Ministers sind derzeit Maßnahmen im Gange, um die Transportkapazitäten zu stabilisieren. Kuba erhalte Ersatzteile aus China, um etwa 100 Stadtbusse wieder instand zu setzen. Rodríguez Dávila verurteilte die Angriffe auf Busse und erklärte, diese seien zwar nicht neu, würden jedoch mit aller Härte verfolgt. "Die Täter gefährden nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Fahrgästen und Fahrern", sagte der Minister. Er kündigte an, dass die Verantwortlichen strafrechtlich belangt werden sollen. Die zunehmenden Angriffe spiegeln eine tieferliegende Problematik wider. Seit Jahren leidet Kuba unter einer schweren Wirtschaftskrise, die sich unter anderem in einem akuten Mangel an Grundversorgungsgütern und Dienstleistungen äußert. Diese Krise geht einher mit einer Verschärfung der sozialen Spannungen, die sich zunehmend auch in Form von Gewalt äußern. Der öffentliche Verkehr, der für viele Kubaner unverzichtbar ist, gerät dabei zunehmend unter Druck.
Quelle: El Nuevo Herald (https://t1p.de/27npx)
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Mai 2025
|
Anzeige (G3) |