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Bienenelfe, erwachsenes Männchen im Flug von Charles J. Sharp creator QS:P170,Q54800218, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 4.0
Vor zwei Jahrzehnten verwandelte das Ehepaar seinen Garten in einen Zufluchtsort für Bienenelfen, eine auf Kuba endemische Art, die als der kleinste Vogel der Welt gilt.
In der Provinz Villa Clara, Kuba, hat ein außergewöhnliches Projekt Aufmerksamkeit erregt: Bernabé Hernández und Juana Matos, ein Ehepaar mit einer tiefen Leidenschaft für die Natur, haben ihren Garten in ein Refugium für den kleinsten Vogel der Welt, die Bienelfe (Mellisuga helenae), verwandelt.
Die Bienenelfe, die auf Kuba endemisch und als kleinster Vogel der Welt bekannt ist, misst zwischen 5 und 6 Zentimeter und wiegt zwischen 1,6 und 2,5 Gramm. In Kuba wird sie„zunzuncito“ genannt, der Diminuitiv von zunzún, ein Name, der sich vom Summen der Flügel herrührt, die bis zu 100 Schläge pro Sekunde erreichen können, wenn die Bienenelfe fliegt oder schwebt sich und von Blumen ernährt. Die Bienenelfe steht aufgrund von Habitatverlust, Klimawandel und anderen Umweltbedrohungen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Angesichts dieser ernsten Lage beschloss Bernabé, seinen Garten so umzugestalten, dass er diesem zerbrechlichen Vogel eine sichere und nahrhafte Umgebung bietet. Seit dem Beginn seines Projekts hat er den Garten mit speziellen Pflanzen versehen, die reich an Nektar sind und somit eine wichtige Nahrungsquelle für die Kolibris darstellen. Darüber hinaus hat er verschiedene Strukturen eingebaut, die als Nistplätze und Schutzräume dienen. Die Geschichte dieses Gartens, der auf den Namen "Haus der Kolibris" (La casa de los colibríes) getauft wurde, begann vor mehr als 20 Jahren, als Hernández bei Null anfangen musste, nachdem der starke Hurrikan Michelle sein Haus zerstört hatte, das an einer Stelle im Zapata-Sumpf, dem größten Feuchtgebiet der Karibik, stand. Die Regierung stellte ihm daraufhin Land und Material für den Bau eines neuen Hauses im Dorf Pálpite am Rande des Feuchtgebiets zur Verfügung. "Ich zog hierher, aber es gab keine Vögel“, sagt Hernández gegenüber Swissinfo und fügt hinzu: "Ich habe eine Ponasi gepflanzt, um das Haus zu beschatten, und das hat einige Vögel angelockt" und bezieht sich dabei auf den wilden Strauch (Hamelia patens), dessen Früchte dafür bekannt sind, Vögel anzulocken. Anfangs war ihm nicht bewusst, dass die zinnoberroten Blüten des Ponasí besonders die Bienelfe anziehen. Diese Blüten sind für den Vogel eine besonders attraktive Nahrungsquelle. "Als ich das erste Mal einen Zunzuncito sah, hielt ich ihn für ein Insekt“, sagt Hernández. Daraufhin beschloss er, weitere Ponasí-Sträucher zu pflanzen, die eine bemerkenswerte Eigenschaft haben: Sie blühen das ganze Jahr über. Diese Entscheidung stellte sich als äußerst erfolgreich heraus, denn die Sträucher zogen bald die Bienenelfen an, die Vögel begannen, den Garten regelmäßig zu besuchen, und nisten inzwischen in einem nahegelegenen Wald. Neben den Bienenelfen lebt in Hernández' Garten auch der etwas größere Kolibri, der Kubasmaragdkolibri (Riccordia ricordii), der etwa 10 cm groß ist und auf anderen kleinen Nachbarinseln in der Karibik heimisch ist. Dank der Ratschläge von Führern im Naturpark Ciénaga de Zapata, der für seine bemerkenswerte biologische Vielfalt und seine 175 Vogelarten (darunter Zugvögel und endemische Arten) bekannt ist, haben Hernández und seine Frau gelernt, die genaue Mischung aus Wasser und Zucker zuzubereiten, die sie in die Tröge gießen, sowie diese sorgfältig zu reinigen, um Schimmel zu vermeiden. Orestes Martínez, ein renommierter Amateur-Ornithologe aus der Ciénaga de Zapata, hebt hervor, dass Hernández' Garten dem Kolibri einen wertvollen Unterschlupf bietet. "Er bietet dem Vogel Schutz. Während der Brutzeit ist es für das Weibchen einfacher, Nahrung für die Küken aufzunehmen“, erklärt Martínez. Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) stuft die Bienenelfe als "nahezu bedroht" ein, und der Bestand auf Kuba wird auf etwa 22.000 bis 66.000 Tiere geschätzt. Das Engagement von Hernández zeigt, wie gezielte Naturschutzmaßnahmen zur Erhaltung dieser einzigartigen Art beitragen können und bietet einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Biodiversität Kubas. "Es ist eine Freude zu wissen, dass wir den kleinsten Vogel der Welt haben", sagt er begeistert.
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Text: Leon Latozke
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