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Kubas wichtigster Flughafen wirbt mit renovierten Bereichen für Reisende aus dem Ausland – doch ein offizieller Bericht offenbart gravierende Mängel: fehlendes Wasser, hygienische Missstände und vernachlässigte Infrastruktur prägen den Alltag. Selbst kostenpflichtige VIP-Zonen sind betroffen.
Abbildung: Horacio_Fernandez, Aeropuerto Internacional Jose Martí, La Habana, Cuba. - panoramio, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY 3.0
Während der internationale Flughafen von Havanna mit „renovierten Räumen“ für Reisende aus Miami und anderen Teilen der Welt wirbt, offenbart ein offizieller Bericht gravierende Missstände in Kubas Luftfahrtinfrastruktur. Die jüngst verkündeten Verschönerungen der Terminal 3 – insbesondere die Neupflasterung von Außenbereichen – stehen in starkem Kontrast zu den teils prekären Zuständen, die Reisende und Inspektoren gleichermaßen berichten: fehlendes Wasser, kein Toilettenpapier – selbst in den teuren VIP-Zonen.
In einem Facebook-Post kündigte der Flughafen José Martí in dieser Woche die abgeschlossenen Baumaßnahmen an und sprach von einem verbesserten „Ambiente“ für internationale Gäste. Fotos zeigen frisch asphaltierte Zufahrten, doch laut einem internen Regierungsbericht sind diese kosmetischen Eingriffe kaum mehr als ein Feigenblatt. Der Bericht wurde vom staatlichen Luftfahrtunternehmen im Rahmen einer Sitzung der Kommission für Dienstleistungsfragen der Nationalversammlung vorgestellt Er basiert auf Befragungen von mehr als 400 Personen sowie Inspektionen vor Ort und offenbarte erhebliche Mängel: Obwohl in internationalen Terminals wie dem Flughafen José Martí in Havanna Fortschritte im Wartungsbereich erzielt wurden, mussten nationale Flughäfen in Guantánamo, Las Tunas und Granma aufgrund beschädigter Landebahnen teilweise den Betrieb einschränken. Neben Infrastrukturproblemen wurden auch Missstände bei Hygiene, Wasser- und Papierverfügbarkeit kritisiert. Selbst die kostenpflichtigen VIP-Bereiche, die Reisenden gegen harte Devisen Komfort und Service versprechen, seien laut Inspektoren von den Missständen nicht ausgenommen. Zwar sei das Flughafenpersonal engagiert, doch mangele es an schneller Umsetzung von Lösungen. Die Verzögerungen bei Zoll- und Migrationsprozessen sorgten trotz offizieller Verbesserungen weiterhin für Unmut bei Reisenden. Die Diskrepanz zwischen dem offiziell propagierten Modernisierungswillen und der Realität vor Ort verdeutlicht das grundlegende Dilemma des kubanischen Tourismusmodells. Während in der internationalen Außendarstellung ein Bild des Fortschritts gezeichnet wird, zeigt sich in der Praxis ein System am Rande der Funktionsfähigkeit – ein Spiegelbild der allgemeinen wirtschaftlichen Misere des Landes. Die Aufwertung infrastruktureller Details mag der Imagepflege dienen, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass grundlegende Versorgungsprobleme ungelöst bleiben.
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Text: Leon Latozke
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