Neues aus Kuba
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In Kuba wurde erneut Unreglemäßidkeiten in einem staatlichen Geschäft aufgedeckt. Eine Untersuchung ergab, dass Waren nicht regulär verkauft, sondern bevorzugt an Mitarbeiter und einen einzelnen Kunden abgegeben wurden. Die Regierung kündigte strengere Kontrollen an, um illegale Praktiken einzudämmen.
In Kuba ist ein weiterer Fall von Korruption in staatlichen Verkaufsstellen bekannt geworden. Nach offiziellen Angaben wurden in einem Geschäft der staatlichen Unternehmensgruppe Cimex in Havanna Unregelmäßigkeiten festgestellt. Eine interne Untersuchung ergab, dass bestimmte Waren nicht an die breite Bevölkerung verkauft, sondern von Mitarbeitern und einem einzelnen bevorzugten Kunden erworben wurden. Der Fall verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen bei der Bekämpfung von Korruption in der sozialistischen Planwirtschaft.
Im Mittelpunkt der aktuellen Vorfälle steht das Geschäft "Cibeles" im Stadtteil Plaza de la Revolución in Havanna. Laut einem Bericht staatlicher Medien wurde dort Hühnerleber vorrangig an einen einzelnen Kunden verkauft, während Zigaretten ausschließlich von den Mitarbeitern erworben wurden. Diese Praktiken verstießen gegen interne Vorschriften und schränkten die allgemeine Verfügbarkeit der Produkte für die Bevölkerung erheblich ein. Die Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem Beschwerden über Unregelmäßigkeiten bei der Warenverteilung eingegangen waren. Eine eigens eingesetzte Kommission stellte fest, dass der Filialleiter sowie mehrere Angestellte gegen die festgelegten Verkaufsrichtlinien verstoßen hatten. Als Reaktion auf die Vorfälle wurden mehrere Angestellte entlassen, darunter der Filialleiter, eine Kassiererin und ein Verkäufer. Zudem wurde eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 kubanischen Pesos verhängt, nachdem 14 Pakete Hühnerleber unrechtmäßig im Lager zurückgehalten worden waren. Die Unternehmensgruppe Cimex erklärte, dass die internen Kontrollmaßnahmen verschärft würden, um ähnliche Verstöße in Zukunft zu verhindern. Der Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle ein. In derselben Woche meldeten offizielle Stellen Unregelmäßigkeiten in mehreren Verkaufsstellen für Flüssiggas. In einer Verkaufsstelle im Stadtteil Playa wurden Gasflaschen entwendet, während in anderen Stadtteilen Havannas Manipulationen bei der Registrierung von Gasflaschen festgestellt wurden. Auch außerhalb der Hauptstadt gibt es Berichte über Korruption in staatlichen Geschäften. So wurden in Villa Clara im vergangenen Jahr Fälle bekannt, in denen Mitarbeiter Fahrräder zurückhielten und diese nicht an Kunden verkauften. Insgesamt wurden zehn Fahrräder mit einem Wert von 31.000 kubanischen Pesos entdeckt, die ohne offizielle Begründung zurückgehalten worden waren. Die wiederholten Fälle von Korruption und Missbrauch staatlicher Ressourcen haben die kubanischen Behörden dazu veranlasst, verstärkte Maßnahmen zur Kontrolle und Überwachung anzukündigen. Cimex rief die Bevölkerung dazu auf, Verdachtsfälle über offizielle Kanäle zu melden, um sofortige Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Auch die staatliche Firma Cupet, die für die Verteilung von Flüssiggas zuständig ist, erklärte, verstärkt gegen illegale Aktivitäten in ihren Verkaufsstellen vorzugehen.e Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen die tief verwurzelten Herausforderungen im kubanischen Wirtschaftssystem. Die anhaltende Knappheit an Lebensmitteln und Konsumgütern führt dazu, dass Korruption und illegale Handelspraktiken florieren. Viele Angestellte in staatlichen Geschäften nutzen ihre Position, um sich Zugang zu begehrten Waren zu verschaffen oder diese bevorzugt an bestimmte Kunden weiterzugeben.
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Text: Leon Latozke
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