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Jahrelange Fehler und Nachlässigkeit: Die Wahrheit über den Einsturz eines kubanischen Wahrzeichens7/2/2025 ![]() ![]()
Ein Bericht des staatlichen Fernsehsenders Canal Caribe hat die Ursachen für den Teileinsturz des ISDi-Gebäudes in Havanna offengelegt. Laut der Untersuchung führt eine Kombination aus jahrzehntelanger Vernachlässigung und fehlerhafter baulicher Veränderungen zu dem Vorfall.
Das historische Gebäude der Kubanischen Hochschule für Gestaltung (Instituto Superior de Diseño - ISDi) im Stadtteil Centro Habana, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde, erlitt am vergangenen Freitag (24.) einen teilweisen Einsturz, der mehrere angrenzende Wohnhäuser in Mitleidenschaft zog. Eine ältere Bewohnerin musste medizinisch versorgt werden.
Ungeeignete bauliche Erweiterungen und mangelnde Instandhaltung Nach einem Bericht des staatlichen TV-Sender Canal Caribe wurde das ISDi-Gebäude in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach umgebaut. Ursprünglich bestand das Gebäude aus zwei Stockwerken, doch es wurden später zwei weitere Etagen sowie ein Theater hinzugefügt. Diese zusätzlichen Baumaßnahmen erfolgten ohne Berücksichtigung der ursprünglichen Struktur, die hauptsächlich aus Holzbalken und Holzverschalung bestand. Die neuen Etagen wurden aus Stahlbeton errichtet, was zu einer Überlastung der alten Substanz führte. Der Bauingenieur der staatlichen Firma Secons, Ramón Casado, bestätigte gegenüber dem kubanischen Fernsehen, dass die Überbelastung der Konstruktion eine zentrale Rolle beim Einsturz gespielt habe. Hinzu kam die jahrzehntelange Vernachlässigung der Instandhaltung, was den baulichen Verfall beschleunigte. Eine Vertreterin des staatlichen Bauunternehmens Gecal kündigte an, dass eine geordnete Demontage des Gebäudes erforderlich sei, die sich über mindestens drei Monate hinziehen werde, bevor weitere Entscheidungen über eine Neunutzung getroffen werden können. Zukunft des Instituts ungewiss Das ISDi ist eine zentrale Bildungseinrichtung für Design in Kuba und hat seit seiner Gründung im Jahr 1982 zahlreiche kubanische Designer ausgebildet. Bereits seit vier Jahren ist das Institut jedoch aufgrund baulicher Probleme nicht mehr am ursprünglichen Standort in der Calle Belascoaín untergebracht. Die Studierenden absolvieren ihre Ausbildung stattdessen in verschiedenen Fakultäten der Universität von Havanna. Die Zukunft des Standorts bleibt ungewiss. Der Einsturz stellt nicht nur ein Sicherheitsproblem dar, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur Instandhaltung und Sanierung historischer Bauten in Kuba auf. Experten warnen, dass ähnliche Probleme auch bei anderen Gebäuden in Havanna auftreten könnten, da viele von ihnen bereits stark verfallen sind. Das ISDi-Gebäude diente in seiner langen Geschichte bereits verschiedenen Zwecken. Im 19. Jahrhundert als Hotel für Militärpersonal errichtet, wurde es später unter Fidel Castro zur Hochschule umfunktioniert. Die ersten Studiengänge begannen mit nur 50 Studierenden, doch im Laufe der Jahre durchliefen tausende Kubaner die Räume dieser bedeutenden Bildungseinrichtung. Ob und wann das Institut in seine ursprünglichen Räumlichkeiten zurückkehren kann, ist derzeit unklar.
Quelle: Canal Caribe/YouTube (https://t1p.de/xyayb)
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Text: Leon Latozke
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