Neues aus Kuba
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Venezuela hat seine Öllieferungen nach Kuba im Februar deutlich erhöht – ein Anstieg, der die enge wirtschaftliche Partnerschaft zwischen beiden Ländern unterstreicht. Die Lieferung erfolgt vor dem Hintergrund einer schweren Energiekrise in Kuba und können kurzfristig Erleichterung bringen.
Die Energiekrise in Kuba bleibt eine der drängendsten Herausforderungen des Landes. Im Februar erhielt die sozialistische Inselnation etwa 42.000 Barrel Öl pro Tag (bpd) aus Venezuela, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vormonaten. Dies geht aus Daten zur Schiffsbewegung hervor, die von der Nachrichtenagentur Reuters analysiert wurden. Die verstärkten Lieferungen unterstreichen die enge wirtschaftliche und politische Verbindung zwischen Havanna und Caracas.
Bereits im Oktober des Vorjahres hatte Venezuela täglich 28.000 Barrel nach Kuba exportiert, im November stieg die Menge auf 38.000 bpd. Doch die Zahlen für Februar markieren einen neuen Höchststand. Die gesteigerten Exporte erfolgen vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheiten über die Zukunft der venezolanischen Ölindustrie, insbesondere nach neuen Sanktionen der US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump. Geopolitische Hintergründe der steigenden Exporte Die Regierung von Nicolas Maduro hat die Ölproduktion des Landes in den letzten Jahren stabilisieren können, nachdem die US-Sanktionen zeitweise gelockert worden waren. Die Genehmigung für den Ölgiganten Chevron, in Venezuela zu operieren, ermöglichte eine Ausweitung der Fördermengen. Doch als Trump Anfang 2025 ankündigte, diese Sondergenehmigung zu widerrufen, verschärfte sich die Lage erneut. Insgesamt exportierte der staatliche venezolanische Ölkonzern Petróleos de Venezuela S.A. (PDVSA) im Februar durchschnittlich 934.465 bpd, ein Höchstwert seit November des Vorjahres. Dabei blieb China mit rund 503.000 bpd der Hauptabnehmer. In die USA gingen noch 239.000 bpd, nach Europa 69.200 bpd und nach Indien 68.000 bpd. Kuba zählt traditionell zu den politischen Verbündeten Venezuelas. Angesichts der massiven Energieengpässe in Kuba, die sich in häufigen Stromausfällen und langen Warteschlangen an Tankstellen manifestieren, kommt die Steigerung der Ölimporte gerade rechtzeitig. Neben Venezuela hat auch Mexiko zuletzt seine Energieexporte nach Kuba erhöht, um die Versorgungslücken zu schließen. Folgen für die kubanische Wirtschaft Die erhöhten Öllieferungen aus Venezuela könnten kurzfristig dazu beitragen, die akute Energiekrise auf der Insel zu lindern. Die wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben jedoch immens. Der Staat setzt stark auf venezolanisches Öl, um Strom zu erzeugen und den Transportsektor aufrechtzuerhalten. Doch mit dem zunehmenden internationalen Druck auf das Maduro-Regime steht die Stabilität dieser Lieferungen auf wackligen Beinen. In den letzten Jahren haben wiederholte Ölknappheiten zu Produktionsausfällen, Transportproblemen und Engpässen bei lebenswichtigen Gütern geführt. Experten warnen, dass eine anhaltende Abhängigkeit von venezolanischem Öl und die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Venezuela die Energieversorgung Kubas weiter gefährden könnten. Sollte Washington seine Sanktionen weiter verschärfen, könnte dies langfristig auch Havanna treffen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Kuba weiterhin auf das Wohlwollen seiner wenigen verbliebenen wirtschaftlichen Partner angewiesen ist. Die enge Bindung an Venezuela bleibt eine Notwendigkeit, birgt aber auch erhebliche Risiken. Sollte sich die geopolitische Lage weiter zuspitzen, dürfte die Energiesituation in Kuba erneut in eine kritische Phase eintreten.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/wnrao)
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Text: Leon Latozke
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