Neues aus Kuba
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Abbildung: Wieder in Freiheit: Luis Frómeta Compte (Bildquelle: adn © Janie Frometa/facebook)
Nach mehr als dreieinhalb Jahren Haft hat die kubanische Regierung den Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte freigelassen. Der 62-jährige Dresdner war nach den regierungskritischen Protesten im Juli 2021 verhaftet und zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Seine Freilassung erfolgte überraschend, nachdem zuvor angekündigte Entlassungen politischer Gefangener ins Stocken geraten waren.
Frómeta Comptes Tochter Janie bestätigte die Entlassung ihres Vaters über soziale Medien. "Endlich! Wir können es nicht glauben. Unser Vater ist endlich frei und jetzt zu Hause bei seiner Familie in Kuba", schrieb sie. Die Familie bat um Privatsphäre und verzichtete auf weitere Stellungnahmen gegenüber der Presse. Luis Frómeta Compte wurde während der Proteste im Juli 2021 in Havanna festgenommen. Er hatte die Demonstrationen mit seinem Mobiltelefon gefilmt. Die Proteste richteten sich gegen die wirtschaftliche Lage und die politische Führung des Landes. Ein kubanisches Gericht verurteilte ihn zunächst zu 25 Jahren Haft, die später auf 15 Jahre reduziert wurden. Seine Haftzeit verbrachte er im Hochsicherheitsgefängnis "Combinado del Este" in Havanna. Berichte über Misshandlungen und unzureichende medizinische Versorgung prägten seine Haftbedingungen. Ende 2023 wurde er von Mitinsassen verletzt, unter anderem durch einen Nasenbeinbruch. Zudem litt er an unbehandeltem Bluthochdruck. Seit dem 27. Februar sind etwa zwanzig politische Gefangene in Kuba freigelassen worden. Bereits im Januar hatte die kubanische Regierung angekündigt, Hunderte von Häftlingen zu entlassen. Dies geschah zeitgleich mit der Entscheidung der US-Regierung unter Joe Biden, Kuba von der Liste der Terrorunterstützer zu streichen. Nach dem Amtsantritt von Donald Trump wurde diese Entscheidung jedoch rückgängig gemacht, was die geplanten Freilassungen verzögerte. Erst jetzt wurden sie wieder aufgenommen. Menschenrechtsorganisationen wie Prisoners Defenders weisen darauf hin, dass es sich nicht um Amnestien handelt, sondern um bedingte Haftentlassungen, die bei "schlechtem Verhalten" widerrufen werden können. Nach Schätzungen der Exil-Organisation sind weiterhin mehr als 1.100 politische Gefangene in Kuba inhaftiert. Die Freilassung von Frómeta Compte erfolgte nach jahrelangem Einsatz seiner Familie sowie internationaler politischer Unterstützung. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer hatte sich als politischer Pate für ihn eingesetzt. Die deutsche Regierung sowie Menschenrechtsorganisationen hatten die Inhaftierung von Demonstranten in Kuba wiederholt kritisiert. Weitere kürzlich entlassene politische Gefangene sind unter anderem Geovani Sepúlveda Martínez, Omar Herrera Moré und Abel Lázaro Machado Conde. Alle drei waren im Zusammenhang mit den Protesten von 2021 verhaftet worden. Berichte über Misshandlungen und mangelnde medizinische Versorgung sind auch in diesen Fällen dokumentiert.
Quelle: Janie Frometa/Facebook (https://t1p.de/ue9ml), t-Online (https://t1p.de/0p2le), Cibercuba (https://t1p.de/wqckd)
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Text: Leon Latozke
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