Neues aus Kuba
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Hurrikan „Oscar“ ist im Osten Kuba auf Land getroffen, wo die Menschen seit mehr als 50 Stunden keinen Strom haben. Veraltete Energieinfrastruktur und fehlende Ressourcen erschweren die Situation und gefährden die Bevölkerung in den betroffenen Regionen.
Wirbelsturm „Oscar“ erreichte am Sonntag als Kategorie-1-Hurrikan die östliche Küste der stromlosen Karibikinsel und bedroht vor allem die bereits stark betroffenen Gebiete im Osten des Landes. Die Menschen dort müssen seit mehreren Tagen ohne Strom auskommen, was die Vorbereitung auf den Sturm deutlich erschwerte.
Laut der kubanischen Regierung brach die Stromversorgung daraufhin in weiten Teilen des Landes zusammen. Techniker der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft Unión Eléctrica arbeiten seither daran, die Energieversorgung wiederherzustellen. Energieminister Vicente de la O Levy kündigte an, dass bis Dienstag eine schrittweise Wiederherstellung der Stromversorgung möglich sei. Doch das sich verschlechternde Wetter könnte diesen Prozess weiter verzögern.
Hurrikan „Oscar“ verschärft die Lage Der Hurrikan „Oscar“ erreichte Kuba mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern und bedroht vor allem die Provinzen Holguín, Las Tunas und Santiago de Cuba. Meteorologen warnen vor heftigen Regenfällen, Überschwemmungen und Sturmschäden, die die ohnehin schwierige Lage in vielen Teilen des Landes verschlimmern könnten. Die kubanische Regierung hat die Menschen in den betroffenen Gebieten aufgefordert, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, doch in vielen Regionen mangelt es an funktionierenden Kommunikationsmitteln, um rechtzeitig vor den Gefahren zu warnen. Die Vorbereitungen auf den Hurrikan wurden durch den landesweiten Stromausfall erheblich erschwert. In zahlreichen Haushalten fehlen Strom und Wasser, und die Bevölkerung hat nur begrenzten Zugang zu Informationen über die genaue Zugbahn des Sturms. Viele Familien sind auf Notstromaggregate angewiesen, doch auch hier mangelt es vielerorts an Treibstoff. Besonders in ländlichen Gebieten und den vom Stromausfall betroffenen Städten bleibt die Lage angespannt. Schleppende Reparaturen Die Wiederherstellung der Stromversorgung gestaltet sich schwierig. Neben dem Kraftwerksausfall in Matanzas kommt hinzu, dass das kubanische Stromnetz insgesamt marode ist. Mehrere der thermischen Kraftwerke des Landes sind veraltet und wartungsbedürftig, was immer wieder zu Ausfällen führt. Der Stromausfall auf der Insel ist kein neues Phänomen: Bereits in den letzten Monaten kam es immer wieder zu Engpässen. Dies hat zu wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung geführt. Ein weiteres Problem ist das seit Jahrzehnten bestehende US-Embargo, das den Zugang zu Ersatzteilen für Kraftwerke und technische Anlagen erschwert. Auch der Mangel an Treibstoff, der für die Notstromversorgung benötigt wird, bleibt ein erhebliches Hindernis für eine schnelle Erholung der Strominfrastruktur. Internationale Hilfe wurde Kuba zwar angeboten, darunter von Russland, Venezuela und Mexiko, doch bisher sind keine konkreten Unterstützungsmaßnahmen eingetroffen. Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen Der Stromausfall trifft Kuba in einer ohnehin kritischen Phase. Das Land leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, die zu Nahrungsmittelknappheit, Engpässen bei medizinischen Gütern und Treibstoffmangel geführt hat. Der Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen der Insel, ist durch die anhaltenden Versorgungsprobleme weiter geschwächt worden. Viele Hotels und Restaurants, insbesondere in der Hauptstadt Havanna, sind ohne Strom und können nur eingeschränkt betrieben werden. Auch die Landwirtschaft ist von den Stromausfällen betroffen. Ohne Elektrizität können Bewässerungsanlagen nicht betrieben werden, und in den Fischereihäfen stehen Kühlsysteme still, was die Haltbarkeit der ohnehin knappen Lebensmittel weiter verringert. Diese Faktoren verschärfen die Versorgungslage der Bevölkerung erheblich. Proteste und Unzufriedenheit In einigen Teilen Kubas kommt es zunehmend zu Protesten. In mehreren Stadtteilen Havannas gingen Menschen auf die Straße, um gegen die anhaltende Versorgungskrise zu demonstrieren. Es wird berichtet, dass Menschen mit Kochtöpfen Lärm machten, um auf ihre missliche Lage aufmerksam zu machen. Die kubanische Regierung reagierte mit Aufrufen zur Ruhe und versicherte, dass die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung zügig vorangetrieben würden. Dennoch wächst in der Bevölkerung die Frustration über die schleppenden Fortschritte. Die Lage auf Kuba bleibt angespannt. Während der Hurrikan „Oscar“ weiterhin Regen und Wind über die Insel bringt, bleibt die Wiederherstellung der Stromversorgung eine der größten Herausforderungen. Kubas veraltete Energieinfrastruktur, kombiniert mit den wirtschaftlichen Problemen und dem Mangel an Ressourcen, macht die Insel besonders anfällig für Naturkatastrophen. Wie schnell Kuba sich von dieser Krise erholen kann, hängt davon ab, ob es gelingt, die Stromversorgung wiederherzustellen und die Schäden durch den Hurrikan zu begrenzen. Für die Bevölkerung bedeutet dies, dass die kommenden Tage von Unsicherheit und weiteren Herausforderungen geprägt sein werden.
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Text: Leon Latozke
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