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Historischer Einbruch im Kuba-Tourismus: Besucherzahlen erreichen Tiefststand seit 17 Jahren29/1/2025
Kuba verzeichnete 2024 mit 2,2 Millionen internationalen Besuchern den niedrigsten Tourismuswert seit 17 Jahren und bleibt im Vergleich zu anderen Karibikdestinationen weit zurück. Die Zahl liegt deutlich unter den ursprünglichen Regierungszielen und spiegelt die anhaltende wirtschaftliche und energiebedingte Krise des Landes wider. Während Russland und Mexiko leichte Zuwächse verzeichneten, sanken die Besucherzahlen aus Europa und den USA erheblich.
Im Jahr 2024 verzeichnete Kuba mit 2,2 Millionen internationalen Besuchern einen Rückgang von 9,6 % gegenüber dem Vorjahr. Abgesehen von den pandemiebedingten Jahren markiert dies den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Ursprünglich hatte die kubanische Regierung ein Ziel von 3,2 Millionen Touristen für 2024 gesetzt, dieses jedoch später auf 2,7 Millionen korrigiert.
Kanada blieb mit 860.877 Besuchern der größte Quellmarkt, gefolgt von Russland (185.816), den USA (142.450), Deutschland (65.487), Spanien (65.054) und Mexiko (62.839). Während Russland und Mexiko einen leichten Anstieg der Besucherzahlen verzeichneten, gingen die Zahlen aus anderen Ländern zurück. Besonders auffällig war der Rückgang aus Spanien um 27,1 % und aus Italien um 15,9 %. Zudem sank die Anzahl der Besuche von im Ausland lebenden Kubanern um 17,8 %. Die schwache Performance des Tourismussektors, der traditionell eine Schlüsselrolle in der kubanischen Wirtschaft spielt, wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Dazu zählen die anhaltende wirtschaftliche und energetische Krise des Landes sowie US-Sanktionen, die beispielsweise die Ausstellung von ESTA-Visa für Reisende einschränken, die in den letzten zehn Jahren Kuba besucht haben. Im Vergleich zu anderen karibischen Destinationen wie Punta Cana in der Dominikanischen Republik und Cancún in Mexiko, die nach der Pandemie Rekordzahlen verzeichnen, bleibt Kuba hinter den Erwartungen zurück. Laut der Weltorganisation für Tourismus der Vereinten Nationen erreichte der internationale Reiseverkehr im Jahr 2024 mit 1,4 Milliarden Ankünften wieder das Niveau vor der Pandemie. Die ersten Monate des Jahres 2024 zeigten in Kuba noch stabile Besucherzahlen, doch im weiteren Jahresverlauf nahm der Zustrom ab. Die Nationale Statistikbehörde ONEI berichtete, dass bis Ende Juni 1.309.836 internationale Besucher registriert wurden. Während die Zahlen aus Kanada mit 577.549 Besuchern um 1 % zurückgingen und die Besuche von im Ausland lebenden Kubanern um 12 % auf 155.320 sanken, stieg die Anzahl russischer Touristen um 67 % auf 112.721. Auch aus Ländern Lateinamerikas wie Mexiko (+13 %) und Argentinien (+17 %) wurden Zuwächse verzeichnet. Demgegenüber standen Rückgänge aus traditionellen europäischen Märkten; so sank die Zahl der deutschen Touristen um gut 4 % auf 36.343 im ersten Halbjahr 2024. Die angespannte wirtschaftliche Lage und die Energiekrise in Kuba beeinflussen den Tourismussektor erheblich. Im Oktober 2024 kam es zu einem mehrtägigen landesweiten Stromausfall, der auch touristische Einrichtungen betraf. Infolgedessen aktualisierte das deutsche Auswärtige Amt seine Reisehinweise und empfahl eine sorgfältige Reisevorbereitung, da die Versorgung mit vielen gewohnten Dingen eingeschränkt sei. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Tourismus ein zentraler Bestandteil der kubanischen Wirtschaft. Er trägt maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt bei und ist nach Dienstleistungen und Rücküberweisungen aus dem Ausland die drittgrößte Devisenquelle des Landes. Die Regierung plant, ab Mitte 2025 ein elektronisches Visumssystem (E-Visum) einzuführen, um die Einreise für internationale Besucher zu erleichtern.
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Text: Leon Latozke
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