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Kuba: Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise wegen zunehmender Unsicherheit und Versorgungskrise25/6/2025
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Kuba verschärft und warnt vor Risiken. Reisende sollten sich gut vorbereiten, aufmerksam sein und ihre Reisepläne flexibel gestalten.
Abbildung: Hinter der touristischen Fassade verschärft sich die Versorgungslage und Sicherheitslage im Land (Bildquelle: Rômulo Ferreira, Havana - Cuba, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY 2.0)
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Kuba angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Krise sowie wachsender Sicherheitsrisiken deutlich verschärft. Die aktualisierten Empfehlungen betreffen zentrale Lebensbereiche auf der Insel – von der Energieversorgung über die Kriminalitätsentwicklung bis hin zur politischen Repression. Zudem wird auf die Risiken während der Hurrikansaison hingewiesen. Kuba, lange Zeit als vergleichsweise sicheres und stabiles Reiseziel in der Karibik geschätzt, steht zunehmend im Fokus außenpolitischer Warnungen.
Rückläufiger Tourismus Die Zahl internationaler Besucher in Kuba ist im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um nahezu 30 Prozent gesunken. Der Rückgang ist Ausdruck der sich verschärfenden Gesamtlage auf der Insel, die in den vergangenen Monaten von politischer Instabilität, einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise und massiven Engpässen in der Grundversorgung geprägt war. Touristische Infrastrukturen funktionieren vielerorts nur eingeschränkt. Die staatlichen Behörden können die Nachfrage nach Energie, Lebensmitteln, Medikamenten und Bargeld nicht mehr zuverlässig bedienen. Auch für ausländische Reisende bedeutet dies erhebliche Einschränkungen bei Mobilität, Gesundheitsversorgung und alltäglichen Besorgungen. Zunehmende Kriminalität in Touristenzentren Besondere Aufmerksamkeit widmet das Auswärtige Amt der Entwicklung der Sicherheitslage. Kuba galt lange als sicheres Reiseland, insbesondere im Vergleich zu anderen Staaten der Region. Inzwischen mehren sich jedoch Berichte über Diebstähle und Überfälle – auch in stark frequentierten touristischen Zonen. An den Stränden, etwa den Playas del Este bei Havanna sowie in der Nähe touristischer Orte wie Trinidad oder Cienfuegos, nehmen Diebstähle von Taschen und persönlichen Gegenständen zu. Besonders in der Altstadt von Havanna häufen sich kriminelle Vorfälle wie Diebstähle und Raubüberfälle, häufig in unbeleuchteten Straßen während Stromausfällen. In Einzelfällen wurden Opfer mit Waffen bedroht. Auch am Flughafen Havanna besteht die Gefahr von Diebstählen, unter anderem aus aufgegebenem Gepäck. Das Auswärtige Amt rät daher, nach Einbruch der Dunkelheit möglichst nicht allein unterwegs zu sein, auf Taxifahrten zu verzichten und größere Menschenansammlungen zu meiden. Zudem wird empfohlen, Wertsachen sicher zu verwahren, keine unnötigen Wertgegenstände mitzuführen und Taschen sowie persönliche Gegenstände nie unbeaufsichtigt zu lassen. Im Falle eines Überfalls soll kein Widerstand geleistet werden. Diebstähle sollten sowohl bei der Polizei als auch bei der Fluggesellschaft angezeigt werden. Energiekrise verschärft sich Ein weiteres zentrales Problem stellt die instabile Stromversorgung dar. Immer wieder kommt es zu großflächigen Stromausfällen. Zuletzt fiel im Februar der Strom landesweit für zwei Tage aus. Hintergrund sind strukturelle Mängel im Stromnetz, fehlende Investitionen sowie anhaltende Treibstoffengpässe. Die staatlichen Elektrizitätswerke arbeiten nach Angaben kubanischer Medien unter erschwerten Bedingungen, was die Versorgungssicherheit weiter untergräbt. Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, sich vor Reiseantritt und während des Aufenthalts regelmäßig über die aktuelle Lage zu informieren. Notwendige Ausrüstungsgegenstände wie Taschenlampen, Powerbanks und Batterien sollten mitgeführt werden. Auch sollte mit eingeschränktem Internetzugang und zeitweiligem Ausfall digitaler Zahlungs- und Kommunikationssysteme gerechnet werden. Einschränkungen der Meinungsfreiheit und politische Repression Kuba steht weiterhin unter autoritärer Führung. Meinungs- und Pressefreiheit sind erheblich eingeschränkt. Die politische Opposition wird nach Einschätzung westlicher Beobachter systematisch unterdrückt. Öffentliche Äußerungen zur Regierung oder zur politischen Lage, insbesondere im Zusammenhang mit den Vereinigten Staaten, können zu Konsequenzen führen – auch für ausländische Besucher. Das Auswärtige Amt rät daher ausdrücklich davon ab, sich politisch zu äußern oder an Demonstrationen teilzunehmen. Auch das Fotografieren von Polizei, Militär oder Menschenansammlungen kann von den Behörden als Provokation gewertet werden. Reisende sollten entsprechende Vorsicht walten lassen und den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten. Bargeldversorgung problematisch Zwar werden in Kuba inzwischen teilweise europäische Kredit- und Debitkarten akzeptiert, doch Bargeld bleibt das dominierende Zahlungsmittel im Land. US-Kreditkarten funktionieren aufgrund der US-Sanktionen in der Regel nicht. Hinzu kommt, dass Geldautomaten nicht flächendeckend zur Verfügung stehen oder temporär außer Betrieb sind. Reisenden wird daher geraten, ausreichend Bargeld mitzuführen und sich vorab bei ihrer Hausbank über Gebühren, Karteneinsatz und Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Besonders in ländlichen Regionen kann die Bargeldversorgung problematisch sein. Hurrikansaison erfordert besondere Vorsicht Zwischen Juni und November ist auf Kuba mit Tropenstürmen und Hurrikans zu rechnen. Das Risiko für starke Unwetter, Überschwemmungen und damit verbundene Einschränkungen im Luftverkehr ist in dieser Zeit deutlich erhöht. Zuletzt starben sechs Menschen infolge des Hurrikans „Oscar“. Das Auswärtige Amt ruft daher zur besonderen Wachsamkeit auf. Empfohlen wird, regelmäßig Wetterberichte zu verfolgen, sich mit Verhaltensregeln bei Naturkatastrophen vertraut zu machen und die eigenen Reisepläne flexibel zu halten. Reisende sollten sich auch über Notunterkünfte und Evakuierungspläne vor Ort informieren. Reisesituation bleibt angespannt Die jüngste Aktualisierung der Reisehinweise des Auswärtigen Amtsverdeutlicht die prekäre Lage in Kuba. Die Insel befindet sich in einer tiefen ökonomischen und politischen Krise. Die damit verbundenen Risiken – von Alltagskriminalität über Stromausfälle bis hin zu politischen Spannungen – betreffen zunehmend auch den Tourismussektor. Wer derzeit eine Reise nach Kuba plant, sollte diese sorgfältig vorbereiten, sich regelmäßig über die aktuelle Lage informieren und auf mögliche Notfälle eingestellt sein.
Quelle: Auswärtiges Amt (https://t1p.de/tiz17)
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Text: Leon Latozke
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