Neues aus Kuba
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Bis Ende 2025 sollen neue Solarparks in Kuba eine Kapazität von 1.202 Megawatt liefern, um die Energiekrise zu lindern. Die Projekte könnten das nationale Elektrizitätssystem stabilisieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren. Doch Herausforderungen wie die US-Blockade und veraltete Infrastruktur erschweren den Fortschritt.
Die kubanische Regierung treibt ihre Bemühungen voran, die Energieversorgung des Landes durch erneuerbare Energien zu stabilisieren. Nach Angaben des Energieministers Vicente de la O Levy wird Kuba bis Ende 2025 insgesamt 1.202 Megawatt (MW) durch Photovoltaikanlagen erzeugen können. Zwei neue Solarparks sollen bereits im Februar in Betrieb genommen werden, gefolgt von sechs weiteren im März. Monatlich sollen durchschnittlich fünf weitere Anlagen hinzukommen, jede mit einer Leistung von 21 MW.
Mit dieser Initiative will die Regierung die derzeitigen Defizite in der Stromerzeugung, die zwischen 1.400 und 1.500 MW liegen, schrittweise verringern. Bis 2026 erwartet Kuba eine deutliche Erholung des nationalen Elektrizitätssystems (SEN), während der Fokus auf einer nachhaltigen und langfristigen Energiepolitik liegt. Dennoch steht die Umsetzung dieser Pläne vor erheblichen Herausforderungen. Die von den USA verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade erschwert nicht nur den Zugang zu technischer Hilfe und internationalen Krediten, sondern führt auch zu Verzögerungen bei der Fertigstellung von Infrastrukturprojekten. Im Jahr 2023 verlor Kuba mehrere wichtige Energieanlagen, die zusammen 615 MW Leistung bereitstellen. Zusätzlich wurden die dezentralen Erzeugungsanlagen aufgrund der eingeschränkten Kreditlinien stark beeinträchtigt. Aktuell liefern diese Anlagen weniger als ein Drittel ihrer Kapazität. Die Stromerzeugung durch Dieselgeneratoren, die über Jahre hinweg überbeansprucht wurden, hat sich ebenfalls verschlechtert. Nur noch 36 Prozent der Maschinen sind betriebsbereit, was auf fehlende Ersatzteile und mangelhafte Wartung zurückzuführen ist. Ähnlich kritisch ist die Situation bei den schwimmenden Kraftwerken: Von ehemals acht sind nur noch drei in Betrieb. Trotz dieser Schwierigkeiten vermelden Staatlichen Medien auch positive Entwicklungen. Die Gasproduktion in Nordkuba wurde durch neue Bohrungen gesteigert, während das Kraftwerk Boca de Jaruco seine Kapazitäten ausgebaut hat. In der ersten Hälfte des Jahres 2025 plant die Regierung zudem die Installation von 30.000 privater Klein-Solaranlagen mit Speichersystemen, die bei der Einfuhr für den Eigengebrauch nicht zollpflichtig sind. Ein weiterer zentraler Punkt der kubanischen Energiepolitik ist die rationelle Nutzung von Energie. Mit dem Dekret Nr. 110 wurde ein Fünfjahresprogramm verabschiedet, das den Ausbau erneuerbarer Energien und eine höhere Energieeffizienz zum Ziel hat. Großverbraucher, darunter 1.050 Unternehmen im ganzen Land, sind verpflichtet, mindestens 50 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Die ambitionierten Pläne zur Erweiterung der Solarenergie könnten Kuba helfen, die Energiekrise zu bewältigen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Doch der Erfolg dieser Projekte hängt entscheidend davon ab, wie Kuba die bestehenden wirtschaftlichen und politischen Hürden überwindet. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob das Land seinen Weg zu einer nachhaltigeren Energiezukunft meistern kann.
Quelle: Granma (https://t1p.de/zsxd8)
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Text: Leon Latozke
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