Kuba beantragt BRICS-Beitritt als „Partnerland“

Kuba hat offiziell beantragt, als „Partnerland“ dem BRICS-Bündnis beizutreten. In einem Schreiben an den russischen Präsidenten Putin betont die kubanische Regierung die geopolitische Bedeutung der Gruppe für den globalen Süden.

Abbildung: Tom Wilkinson, Brics-logo, CC BY-SA 4.0

Die kubanische Regierung hat offiziell beantragt, dem BRICS-Bündnis als „Partnerland“ beizutreten. Diese Anfrage erfolgte in einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der derzeit den Vorsitz der BRICS-Gruppe innehat. Dies gab Carlos Pereira, Generaldirektor für bilaterale Beziehungen des kubanischen Außenministeriums gestern (8.) über X bekannt . Kuba sieht in BRICS einen wichtigen Akteur der globalen Geopolitik und eine Hoffnung für die Länder des globalen Südens.

Die BRICS-Gruppe wurde ursprünglich im Jahr 2009 gegründet und bestand aus Brasilien, Russland, Indien und China. 2010 trat Südafrika bei. Anfang 2024 wurde die Gruppe durch den Beitritt von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Äthiopien und dem Iran erweitert und als BRICS+ bezeichnet wird. Kuba möchte dieser erweiterten Gruppe nun als „Partnerland“ angehören, was allerdings keine Vollmitgliedschaft bedeutet, sondern eine engere Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen ermöglicht. In diesem Kontext ist Kuba Teil einer wachsenden Bewegung von Ländern, die sich stärker vom westlichen Einfluss, insbesondere vom G7-Block, lösen möchten.

So ist der Karibikstaat nicht das einzige Land, das eine BRICS-Mitgliedschaft anstrebt. Auch Syrien und Aserbaidschan haben vor kurzem Interesse bekundet, dem Bündnis beizutreten. Darüber hinaus äußerte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Anfang September den Wunsch, als erstes NATO-Mitglied eine BRICS-Mitgliedschaft anzustreben.

Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel wurde eingeladen, an dem anstehenden BRICS-Gipfel in der russischen Stadt Kasan teilzunehmen, der vom 22. bis 24. Oktober 2024 stattfindet. Dieses Treffen wird als bedeutendes Ereignis unter der russischen BRICS-Präsidentschaft angesehen, die Russland am 1. Januar 2024 übernommen hat. Während seiner Präsidentschaft plant Russland über 200 politische, wirtschaftliche und soziale Veranstaltungen zu organisieren. Der Beitritt Kubas könnte zu einer weiteren Festigung der Beziehungen zwischen den BRICS-Staaten und den Ländern des globalen Südens führen.

Es wird erwartet, dass auf dem Gipfel nicht nur über Kubas Antrag gesprochen wird, sondern auch über die Erweiterung des BRICS-Bündnisses im Allgemeinen, da mehrere Länder des globalen Südens und Schwellenländer Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet haben. Länder wie Bolivien, die ebenfalls dem Block beitreten wollen, sehen in BRICS eine mögliche Alternative zu westlich dominierten Institutionen und Bündnissen.

Die BRICS-Gruppe hat sich seit ihrer Gründung als eine ernsthafte geopolitische und wirtschaftliche Konkurrenz zum westlichen G7-Block etabliert. Mit der Aufnahme neuer Mitglieder in den vergangenen Jahren hat BRICS an Bedeutung gewonnen und zieht immer mehr Länder an, die sich durch eine engere Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten größere wirtschaftliche Chancen und eine stärkere politische Unabhängigkeit vom Westen erhoffen.

Kubas Interesse am BRICS-Bündnis ist ein weiteres Zeichen für die geopolitischen Verschiebungen in der Welt, da immer mehr Länder des globalen Südens nach alternativen Wegen suchen, um ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen zu schützen und zu fördern. Ob Kuba letztlich als „Partnerland“ akzeptiert wird, hängt von den Entscheidungen der BRICS-Mitglieder beim Gipfel in Kasan ab. Dennoch zeigt der Antrag Kubas, dass das Land weiterhin nach Möglichkeiten sucht, seine Rolle in der internationalen Gemeinschaft zu stärken und seine Beziehungen zu aufstrebenden Mächten auszubauen.

Quelle: X (https://t1p.de/dfu7r)