Neues aus Kuba
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Kuba befindet sich in einer tiefen Energiekrise, die Bevölkerung und Wirtschaft stark belastet. Der Mangel an Treibstoff und der veraltete Zustand der Kraftwerke führen zu erheblichen Stromausfällen. Die Kombination aus US-Sanktionen, schlechter Haushaltslage, langsamer Tourismus-Erholung und Missmanagement hat die Krise seit 2020 verschärft. Trotz durchgeführter Wartungsarbeiten bleibt die Verfügbarkeit von Brennstoffen problematisch, was die Lage weiter verschlechtert.
Energieminister Vicente de la O Levy räumte die Schwierigkeiten ein und betonte, dass Kuba nicht mehr über die Möglichkeit verfüge, Rohöl günstig einzukaufen und zu raffinieren. Dezentralisierte Generatoren, die Kuba aus der sowjetischen Zeit übernommen hat, können nur eingeschränkt betrieben werden, und Wartungsarbeiten halten die Anlagen lediglich funktionsfähig, ohne sie auf ihre volle Kapazität zurückzubringen. Eine kurzfristige Lösung ist der Einsatz von Generatoren, die kürzlich von China gespendet wurden. Diese Generatoren liefern 18 Megawatt, was jedoch nur eine begrenzte Entlastung bietet, da es weiterhin an Treibstoff mangelt. Kuba muss rund fünf Millionen Tonnen Treibstoff jährlich auf dem Weltmarkt zukaufen. Die einzige langfristige Lösung sieht die kubanische Regierung im massiven Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Photovoltaik. Bis 2028 sollen 92 Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 2000 Megawatt errichtet werden. Derzeit liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei unter fünf Prozent, doch nach staatlichen Medienberichten sollen bis Ende 2024 bereits 400 Megawatt aus Solarparks installiert sein. Diese Strategie ist jedoch noch ungewiss, da weder über die Finanzierung noch über die beteiligten Partner detaillierte Informationen vorliegen. Ein weiteres Projekt sind demnach zwei im Bau befindliche Windparks mit einer Kapazität von 101 Megawatt sowie 13 kleine Wasserkraftwerke, die in Planung sind. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Lage schwierig, da das Erzeugungsdefizit weiterhin über 1000 Megawatt liegt und die veralteten Kraftwerke häufig ausfallen. Auch für Privatpersonen und Unternehmen haben sich die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien verbessert. Seit 2021 wurden Zölle auf Solarpaneele abgeschafft, und Privatpersonen können seit 2019 den erzeugten Strom an den Staat verkaufen. Zudem sind steuerliche Anreize für Investoren im Bereich erneuerbarer Energien geschaffen worden. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Lage schwierig, da das Erzeugungsdefizit weiterhin über 1000 Megawatt liegt und die veralteten Kraftwerke häufig ausfallen. Trotz der Herausforderungen hofft die kubanische Regierung, bis 2025 erstmals für eine Minute keinen importierten Treibstoff mehr zu benötigen. Dieser symbolische Meilenstein soll der Beginn eines Übergangs zur energetischen Souveränität sein. Doch angesichts der aktuellen Lage scheint der Weg zu diesem Ziel noch lang und voller Hindernisse.
Quellen: AHK Factsheet Kuba (https://t1p.de/dg47e), AHK News (https://t1p.de/7dfw7) Granma (https://t1p.de/4h5tq), Cubadebate (https://t1p.de/k21sj)
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Text: Leon Latozke
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