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Kanada hat seine Reisewarnung für Kuba verschärft. Grund sind die drohenden Auswirkungen des Hurrikans Melissa und die anhaltende Versorgungskrise auf der Insel. Das Außenministerium in Ottawa rät Touristen zu besonderer Vorsicht, da Engpässe bei Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff die Lage zusätzlich verschärfen.
26.10.2025 09:30 Uhr
Abbildung: Screenchot von Canada.ca
Die kanadische Regierung hat ihre Reisehinweise für Kuba verschärft und warnt eindringlich vor den Risiken eines Aufenthalts auf der Insel. Der Grund: Der herannahende Hurrikan Melissa droht, die ohnehin angespannte Versorgungslage weiter zu verschärfen. Das Außenministerium in Ottawa rät Reisenden, „ein hohes Maß an Vorsicht“ walten zu lassen und die Wetterberichte aufmerksam zu verfolgen.
Versorgungsmangel als strukturelles Risiko Bereits vor dem herannahenden Sturm litt Kuba unter einer akuten Mangelwirtschaft. Ottawa spricht von einer „chronischen und schweren“ Knappheit an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff. Die Energiekrise lähmt den öffentlichen Verkehr und schränkt den Betrieb von Notstromaggregaten während der regelmäßigen Stromausfälle ein, die inzwischen mehr als 24 Stunden dauern können. Viele Reisende seien dadurch weder mobil noch verlässlich erreichbar, heißt es in der kanadischen Warnung. Auch die Kommunikationsnetze sind laut Berichten instabil: Internetverbindungen brechen häufig zusammen, Mobilfunkverbindungen bleiben unzuverlässig. Touristen wird geraten, Bargeldvorräte anzulegen, Reisepläne flexibel zu halten und auf mögliche Versorgungsunterbrechungen vorbereitet zu sein. Gefährdete Touristenzonen und Sicherheitsprobleme Besonders betroffen könnten laut den kanadischen Behörden die beliebten Ferienorte Varadero, Cayo Coco, Cayo Guillermo und Cayo Santa María sein. In diesen Gebieten drohen durch den Sturm erhebliche Beeinträchtigungen des touristischen Betriebs. Neben den meteorologischen Risiken verweist Ottawa auch auf eine zunehmende Unsicherheit im Land. Dazu zählen Kleinkriminalität, Betrugsfälle gegenüber Reisenden und Sicherheitsmängel im privaten Transportsektor. Kuba im Krisenmodus Die kubanische Zivilschutzbehörde hat bereits die „Fase de Alerta Ciclónica“ – die Alarmphase – für mehrere östliche Provinzen ausgerufen. Evakuierungen in tiefer gelegenen und küstennahen Gebieten sind angelaufen. In den östlichen Landesteilen werden erste Stromausfälle, anhaltende Regenfälle und lokale Überschwemmungen gemeldet. Viele Bewohner versuchen, in den noch geöffneten Geschäften Wasser und Lebensmittel zu besorgen – ein zunehmend schwieriges Unterfangen. Die Warnung Kanadas reiht sich in eine Serie ähnlicher Hinweise anderer Länder ein, die ihre Reiseempfehlungen für Kuba während der Hurrikansaison überarbeitet haben. Doch der kanadische Hinweis geht weiter: Er macht deutlich, dass die Gefahr nicht allein vom Wetter ausgeht, sondern von der Kombination aus Naturkatastrophe und wirtschaftlichem Kollaps. Ein doppelter Sturm über Kuba Für viele Kubaner symbolisiert Melissa mehr als einen tropischen Zyklon – sie steht für das Zusammentreffen zweier Krisen, einer meteorologischen und einer strukturellen. Während sich der Sturm über der Karibik formiert, ringt die Insel mit Treibstoffmangel, Stromausfällen und einer stetig wachsenden sozialen Unsicherheit. Die jüngste Warnung aus Ottawa verdeutlicht, dass Kuba derzeit zu den verletzlichsten Reisezielen der Region zählt. Sie soll Reisende sensibilisieren – und ist zugleich ein Spiegelbild der tiefen systemischen Krise eines Landes, das längst nicht nur vom Wind bedroht wird.
Quelle: Canada.ca
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Text: Leon Latozke
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