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Hurrikan Oscar hat in der Provinz Guantánamo schwere Zerstörungen hinterlassen und mindestens sechs Menschenleben gefordert. Der Sturm traf Kuba inmitten einer Stromkrise und verursachte Überschwemmungen sowie umfangreiche Schäden. Die Behörden arbeiten an der Schadensbewertung und der Wiederherstellung der Stromversorgung.
Abbildung: Strukturelle Schäden in Kuba durch Oscar. (Bildquelle: ABC © X / @ONU_Cuba)
Hurrikan „Oscar“ hat am vergangenen Wochenende schwere Schäden in der östlichen Provinz Guantánamo verursacht und beim Durchzug durch die Gemeinde San Antonio del Sur das Leben von sechs Menschen gefordert. Das Unwetter traf Kuba zu einem Zeitpunkt, an dem das Land bereits mit einem massiven Stromausfall zu kämpfen hatte, der die Inselbevölkerung seit Tagen ohne Elektrizität ließ. Präsident Miguel Díaz-Canel bestätigte die Todesopfer in einer Ansprache am Montag und gab an, dass der Sturm, der als Tropensturm das Land durchquerte, besonders die ohnehin vulnerable Region Guantánamo schwer getroffen habe.
Schwere Schäden in Guantánamo Besonders stark betroffen sind die östlichen Regionen Kubas, allen voran Guantánamo, wo noch immer viele Gebiete unzugänglich sind. Insbesondere die Städte Imías und San Antonio del Sur, waren von den Folgen des Sturms überrascht worden. Rettungskräfte der Revolutionsarmee, des Innenministeriums und des kubanischen Roten Kreuz, sind derzeit im Einsatz, um Opfer zu bergen und Überlebende zu unterstützen. Aufgrund der unzugänglichen Gelände in den am stärksten betroffenen Gemeinden gestalten sich die Rettungsmaßnahmen jedoch schwierig Die Behörden in Guantánamo und den umliegenden Provinzen arbeiten derzeit daran, das Ausmaß der Zerstörungen zu bewerten. In einer ersten Bilanz wurden sechs Todesopfer bestätigt. Der Leiter der Operationsabteilung des Nationalen Stabs der Zivilverteidigung, Colonel Argenis Perales Pérez, teilte im kubanischen Fernsehen mit, dass die Behörden alles tun, um die Bevölkerung zu schützen und materielle Ressourcen zu retten. Der Präsident betonte in seiner Erklärung: „Ganz Kuba steht hinter Guantánamo“. Eingeschränkte Kommunikationsnetze nach Blackout Wegen der schweren Energiekrise und der anhaltenden Stromausfälle blieben während des Sturms nur einige Notfallkommunikationsnetze und Amateurfunkstationen aktiv, um die Bevölkerung rechtzeitig mit Informationen zu versorgen. Am vergangenen Freitag hatte ein Ausfall des größten Kraftwerks des Landes weite Teile Kubas in Dunkelheit gestürzt. Am Montag vermeldete der staatliche Stromversorger, dass die Stromversorgung in großen Teilen von Havanna, der Hauptstadt des Landes, wiederhergestellt sei. Dennoch blieben viele Gebiete außerhalb der Hauptstadt weiterhin ohne Elektrizität. Besonders in den entlegeneren Regionen gestaltete sich die Wiederinstandsetzung des Stromnetzes als schwierig. Der Zusammenbruch des größten kubanischen Kraftwerks am Freitag hatte das gesamte nationale Stromnetz lahmgelegt, was zu spontanen Protesten in einigen Teilen des Landes führte. Die kubanische Regierung reagierte darauf mit Warnungen vor Unruhen und drohte mit harten Strafen für Aufrührer. Meteorologische Auswirkungen und weitere Gefahren Der Sturm traf am Sonntag als Hurrikan der Kategorie 1 bei Baracoa auf Land und brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde mit sich. Dabei kam es in den Küstenregionen von Maisí und anderen Teilen Guantánamos zu schweren Überschwemmungen. In der Folge des Sturms meldeten Behörden starke Regenfälle und Flutwellen entlang der Küstenstreifen im Norden der Provinzen Guantánamo, Holguín und Las Tunas.. Das Kubanische Meteorologischen Instituts (Insmet) warnte, dass das Schlechtwettergebiet weiterhin große Teile der östlichen Provinzen Kubas betreffen könnte, auch wenn der Sturm an Stärke verliert. Die Winde schwächten sich auf rund 65 km/h ab, jedoch könnten die anhaltenden Regenfälle weiterhin eine Bedrohung darstellen, insbesondere in Gebieten, die bereits von Überschwemmungen und gesättigten Böden betroffen sind. Vor allem Guantánamo und die angrenzenden Meeresgebiete sind in den nächsten 24 bis 48 Stunden noch von Schauern und Sturmwinden betroffen sein. Langfristige Herausforderungen „Oscar“ hatte sich überraschend schnell zu einem starken Sturm entwickelt und in kurzer Zeit erheblich an Intensität gewonnen, ein weiteres Beispiel für die zunehmenden extremen Wetterereignisse sei, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Diese Ereignisse treten häufiger auf und nehmen an Intensität zu, was die Notwendigkeit unterstreicht, die Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen gegen Naturkatastrophen zu verstärken Perales Pérez betonte, dass die kubanische Zivilverteidigung ihre Strategien zur Katastrophenvorsorge weiterentwickelt, indem die Ergebnisse von Studien über Gefahren, Verwundbarkeiten und Risiken in die Planungen einbezogen werden. Kuba könne auch in Zukunft auf die Solidarität und Disziplin seiner Bürger zählen, so der Zivilschutzchef weiter. Diese Solidarität, gepaart mit der strikten Einhaltung der Schutzvorkehrungen, sei entscheidend, um Leben zu retten und materielle Verluste so gering wie möglich zu halten.
Quellen: Cubadebate (https://t1p.de/ic4s2), DW (https://t1p.de/1shxf), France24 (https://t1p.de/fq59c)
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Text: Leon Latozke
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