Kuba bleibt digital abgehängt: Nur 7 % der Haushalte mit DSL-Internet

Kuba kämpft weiterhin mit einer schwachen digitalen Infrastruktur: Nur 14% der Hauhalte haben einen Festnetzanschluss, gerade mal 7 % haben Internetzugang über Kupferkabel, während die 4G-Abdeckung bei lediglich 50 % liegt. Der Ausbau schreitet nur langsam voran.

Symbolbild von Mukula Igavinchi auf Pixabay

​​Die staatliche kubanische Telefongesellschaft ETECSA hat im Rahmen des ersten Forums für Informations- und Kommunikationstechnologien aktuelle Zahlen zur Versorgungslage in Kuba veröffentlicht. Laut den präsentierten Daten gibt es nur in 14 % der kubanischen Haushalte gibt einen Festnetzanschluss und nur 7 % der Haushalte haben damit Zugang zum Internet, und das über die veraltete DSL-Technologie. Die geringe Verfügbarkeit der Festnetz- und Internetanschlüsse wirft ein Schlaglicht auf die anhaltend schwache digitale Infrastruktur des Landes.

Zudem ist die Geschwindigkeit dieser Intrnetfestnetzanschlüsse auf maximal 4 Mbit/s begrenzt, was deutlich unter internationalen Standards liegt. Der technische Ausbau wird durch veraltete Infrastrukturen und hohe Kosten erschwert, sodass eine umfassende Digitalisierung der Haushalte auf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist.

Trotz dieser geringen Abdeckung sieht die kubanische Regierung Fortschritte und hebt das Erreichte positiv hervor. Insbesondere der Ausbau des Mobilfunknetzes wird als Erfolg bewertet, auch wenn nur 50 % der Bevölkerung Zugang zum modernen 4G-Netz haben. Rund 87 % der Kubaner können auf das langsamere 3G-Netz zugreifen, das keinen Breitbandzugang ermöglicht und somit moderne digitale Dienste nur eingeschränkt unterstützt.

Das Forum, an dem auch hochrangige Vertreter des kubanischen Ministeriums für Kommunikation und des Außenministeriums teilnahmen, betonte die Rolle der im Ausland lebenden Kubaner für die Entwicklung der digitalen Infrastruktur auf der Insel. So hob Ana Teresita González Fraga, Leiterin der Abteilung für konsularische Angelegenheiten im Außenministerium, die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit hervor. Dabei spielen insbesondere die Auslandsüberweisungen durch Kubaner eine entscheidende Rolle, da ein großer Teil der Einnahmen von ETECSA aus internationalen Mobilfunkaufladungen stammt, die von im Ausland lebenden Kubanern an ihre Familien in Kuba geschickt werden.

Der Ausbau des Mobilfunknetzes schreitet derweil weiter voran. Derzeit gibt es auf der Insel rund 7,9 Millionen aktive Handynutzer, was etwa 78 % der Bevölkerung entspricht. Zwischen Januar und April 2024 wurden 158.988 neue Mobilfunknummern registriert. Der Vergleich zu den 5,8 Millionen Nutzern im Jahr 2018 verdeutlicht das Wachstum in diesem Bereich. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Ausweitung des 4G-Netzes vor allem in ländlichen Gebieten eine Herausforderung.

Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen. So wurde das neue Unterseekabel „Arimao“, das Kuba mit Martinique verbindet, im April 2023 in Betrieb genommen. Es stellt eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der internationalen Konnektivität dar und könnte zukünftig den Ausbau des Glasfasernetzes auf der Insel vorantreiben.

Finanzielle Investitionen in den weiteren Netzausbau bleiben jedoch schwierig. Kuba leidet unter einer angespannten Devisenlage, die es ETECSA erschwert, größere Investitionen zu tätigen. Die Preise für Internetzugang sind im Vergleich zu den Einkommen der kubanischen Bevölkerung nach wie vor hoch. Ein 16-GB-Datenpaket kostet 950 Pesos, was umgerechnet rund 2,60 Euro nach dem informellen Wechselkurs entspricht. Vor wenigen Jahren lagen die Preise noch deutlich höher: 2018 kosteten vier Gigabyte etwa 30 konvertible Pesos (CUC), was 30 Euro entsprach.

Zukünftige Lösungen könnten darin bestehen, 4G-Router für den häuslichen Gebrauch einzuführen, um Haushalten den mobilen Internetzugang zu erleichtern. Alternativ könnten die öffentlichen WLAN-Parks, die seit 2019 zugänglich sind, ausgebaut werden, um der Bevölkerung eine einfachere Verbindung ins Netz zu ermöglichen.

Quelle: Granma (https://t1p.de/ddhkq)