Neues aus Kuba
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Kuba und Nordkorea pflegen seit Jahrzehnten enge diplomatische Beziehungen, die auf gemeinsamen ideologischen Wurzeln beruhen. Doch während Kuba zunehmend neue internationale Partnerschaften anstrebt, hält es weiterhin an der traditionellen Verbundenheit mit Pjöngjang fest. Die Feierlichkeiten zum Geburtstag von Kim Jong Il unterstreichen diese enge Beziehung
Am 16. Februar feierte Nordkorea den Geburtstag von Kim Jong Il, Vater des jetzigen Machthabers Kim Jong-un. Kuba, das stets enge Bande zur Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) pflegte, nimmt diesen Anlass traditionell zum Anlass, um seine Verbundenheit mit dem ostasiatischen Verbündeten zu betonen. Kubas Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla äußerte sich dazu auf der Plattform X und unterstrich die "historische und invariable" Freundschaft zwischen beiden Staaten.
Kim Jong-il wurde am 16. Februar 1941 in der Sowjetunion als Juri Irsenowitsch Kim geboren. Nach dem Tod seines Vaters Kim Il-sung war er als Generalsekretär der Partei der Arbeit Koreas und Oberster Befehlshaber der Koreanischen Volksarmee von 1994 bis 2011 Diktator Nordkoreas. Die engen Beziehungen zwischen Kuba und Nordkorea erscheinen auf den ersten Blick wie ein Relikt des Kalten Krieges. Zwei sozialistische Staaten, die sich trotz geografischer Distanz seit Jahrzehnten gegenseitig die Treue halten. Doch diese Freundschaft beruht nicht nur auf gemeinsamen ideologischen Wurzeln, sondern auch auf pragmatischen Interessen, die bis heute Bestand haben. Historisch gesehen sind die Beziehungen zwischen Havanna und Pjöngjang in den revolutionären Idealen verwurzelt, die sowohl Fidel Castro als auch Kim Il Sung vertraten. Schon 1960 nahmen die beiden Staaten diplomatische Beziehungen auf und haben sich seither gegenseitig unterstützt. Besonders im Kampf gegen die von den USA verhängten Sanktionen fanden sie stets eine gemeinsame Basis. Nordkorea verurteilt seit Jahrzehnten das US-Embargo gegen Kuba, während Kuba sich für eine friedliche Lösung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ausspricht. Doch so viel von revolutionärer Romantik in dieser Allianz auch stecken mag, so sehr ist sie heute von Pragmatismus geprägt. Beide Länder stehen politisch und wirtschaftlich unter massivem Druck der internationalen Gemeinschaft. Kuba leidet weiterhin unter der jahrzehntelangen US-Blockade, während Nordkorea aufgrund seines Atomprogramms mit umfangreichen Sanktionen konfrontiert ist. Angesichts dieser Umstände ist die gegenseitige diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung ein wichtiges Mittel, um international nicht isoliert zu werden. Dennoch muss man sich fragen, ob diese Freundschaft für Kuba heute noch von Nutzen ist. Während Nordkorea international weitgehend als Paria-Staat gilt, versucht Kuba seit Jahren, seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen in andere Richtungen zu erweitern. Die Annäherung an die Europäische Union und Verhandlungen mit den USA zeigen, dass Havanna durchaus neue Wege geht. Doch die enge Verbindung zu einem Staat, der durch Menschenrechtsverletzungen und ein autokratisches Regime geprägt ist, könnte sich als Hindernis erweisen. Die Feierlichkeiten zum "Tag des Lichtsterns" in Kuba, inklusive offizieller Treffen und Filmvorführungen, unterstreichen, dass die Beziehung zu Nordkorea nach wie vor gepflegt wird. Doch bleibt die Frage offen, ob Kuba aus dieser Verbindung in Zukunft noch Vorteile zieht oder ob es nicht an der Zeit wäre, sich von alten ideologischen Verstrickungen zu lösen. In einer Welt, in der geopolitische Allianzen zunehmend auf wirtschaftlichem und strategischem Kalkül basieren, könnte es für Kuba sinnvoller sein, neue Partnerschaften zu suchen, anstatt an einer Freundschaft festzuhalten, die vor allem aus historischer Loyalität besteht.
Quelle: Prensa Latina (https://t1p.de/kjjf2)
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Text: Leon Latozke
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