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AP-Fotograf Ramon Espinosa hat inmitten der Stromausfälle auf Kuba eine außergewöhnliche Aufnahme gemacht: Ein Fischer steht allein in einem Streifen natürlichen Lichts, umgeben von Dunkelheit und aufgewühltem Wasser.
Ein Angler am Havannas Malecón während eines Stromausfalls. (Bildquelle: AP © AP Photo/Ramon Espinosa)
Ramon Espinosa, ein erfahrener Fotograf der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), hat während eines Stromausfalls in Kuba ein außergewöhnliches Bild aufgenommen, das die Energiekrise des Landes in einem einzigen Moment erfasst. Seit 2012 ist Espinosa auf Kuba tätig und dokumentiert die Lebensrealität der Menschen auf der Insel. Sein jüngstes Werk zeigt einen Fischer in einem schmalen Streifen natürlichen Lichts – eine Szene, die die Atmosphäre der Dunkelheit und Verlassenheit in Havanna während der jüngsten Energiekrise eindrucksvoll widerspiegelt.
Die Entstehung des Bildes Bei einer Fahrt entlang des Malecón, der bekannten Küstenstraße in Havanna, bemerkte er am frühen Abend eine Szenerie, die ihn innehalten ließ: Die untergehende Sonne warf ein schwindendes Licht auf das Meer, das durch eine Welle reflektiert wurde. Im Hintergrund waren die noch immer unbeleuchteten Gebäude der Stadt zu sehen. Espinosa wartete in der Hoffnung, dass sich das Lichtspiel wiederholen und ein menschliches Element in die Szenerie treten würde, das seine Komposition perfektionieren könnte. Geduld und Präzision Espinosa positionierte sich in der Mitte der Straße, die aufgrund des schlechten Wetters nur einseitig befahrbar war, um den bestmöglichen Blickwinkel einzufangen. Der kurvige Straßenverlauf ermöglichte es ihm, die unbeleuchteten Gebäude im Hintergrund in die Bildkomposition einzubeziehen, was der Aufnahme Tiefe verlieh. Mit einer Sony A1 Kamera, einem Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 175 mm und einer Blendenöffnung von 5,6 sowie einer hohen Verschlussgeschwindigkeit gelang es ihm, die Gischt des Wassers wie erstarrten Zucker in der Luft festzuhalten. Die Szene erhielt eine weitere Dimension, als er bemerkte, dass einige Fischer ungewöhnlicherweise zwischen Bürgersteig und Fahrbahn positioniert waren, da die gefährlichen Wellen das Betreten der Uferbefestigung unmöglich machten. Symbolkraft der Aufnahme Die Aufnahme beeindruckt durch das Zusammenspiel der isolierten Figuren in der Dunkelheit, die Position des Fischers auf der Fahrbahn und den dramatischen Hintergrund der unbeleuchteten Stadt. Die Stadt wirkt verlassen und düster, der Fischer erscheint wie ein Fremder in einer Szenerie aus Schatten und Licht. Das schwarz-weiße Farbenspiel des Fotos verstärkt die Stimmung und vermittelt eine eindringliche Botschaft von Unsicherheit und Verlassenheit – eine symbolische Darstellung der Schwierigkeiten, die das Land derzeit durchlebt. Ramon Espinosas Bild steht für die düstere Realität der Kubaner, die seit Monaten mit regelmäßigen Stromausfällen konfrontiert sind. Die Aufnahme ist ein Bild der Resilienz und zugleich der Hilflosigkeit inmitten einer nationalen Krise und spiegelt die Kämpfe einer Bevölkerung wider, die an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangt ist.
Quelle: AP (https://t1p.de/44mhn)
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Text: Leon Latozke
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